Filmvorführungen, immer freitags und samstags ab 18.00 Uhr Filmvorführungen im Goethe-Institut Montreal | TECHNO WORLDS

Sisters With Transistors by Lisa Rovner © annalenafilms

Fr, 13.05.2022 –
So, 19.06.2022

Goethe-Institut Montreal

Jeden Freitag- und Samstagabend

Filmvorführungen im Goethe-Institut Montreal.
Die genauen Spielzeiten entnehmen Sie unserem Kulturnewsletter.

Adresse:
1626, boul. Saint-Laurent, Bureau 100
Montréal, QC, Canada H2X 2T1

Dokumentarfilme:

Denk ich an Deutschland in der Nacht

Regie: Romuald Karmakar
Deutschland | 2017 | 105 Min.
Mit: Ricardo Villalobos, Sonja Moonear, Ata, Move D und Roman Flügel

In Romuald Karmakars Dokumentarfilm geht es um fünf Pioniere der elektronischen Musik, die sich diese zum Lebensinhalt gemacht haben.  -  Zwischen eloquenten Reflexionen der Musikschaffenden in Interviewpassagen, still beobachteten Arbeitsprozessen im DJ-Heim und Bildern von schwitzenden Mengen bei Raves entspinnt sich langsam und sehr ruhig das selektive Bild einer Musikszene im Wandel. Als einen riesigen, dicht gewobenen Teppich, dessen Ende man nicht sieht, bezeichnet Ata die aktuelle Szene, deren Ausdifferenzierung seit den 1990er-Jahren zu einer schwer überschaubaren Komplexität geführt hat. Karmakar versucht keinen lückenlosen historischen Abriss, sondern lässt stattdessen seine Bilder und die ProtagonistInnen sprechen.

SISTERS WITH TRANSISTORS

Regie: Lisa Rovner
Vereinigtes Königreich, Frankreich, USA 2020 | Dokumentarfilm | 86 Min.
Mit: Laurie Spiegel, Suzanne Ciani, Wendy Carlos, Maryanne Amacher uvm.
Erzählt von Laurie Anderson.

Sisters With Transistors ist die bemerkenswerte, bislang ungeschriebene Geschichte der Pionierinnen der elektronischen Musik: Komponistinnen, die Maschinen und ihre befreienden Technologien für sich in Anspruch nahmen, um die Art und Weise, wie wir heute Musik hören und produzieren, vollkommen zu verändern. Die Erzählung der Avant-Garde Komponistin Laurie Anderson begleitet faszinierendes Archivmaterial, um die Geschichte der technologischen Experimente mit Sound, der Dekonstruktion seiner Teile und die Manipulation zu etwas vollkommen anderem nachzuverfolgen. Während wir eine ganze Fülle musikalischer Herangehensweisen und Persönlichkeiten durchqueren, von akademischen Ansätzen über Outsider Art zu TV-Werbung, treffen wir Clara Rockmore, Bebe Barron, Suzanne Ciani, Laurie Spiegel und Eliane Radigue, neben vielen anderen faszinierenden, enigmatischen musikalischen Genies und ihrer besonderen Art und Weise, die Welt zu hören.

Never Stop - Eine widerständige Musik (Never Stop – Une musique qui résiste)

Regie: Jacqueline Caux
Frankreich, Dokumentarfilm | 76 Min.
Mit: Juan Atkins, Carl Graig, Jeff Mills

Never Stop – Une musique qui résiste (Never Stop - Eine widerständige Musik) (2017)  lässt uns eine paradoxe Geschichte entdecken: wie die befreiende Kraft jener musikalischen Strömung, die als Detroit Techno bezeichnet wird, und die von ihren Pionieren gegründeten unabhängigen Labels eine Gegenkultur hervorgebracht haben, die in der ganzen Welt ein Echo fand. Wie eine schöpferische Kraft, die sich auf neue Denkweisen stützte und sich an der Welt der Technologie und der elektronischen Kommunikation orientierte, eine wirtschaftliche Utopie Wirklichkeit werden ließ. Wie der einzige Ausweg aus einer unerträglichen Alltagswelt für diese Musiker darin bestand, Techniken zu entwickeln, die ihnen die Möglichkeit boten, eine überschäumende Kreativität und Freiheit auszuleben und sich zugleich liebenswerte menschliche Qualitäten zu bewahren. Wie die Haltung und Vorgehensweise, die sie in ihren nun schon seit dreißig Jahren existierenden Labels an den Tag legen, bis heute als Vorbild dienen kann. Und wie schließlich die Stadt Detroit nach langen Jahren des Niedergangs zu neuem Leben erwacht.

