Ausstellung Queer as German Folk

Mad shoes, Objects of Desire, London 2016 by Izzy Valentine, courtesy of Schwules Museum Berlin © Izzy Valentine, courtesy of Schwules Museum Berlin

Do, 11.07.2019 –
Sa, 28.09.2019

Never Apart

Geschichte und Gegenwart der queeren Bewegung

In der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 wehrten sich queere Menschen militant gegen eine Razzia der Polizei in der Bar Stonewall Inn. Der Tage dauernde Aufstand rund um die New Yorker Christopher Street markiert heute für viele LSBTIQ*-Communities weltweit den Beginn der queeren Revolte.

Als gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts, des Schwulen Museums Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung nimmt diese Ausstellung den 50. Jahrestag der Stonewall Riots zum Anlass, einen Einblick in die Geschichte der queeren Bewegungen in der Bundesrepublik Deutschland, der Deutschen Demokratischen Republik und dem wiedervereinigten Deutschland seit den 1960er Jahren zu geben. Besonders beleuchtet werden dabei die vielfältigen Beziehungen zu den US-amerikanischen  Bewegungen. 2019 zeigen acht Goethe-Institute in Nordamerika und das Schwule Museum Berlin die Ausstellung Queer as German Folk. Ab 2020 folgen weitere Goethe-Institute weltweit.
 
Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf Momente queerer Bewegungsgeschichte ohne den Anspruch, dabei die einzig mögliche Geschichte zu erzählen. Damit stellt sie sich der Frage nach den Machtdynamiken, die auch in queeren Erinnerungspolitiken wirksam sind, wie sich auch in der Auseinandersetzung um das Erbe der Stonewall Riots zeigt. In der Kritik steht ihre Aneignung durch die Teile der Bewegung, die im Bemühen um gesellschaftliche Anerkennung die radikalen Ziele der Riots und die Anliegen vieler seiner Held*innen aus dem Blick verloren haben: Dykes, Drag Queens, trans* Personen, Sex-Arbeiter*innen und in prekären Verhältnissen lebende junge Menschen, unter ihnen viele Queers of Color. Diese Debatte zeigt vielleicht vor allem eines: Zivilgesellschaftlicher Widerstand ist auch im 21. Jahrhundert noch notwendig, aber er muss immer wieder neu erfunden werden. In diesem Sinne: Remember Stonewall and happy Pride!

Queer as German Folk ist ein Projekt der Goethe-Institute in Nordamerika in Zusammenarbeit mit dem Schwulen Museum, Berlin, und der Bundeszentrale für politische Bildung und lokalen Partnerorganisationen in Chicago, Guadalajara, Mexico City, Montreal, New York, San Francisco, Toronto, and Washington DC. 

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Kuratorinnen der Ausstellung

Birgit Bosold ist seit 2006 Vorstandsmitglied des Schwules Museum Berlin und hat neben der Co-Kuratierung von Ausstellungen die strategische Neuausrichtung des Schwulen Museums mitgestaltet. Sie war Projektleiterin und Co-Kuratorin der Ausstellung "Homosexualität_en", die vom Schwules Museum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum initiiert wurde. . Im Jahr 2018 kuratierte sie zusammen mit Birgit Bosold die queere Kunstausstellung "Lesbisches Sehen" für das Jahresprogramm Jahr der Frau_en.
 
Carina Klugbauer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Schwules Museum Berlin. Im Jahr 2017 war sie an der Konzeption und Kuratierung der Wanderausstellung „Outrageous" beteiligt, die sich mit der Verfolgung und Diskriminierung von lesbischen Frauen und schwulen Männern in Hessen beschäftigte. Im Jahr 2018 kuratierte sie zusammen mit Birgit Bosold die queere Kunstausstellung "Lesbisches Sehen" für das Jahresprogramm Jahr der Frau_en.

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