Film "Hannah Arendt" von Margarethe von Trotta

Hannah Arendt (2012) © DIF

Do, 12.10.2017

18:30 Uhr

TIFF Bell Lightbox Toronto

Margarethe & Barbara

... & Hannah & Rosa & Marianne & Juliane. Regisseurin Margarethe von Trotta arbeitet seit über drei Jahrzehnten mit Schauspielerin Barbara Sukowa und zeigt Frauen die denken, fragen und rebellieren. GOETHE FILMS präsentiert DIE BLEIERNE ZEIT (1981), ROSA LUXEMBURG (1986) und HANNAH ARENDT (2012) als eine Diskussion über weibliche Widerstandskraft.

HANNAH ARENDT 
(Deutschland/Luxemburg/Frankreich 2012, 113 Min., auf 35mm!) Regie: Margarethe von Trotta, mit Barbara Sukowa, Axel Milberg, Julia Jentsch und Ulrich Noethen 

Einführung von NOW Magazine Senior Entertainment Editor Susan G. Cole

TIFF 2012
New York Jewish Film Festival 2012

Deutscher Filmpreis 2013 - Bester Spielfilm
Deutscher Filmpreis 2013 - Beste weibliche Hauptrolle
Publikumspreis Best Narrative Film, Women + Film Voices Film Festival, Denver 2013


Im April 1961 wird die politische Theoretikerin und Reporterin Hannah Arendt von dem Magazin "The New Yorker" beauftragt, den Aufsehen erregenden Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Jerusalem zu verfolgen. Arendt versucht, Charakter und Motivation des berüchtigten Nazis zu verstehen. Ihre Beobachtungen und Gedanken verarbeitet sie in mehreren Artikeln, die kurz darauf auch als Grundlage für ihr wohl berühmtestes und zugleich umstrittenstes Buch dienen: "Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen" stößt teils auf harsche Kritik und Unverständnis, da sie Eichmann nicht als "Monstrum" beschreibt, sondern vielmehr als einen "banalen" Bürokraten, der seine grausamen Befehle so sorgfältig wie möglich ausführen wollte. Trotz aller gesellschaftlichen Ausgrenzungen und beruflichen Anfeindungen weicht Arendt nicht von ihrer Sichtweise ab.



„Von Trottas Drama ist großes Kino: echt, bewegend und voller Bewunderung für eine Frau, die ihren Weg ging und fest an die eigenen Werte glaubte.“ - dpa


Margarethe von Trotta (1942 in Berlin geboren) gilt als eine der wichtigsten Regisseurinnen des deutschen Kinos und wurde als "weltweit führende feministische Filmemacherin" bezeichnet. Sie hat sich auch als Schauspielerin einen Namen gemacht und in Filmen bedeutender deutscher Regisseure wie Fassbinder und Schlöndorff mitgewirkt. Ihre Filme beschäftigen sich mit Beziehungen zwischen Frauen (Schwestern, beste Freundinnen) sowie mit den Beziehungen zwischen Frauen und Männern, oft in politischen Situationen. Zu ihren bekanntesten Filmen gehören: "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (1975, Co-Regie mit Volker Schlöndorff), "Das zweite Erwachen der Christa Klages" (1977), "Die Bleierne Zeit" (1981), "Rosa Luxemburg" (1985) und "Hannah Arendt" (2012). Zurzeit produziert sie die Komödie "The Odd Couple" (2017, mit Katja Riemann und Ingrid Bolsø Berdal) über zwei Frauen, die zusammen leben müssen und nichts gemeinsam haben, außer demselben Ex-Mann. Zudem arbeitet sie an einem Dokumentarfilm über Ingmar Bergman und ergründet darin mit seinen engsten Mitarbeitern dessen Leben und Film-Erbe.
 
Barbara Sukowa (1950 in Bremen geboren) hat Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar in Berlin studiert. Mit der Rolle der Mieze in Fassbinders TV-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz" gelang Sukowa der Durchbruch vor der Kamera. In Fassbinders Trilogie über die frühen Jahre der Bundesrepublik spielte sie die Titelrolle der Kleinstadt-Prostituierten "Lola". Danach war sie in Margarethe von Trottas "Die bleierne Zeit" zu sehen und erhielt 1986 für die Hauptrolle in von Trottas "Rosa Luxemburg" die Goldene Palme in Cannes. In den folgenden Jahren setzte Sukowa ihre Arbeit mit bedeutenden Regisseuren fort, u.a. spielt sie in Volker Schlöndorffs Max-Frisch-Adaption "Homo Faber" und in Lars von Triers "Europa". Nach mehreren amerikanischen Produktionen stand sie auch in Deutschland wieder vor der Kamera. 2015 war Sukowa sowohl in von Trottas "Die abhandene Welt" als auch in der US-amerikanischen Science-Fiction-Serie "Twelve Monkeys" zu sehen. Für Maria Schraders Drama "Vor der Morgenröte" über die Exiljahre von Stefan Zweig spielte Sukowa an der Seite von Josef Hader die erste Ehefrau des Schriftstellers. Für diese Rolle wurde sie ein weiteres Mal für den Deutschen Filmpreis nominiert.

Alle GOETHE FILMS sind ab 18 Jahren

Teil des Goethe-Institut Schwerpunkts Deutscher Film

Die Reihe wird zusammen mit der MUFF Society präsentiert

03.10. | 18:30 Uhr | ​"Die bleierne Zeit" von Margarethe von Trotta
05.10. | 18:30 Uhr | "Rosa Luxemburg" von Margarethe von Trotta

 

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