Fictions:

Magical Mystery oder : Die Rückkehr des Karl Schmidt

Regie: Arne Feldhusen
Deutschland | 2017 | 111 min.
Mit: Charly Hübner, Detlev Buck, Marc Hosemann, Annika Meier und Bjarne Mädel

Verfilmung des gleichnamigen Romans von Sven Regener. Deutschland, Mitte der 1990er Jahre: Karl "Charlie" Schmidt wird aus der Psychiatrie entlassen. Der Künstler, der Drogen einst nicht abgeneigt war, hatte 1989 in der Nacht des Mauerfalls einen Zusammenbruch erlitten. Nun muss er sich in einem völlig veränderten Deutschland zurechtfinden. In Hamburg trifft er zufällig auf einige alte Freunde, die inzwischen als Techno-Musiker zu Ruhm gekommen sind. Mit ihrem Label wollen sie sich nun auf eine "Magical-Mystery-Tour" durch Deutschland begeben. Dazu fehlt ihnen jedoch ein Fahrer, der während der Reise garantiert nüchtern bleibt. Also überzeugen sie Karl, eine Auszeit von seiner beaufsichtigten Wohngemeinschaft für Therapiebedürftige zu nehmen und sie zu begleiten – der Beginn eines verrückten Road-Trips, auf dem die Crew den Geist der Hippie-Bewegung mit dem Lebensgefühl der Raver in Einklang bringen will.

Als wir träumten

Regie: Andreas Dresen
Deutschland | 2015 | 113 min.
Mit: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Marcel Heupermann, Joel Basman, Frederic Haselonm Gerdy Zint und Ruby O. Fee

Am Stadtrand von Leipzig, 1990er-Jahre, kurz nach dem Ende der DDR begeistern sich vier Freunde für Techno-Musik und gründen ihren eigenen Klub. - Rico, Dani, Paul und Mark, vor nicht allzu langer Zeit noch Pioniere mit rotem Halstuch, werden erwachsen im Wirbel des wiedervereinigten Landes. Was gestern war, gilt heute nicht mehr. Die Nacht wird zum Tag, die Straße zum Abenteuerspielplatz. Wild und ungebärdig ziehen die Jungs durch die Gegend, klauen Autos, probieren Drogen und den neuen Swingerclub. Sie gründen ihre eigene Diskothek, die bald von glatzköpfigen Neonazis belagert wird. Überall Aufbruch, überall Niedergang. - Was der Leipziger Autor Clemens Meyer 2006 in seinem vielfach ausgezeichneten Debütroman aufschrieb, verdichten Autor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Andreas Dresen zu einer filmischen Parabel über Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit. Sie erzählen die Geschichte einer verlorenen Jugend und präsentieren zugleich ein Spiel um Rebellion und die nicht enden wollende Utopie vom großen Glück.

Victoria

Regie: Sebastian Schipper
Deutschland | 2015 | 133 Min.
Mit: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yiğit und Lena Klenke

Selbstverloren tanzt die junge Spanierin Victoria durch die Berliner Szene. Vor einem Club lernt sie vier Kumpel kennen, die sich als Sonne, Boxer, Blinker und Fuß vorstellen. Schnell kommt man ins Gespräch. Sonne und Victoria interessieren sich füreinander und setzen sich bei erster Gelegenheit von der Gruppe ab. Ihr zarter Flirt wird jedoch jäh von den anderen unterbrochen, denn für die Kumpel ist diese Nacht noch lange nicht zu Ende. Um eine alte Schuld zu begleichen, müssen sie ein krummes Ding durchziehen. Weil einer von ihnen zu betrunken ist, soll ausgerechnet Victoria die Rolle der Fahrerin übernehmen. Aus Spiel wird plötzlich Ernst.
Nach eigenem Drehbuch skizziert Schauspieler und Regisseur Sebastian Schipper die Geschichte einer atemlosen Nacht in den Straßen der Metropole. Die Kamera verknüpft die vergehende Zeit und die zahlreichen Schauplätze nahtlos miteinander und bezieht den Zuschauer unmittelbar ins Geschehen ein. Mit der verwegenen Truppe blickt man von Hochhausdächern über die Stadt, flaniert über menschenleere Bürgersteige und versteckt sich in abgelegenen Hinterhöfen. Scheinbar beiläufige Ereignisse verdichten sich zu einer dramatischen Tour de force.


 

Zurück