VR-Kunst von Erin Gee und Li Alin @ Digifest

Enter Me Tonight von Li Alin, Foto: Franz Wamhof Foto: Franz Wamhof

Do, 26.04.2018 –
Sa, 28.04.2018

Corus Quay

Präsentiert vom Goethe-Institut Toronto
Kuratiert von Tina Sauerländer (Berlin) und Erandy Vergara (Montreal)
 
H.E.A.R.T.
von Erin Gee und Alex M. Lee
Enter Me Tonight von Li Alin
 
Auf Einladung des Goethe-Instituts haben die Kuratorinnen Tina Sauerländer und Erandy Vergara VR-Kunst für das diesjährige Digifest in Toronto ausgewählt: ein Stück der in Berlin lebenden Kanadierin Li Alin und eines von Erin Gee aus Montreal in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Künstler Alex M. Lee.
Beide Kunstwerke nähern sich auf humorvolle und ironische Weise kontroversen Themen: Gee thematisiert die emotionale Vereinnahmung von Ego-Shootern. Alin beschäftigt sich mit der menschlichen Fortpflanzung der Zukunft.

In Gees H.E.A.R.T. kann das Publikum selbst eine virtuelle Rolle einnehmen und muss die Emotionen der Hauptrolle in einem Kriegsspiel regulieren. Alins Enter Me Tonight wirft Fragen zu menschlicher Reproduktion, wirtschaftlichem Nutzen, Technologie und Pornographie auf.

Begleitend zur interaktiven Ausstellung werden die Kuratorinnen am 26. April um 15 Uhr in einem Gespräch Einblicke in die Geschichte der Virtual Reality und aktuelle Trends geben.

Seit 1996 beschäftigt sich Li Alin in ihrer Kunst mit Evolution und Reproduktion. Ihre Projekte führten sie ins Kanadische Kulturinstitut in Paris und nach Deutschland, wo ein provokatives Samenspende-Experiment Teil der Ausstellung "Menschenpark" in Karlsruhe war. Außerdem hat sie für das Tanzhaus NRW in Düsseldorf sowie die Gesellschaft für Kunst und Technologie in Montreal gearbeitet. Sie ist Mitbegründerin der interdisziplinären "Kunst-Farm" Real Art Estate (RAE) in der Nähe von Berlin.
Mit Enter Me Tonight kreiert sie eine Welt, in der Frauen sich so für die menschliche Reproduktion einsetzen, dass sie immer künstlicher und unmenschlicher werden. In Form von Skulpturen, Drucken, Lesungen und Virtual Reality transportiert die Rolle DeNA Fragen zur Reproduktionssteigerung und spinnt neue Evolutionsstrategien, die die Rolle der Frau und den weiblichen Orgasmus in den Mittelpunkt stellen.

Die kanadische Künstlerin und Komponistin Erin Gee findet ihren Zugang zur digitalen Kultur über die Metapher der menschlichen Stimme in elektronischen Körpern. Ihr sowohl musikalisches als auch technologisch und naturwissenschaftliches Kunstverständnis drückt sich in Musikperformances, Chorkompositionen und Audio- und Robotics-Arbeiten aus, die sie nach New York, Toronto und zur Device_art Triennale nach Kroatien geführt haben.
Über ihre Forschung zur Vertonung physiologischer emotionaler Äußerrungen haben unter anderem VICE, MusicWorks und das Canadian Art Magazine berichtet. Sie hat an der Concordia University Soundproduktion, Gender, Technologie- und Klangstudien unterrichtet und leitet aktuell eine Forschungsgruppe zu kreativer open-source Biosensor-Entwicklung an der University of Maine. Ihr Blog futurefemmes beschäftigt sich mit Frauen in der Tech-Kultur.
H.E.A.R.T. ist eine Abkürzung für Holographic Empathy Attack Robotics Team, ein biosensorisch gesteuertes VR-Stück, das Gee zusammen mit dem 3-D-Künstler Alex M. Lee erarbeitet hat. Es lädt das Publikum ein, mit den eigenen Fingern über einen Sensor einen Avatar zu steuern.

Tina Sauerländer lebt in Berlin und arbeitet als unabhängige Kuratorin und Autorin. Ihr Künstlernetzwerk peer to space bringt internationale Gruppenausstellungen an Orte in ganz Europa.

Erandy Vergara kuratiert und schreibt über zeitgenössische und speziell Medien-Kunst. Dabei widmet sie sich thematisch vor allem Feminismus, globaler Kunstgeschichte, Kurationsstudien, Postkolonialismus und Race.

Das Toronto Digifest ist ein Tech-Festival und Startup-Event, das vom Inkubator für digitale Medien und Gaming des George Brown College veranstaltet wird. Dabei kommen Kreative, Unternehmer, Designer und Studenten zusammen, die sich mit Gaming, Design und VR beschäftigen.
 

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