Ausstellung Frühe UFA Film Plakate: Projecting Women

Acht Plakate von berühmten bis hin zu kaum gesehenen oder gar verlorenen Berliner UFA Filmen aus den 1920ern und 1930ern zeigen Frauen als Heldinnen oder Verführerinnen, Debütantinnen oder Huren. Von "Sumurun" bis hin zu Fritz Lang's "Metropolis" wetteifern Frauen in männlich dominierten Filmen um Macht. 

Präsentiert vom Goethe-Institut 


Metropolis artwork, UFA_Parufamet, Berlin, 1927. Metropolis artwork, UFA_Parufamet, Berlin, 1927. Die Universum Film AG, 1917 bei Berlin gegründet, begleitete ihre Kinostarts in den ersten Jahrzehnten mit aufwendigen Werbekampagnen. Häufig gab man bei großen Produktionen bis zu drei Grafiken in Auftrag. In Berlin und Wien, den beiden deutschsprachigen Kinometropolen, wurden für Filmpremieren der UFA exklusive Uraufführungsplakate gedruckt und auf Litfaßsäulen, an Häuser- und Plakatwänden Wochen vor dem Filmstart präsentiert.
 
Das Goethe-Institut zeigt anhand von acht frühen Grafiken die Bandbreite des Frauenbilds der Zeit, verkörpert durch Schauspielerinnen wie Pola Negri, Brigitte Helm und Sybille Schmitz. Die Plakate illustrieren u.a. die Filme späterer Hollywood-Regisseure: Ernst Lubitsch ist mit „Sumurun“ vertreten, Fritz Lang mit „Die Nibelungen“ und „Metropolis“. Neben der Werbung für Klassiker, die in die internationale Filmgeschichte eingegangen sind, werden auch Druckgrafiken zu heute weitgehend vergessenen UFA-Titeln gezeigt, wie Robert A. Stemmles „Gleisdreieck“ und Karl Hartls „F.P.1 Antwortet Nicht“.
 
Entworfen wurden die Plakate von den besten Gebrauchsgrafikern ihrer Zeit – von Künstlern wie Robert L. Leonard, Theo Matejko, Josef Fenneker, Werner Graul, Heinz Schulz-Neudamm und Peter Pewas. Ihre Werke sind – wie die Filme, für die sie werben sollen – in den zwanziger Jahren von den zeitgenössischen Stilrichtungen Expressionismus und Neue Sachlichkeit beeinflusst. Nacht der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 kontrollierte der Staat dann allmählich die gesamte deutsche Filmproduktion. 


Filmposter:
 

DER FALL ROSENTOPF (Deutschland 1918, 40 Min, stumm, s&w), Regie Ernst Lubitsch, mit Trude Hesterberg, Margarete Kupfer, Elsa Wagner, Ernst Lubitsch, und anderen (Lubitsch’s verlorener Film). Posterdesign von Josef Fennecker.
 
SUMURUN (Deutschland 1920, 103 Min, stumm, s&w), Regie Ernst Lubitsch, mit Pola Negri, Margarete Kupfer, Ernst Lubitsch, und anderen. Posterdesign von Theo Matejko.
 
GLEISDREIECK (Deutschland 1937, 80 Min, s&w), Regie Robert A. Stemmle, mit Heli Finkenzeller, Toni von Bukovics, Hilde Sessak, Gustav Fröhlich, und anderen. Posterdesign von Peter Pewas.
 
DAS FRÄULEIN VON KASSE 12 (Deutschland 1928, 6 Akte, stumm, s&w), Regie Erich Schönfelder, mit Dina Gralla, Emmy Wyda, Ruth Feiner, Werner Fuetterer, und anderen. Posterdesign von Josef Fennecker.
 
DIE NIBELUNGEN 1. U. 2. TEIL: SIEGFRIED & KRIEMHILDS RACHE (Deutschland 1924/1925, 149 Min/131 Min, stumm, s&w) Regie Fritz Lang, mit Margarete Schön, Gertrud Arnold, Hanna Ralph, Paul Richter, und anderen. Posterdesign von Martin Lehmann-Steglitz.
 
METROPOLIS (Deutschland 1927, 148 Min, stumm, s&w), Regie Fritz Lang, mit Brigitte Helm, Alfred Abel, Gustav Fröhlich, und anderen. Posterdesign von Werner Graul.
 
DER KONGRESS TANZT (Deutschland 1931, 85 Min, s&w), Regie Erik Charell, mit Lilian Harvey, Margarete Kupfer, Willy Fritsch, und anderen. Posterdesign von Willy Keil.
 
F.P.1. ANTWORTET NICHT (Deutschland 1932, 114 Min, s&w), Regie Karl Hartl, mit Sybille Schmitz, Hans Albers, Peter Lorre, und anderen. Posterdesign von Willy Keil.
 
"Das UFA-Plakat: Filmpremieren 1918 bis 1943" ist ein Gemeinschaftsprojekt der Österreichischen Nationalbibliothek, der Stiftung Deutsche Kinemathek und des Goethe-Instituts. 


Auswahl und begleitender Lesebereich kuratiert von Jutta Brendemühl, Goethe-Institut Toronto
 


 

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