Culture talks @ Goethe: Fotografie und der exotische Andere

Eröffnungsempfang

  • Goethe-Institut Toronto, Toronto

  • Sprache Englisch
  • Preis freier Eintritt.
    first come, first served.
    Einlass um 17:30 Uhr
Zille: Das alte Berlin © Schirmer/Mosel Verlag München Das Goethe-Institut lädt ein zum Eröffnungsempfang der Goethe Media Space Ausstellung „Heinrich Zille: FUN FAIR“ und einem Kuratoren-Gespräch mit Prof. Gerald McMaster, Dr. Deepali Dewan und Jutta Brendemühl, Programm-Kuratorin des Goethe-Instituts, am 5. Mai um 18:00 Uhr.

Kurator, Künstler und Forscher Gerald McMaster hält den Canada Research Chair für Indigene Visuelle Kultur & Kuratorische Praxis an der OCAD University in Toronto inne. Er war zudem u.a. künstlerischer Co-Leiter der 18. Biennale in Sydney und Kurator für kanadische Kunst in der Art Gallery Ontario. Im Herbst wird McMaster organisiert ein akademisches Symposium zu The Entangled Gaze: Indigenous and European Views of Each Other organisieren.
 
Dr. Deepali ist Kunsthistorikerin und Senior-Kuratorin für den Bereich Südasiatische Kunst & Kultur des Royal Ontario Museum (ROM), Toronto. Sie unterrichtet an der Kunstfakultät der Universität Toronto und ist Mitglied im Centre for South Asian Studies. Außerdem ist sie Teil des Toronto Photography Seminar, einer Forschungsgruppe, deren Mitglieder von verschiedenen Institutionen in Ontario stammen und gemeinsam zu Geschichte und Theorie der Fotografie forschen. Ihre Ausstellung „The Family Camera“ ist Teil des Scotiabank CONTACT Fotografiefestivals, die ab dem 6. Mai im ROM zu sehen ist. Dort wird sie auch die Konferenz „Reframing Family Photography“ leiten.  

Heinrich Zille (1858–1929) war ein Vorreiter der „sozialen Realismus“-Dokumentarfotografie in Deutschland und wird oft als erster „Straßen-Fotograf“ der Welt bezeichnet. Am bekanntesten sind seine Aufzeichnungen von Berlins widersprüchlichen Ausstrahlung und Prekarität Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Handkamera, doch er fing auch die kulturelle Eigentümlichkeiten dieser Zeit ein, zum Beispiel in Schnappschüssen von „Wilder Westen“-Shows als populäre Attraktionen auf deutschen Jahrmärkten.
 
Das Goethe-Institut präsentiert zwei von Zilles großformatigen Bildern, die 1897 und 1900 beim Rummelplatz Lietzensee in Berlin aufgenommen wurden. Sie basieren auf den Abzügen, die Thomas Struth 1985 von Zilles Original-Glasplatten-Negativen gemacht hat und die in der Berlinischen Galerie archiviert werden.
 
Die Ausstellung ist Teil der Goethe-Institut Toronto Serie über „das Andere“, bei dem untersucht wird, wie wir uns selbst identifizieren und abgrenzen, wie wir voneinander lernen und verlernen. Sie wird begleitet von einer ästhetischen Wertschätzung von Zilles Arbeiten von Jeff Wall und Roy Arden und einer exklusiven Lesung über Jahrmarkt-Fotos von "Sioux-Indianern" von Professor Gerald McMaster, OCAD University, und kontextualisierenden Vorführungen des 2010 herausgekommenen Dokumentarfilms DIE STÄMME VON KÖLN von Anja Dreschke.
 
 
Teil des Scotiabank CONTACT Fotografiefestivals