Lesung & Diskussion Culture talks @ Goethe: „Wer gibt mir mein Haus zurück?“

Weiter Schreiben | Autoren Galal Al-Ahmadi, Noor Kanj, Ayelet Tsabari & Svenja Leiber „schreiben weiter“

Yara Said, water colour (2017) © Yara Said Autoren aus Krisengebieten über zweite Chancen und das Publizieren in ihren neuen Heimatländern
 
Präsentiert vom Goethe-Institut & der Heinrich Böll Stiftung

Unter der Schirmherrschaft von Senatorin Ratna Omidvar


Die Heinrich Böll Stiftung, die parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen, hat Autoren, die auf Grund der Konflikte in ihren Heimatländern kürzlich nach Deutschland flüchten mussten, nach ihren Wünschen gefragt. „Weiter schreiben“ war ihre Antwort - und der Startschuss für das gleichnamige Projekt. 2018 werden die Autoren am Goethe-Institut zu Gast sein, aus ihren Werken lesen und zusammen mit kanadischen Kollegen über zweite Chancen und das Publizieren in einem neuen Heimatland diskutieren.

Wir setzen die Reihe fort, indem wir Galal Al-Ahmadi (Saudi-Arabien/Jemen), Noor Kanj (Syrien) und Svenja Leiber (Deutschland) zusammenbringen, moderiert von der Torontoer Autorin Ayelet Tsabari.

Noor Kanj wurde 1990 in As-Suwayda in Syrien geboren und studierte dort Computer Wissenschaften und Wirtschaft. Nach Ausbruch des Krieges wechselte sie nach Damaskus an die International University for Science and Technology. 2014 verließ sie das Land und zog in den Libanon. Mit einem Literatur-Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung kam sie 2016 nach Deutschland. Ihre Gedichte sind in dem arabischsprachigen Band „Neue Syrische Dichtung" und im deutschsprachigen Band „Weg sein - hier sein“ erschienen. Sie wird neuere Gedichte lesen, darunter „Wer gibt mir mein Haus zurück?“.
 
Galal Al-Ahmadi, geboren 1987 in Saudi-Arabien, ist einer der bekanntesten Dichter des Jemen. Er arbeitete außerdem als Journalist und Redakteur für verschiedene arabische Zeitungen und Magazine. Bis September 2016 war er Literatur-Stipendiat der Heinrich-Böll-Stiftung. Al-Ahmadi hat vier arabische Lyrikbände veröffentlicht, zuletzt „Die Stufen des Hauses steigen allein herab“ (2015). Eine Auswahl seiner Gedichte sind in dem Band „Weg sein - Hier sein“ erschienen. In Toronto wird er neuere Gedichte lesen, darunter „Zu Hause“. Im August 2017 erhielt er den renommierten Mohammad-Afifi-Matar-Preis, der in Kairo verliehen wird. Seit 2016 läuft sein Asylverfahren in Deutschland.
 
Svenja Leiber wurde 1975 in Hamburg geboren, wuchs in Norddeutschland auf, ging 1995 nach Berlin und studierte dort Literaturwissenschaft, Geschichte und Kunstgeschichte. Sie schloss ihr Studium mit einer Untersuchung des „Weiblichen“ bei Goethe und Thomas Mann ab, und arbeitet seit 2005 als freie Autorin. Bisher veröffentlichte sie den Erzählungsband „Büchsenlicht“ sowie die Romane „Schipino“ und „Das letzte Land“. Für ihre Erzählungen und Romane erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, Lese- und Recherchereisen führten sie nach Russland, in die Ukraine, nach Kuba, Jordanien, Syrien und Israel. Ihre Texte wurden in mehrere Sprachen übersetzt, darunter auch auf Englisch. Sie liest aus ihrem neuesten Roman „Staub“, der in Deutschland und Jordanien spielt.

Ayelet Tsabari wuchs als Tochter einer jemenitischen Familie in Israel auf. 1998 zog sie nach Vancouver, um dort Film und Fotografie zu studieren. Ihr literarisches Debüt „The Best Place on Earth“ hat den Sami Rohr Preis für Jüdische Literatur erhalten und wurde als New York Times Review Editor's Choice ausgewählt. Zur Zeit ist sie Writer in Residence an der Toronto Public Library und lebt in Toronto.
 
Lesungen auf Deutsch, Englisch und Arabisch. Diskussion auf Englisch.
 
„Das Projekt ist kühn, es ist mutig, es ist nicht klar, ob es funktioniert.“ - Tanja Dückers 
 
„Weiter Schreiben bietet durch Übersetzungen, durch Gespräche mit deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen sowie durch die Veröffentlichung von Texten online auf der Projektseite und in einer Anthologie, die nächstes Jahr im Blumenbar-Verlag erscheinen wird, das, was diese Initiative bereits im Namen trägt: Fortsetzung. Fortdauer. Erweiterung. Ausdehnung.“  – Die Zeit


Teil des Goethe-Institut Schwerpunkts „Kulture(n) der Partizipation“

Weiter Schreiben – Ein literarisches Portal für Autor*innen aus Krisengebieten ist ein Projekt der Initiative WIR MACHEN DAS/wearedoingit e. V.  in Kooperation mit dem Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung und wird durch den Hauptstadtkulturfonds, die Schering Stiftung und das Goethe-Institut gefördert. 

Teil der Veranstaltungsreihe Culture Talks @ Goethe: Weiter Schreiben
06.04. | 18:30 Uhr | Weiter Schreiben: "Das Herz eines Wolfs kochen"

Außerdem zum Thema:

03.03. - 31.05. | Philip Scheffner: Havarie - Videoinstallation

 

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