Film und Diskussion | PHI Centre
Dienstag, 07.06.2022 um 19.00 Uhr im PHI Centre
Adresse:
315 Saint-Paul Street W.
Montreal, Quebec, H2Y 2M3
Im Anschluss an die Vorführung des Dokumentarfilms
Denk ich an Deutschland in der Nacht von Romuald Karmakar über die Entwicklung der elektronischen Musik in Deutschland wird der Moderator der Veranstaltung, Dennis Kastrup, eine Brücke zwischen Berlin und Montreal schlagen und eine Diskussion über die Anfänge der Technokultur in Montreal beginnen. Eingeladen sind: Caroline Hayeur, Fred Everything, Christian Pronovost
Denk ich an Deutschland in der nacht
Regie: Romuald Karmakar
Deutschland 2017, Dokumentarfilm | 105 min.
Mit: Ricardo Villalobos, Sonja Moonear, Ata, Move D und Roman Flügel
Fünf DJs/Producer im Studio, im Club, auf der Bühne. Außerdem: Persönliche Reflexionen ihrer Karriere und die Welt der elektronischen Musik. Dazwischen: Leere Clubs im Tageslicht, gefüllte Tanzflächen in der Nacht, flüchtige Blicke hinter die Kulissen und das tägliche Leben. Das sind die Komponenten, die sich in Denk ich an Deutschland in der Nacht zusammenfügen. Romuald Karmakars Dokumentation zeichnet ein Porträt von Ricardo Villalobos, Sonja Moonear, Ata, Move D und Roman Flügel, doch sie ist mehr als das: Der Film gibt einen Einblick in die europäische Techno Musik allgemein und Clubmusik im Besonderen, häufig dabei aus einer sehr persönlichen Perspektive.
Für den gebürtigen Heidelberger Move D beispielsweise setzte eine Kindheitserinnerung – das Geräusch eines Luftzuges unter einer Tür hindurch – eine Entdeckungsreise in eine ganze Kosmologie der Musik in Gang. Die DJ Sonja Moonear mit Sitz in Genf erklärt anhand ihrer eigenen Erfahrungen als Club-Besucherin, wie die gemeinschaftsstiftende Kraft der elektronischen Tanzmusik Nationalitäten und Generationen überschreitet. Ata aus Frankfurt erinnert sich, wie er geprägt wurde durch die Musik von Kraftwerk sowie jene Platten, die ihm sein Nachbar, ein Schwarzer GI, geliehen hatte – und wie sich Deutschland und die USA gegenseitig beeinflusst haben in der Entwicklung von House und Techno.
Seit den 90er-Jahren aktiv, berichten die Protagonist*innen des Films von Ihren Erfahrungen, ihrer Subkultur und deren Entwicklung. Die historiografischen, soziologischen und philosophischen Aspekte werden durch die praktische Tätigkeit der Künstler*innen geerdet – ob allein im Studio, vor Menschenmengen am DJ-Pult oder beim Improvisieren mit anderen Musiker*innen auf der Bühne. Denk ich an Deutschland in der Nacht ist Romuald Karmakars vierte Dokumentation über Techno und damit verwandte Musikstile. Nach 196 BPM (2002), Between the Devil and the Wide Blue Sea (2005) und Villalobos (2009) liefert der Regisseur in diesem Film die umfassendste Aufarbeitung einer sich ständig wandelnden Subkultur.
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