Filmvorführung GANZ GROßES KINO:
DIE SUBLIME FILMKUNST VON MAX OPHÜLS

Film poster movie Liebelei

Do, 21.02.2019

18:30 Uhr

TIFF Bell Lightbox Toronto

Präsentiert von TIFF
 
Mit einer Auswahl von Raritäten und Restaurationen zelebriert diese Retrospektive in der TIFF Bell Lightbox den deutschen Meister der Filmkunst, dessen legendär opulenter Stil seinen moralischen Ernst und formalen Anspruch nie in den Schatten drängte. Im Rahmen der Programmreihe werden vom 13. Februar bis zum 15. März 20 Filme gezeigt.
 
Als Auftakt zur Vorführung des letzten Films, den Ophüls vor seiner Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland nach Frankreich drehte, spricht Jutta Brendemühl, Programmkuratorin am Goethe-Institut Toronto, über die sozialpolitischen Auswirkungen des Films, der als eines der besten Liebesdramen von Ophüls gilt, und über Aspekte seiner Produktion und Zensur. Außerdem beleuchtet sie, was bis heute den Reiz des Films ausmacht:
 
Liebelei
von Max Ophüls (Deutschland, 1932, 85 Min., 14A, Deutsch mit Untertiteln)
ARCHIVKOPIE!
 
„Wie ich bereits mehrfach erwähnte, liebe ich Liebelei,“ schwärmte Andrew Sarris, als der Film beim New York Film Festival wieder auf die Leinwand gebracht wurde. „Wir können nur von der Filmtradition eines obsessiven Stils sprechen, zu dem Liebelei zählt – eine Tradition, der auch Sunrise und Ugetsu angehören.“ Die exquisite Romanze, die auf einem Bühnenstück von Schnitzler basiert, spielt an Ophüls‘ Lieblingsschauplatz (Wien zur Jahrhundertwende) und behandelt sein Lieblingsmotiv (die zum Scheitern verurteilte Liebe). Heute gilt Liebelei als eines seiner besten Werke.

Der Film beginnt – wie Viscontis Senso – in der Oper (hier eine Inszenierung von Mozarts Entführung aus dem Serail) und erzählt die Geschichte eines jungen Offiziers, der eine kurze Affäre mit der Tochter eines Violinisten eingeht (brillant: Magda Schneider, Mutter von Romy), sich dann aber einem rigiden Ehrenkodex beugen muss. Die kraftvolle, gleichwohl elegante Dynamik von Ophüls‘ Bildern geben dem Thema der Liebe, die bis zum Tod (und darüber hinaus) währt, eine mystische Grandezza, und die Kamerafahrt am Ende des Films beweist, dass Sarris‘ Verweis auf Ugetsu nicht treffender sein könnte. (Durch die Nazi-Zensur wurde die Nennung von Ophüls später, als der Film zu einem großen Erfolg wurde, aus dem Vorspann gelöscht.)
 
Filmkopie mit Genehmigung des Academy Film Archive.

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