Copy All: Zines as community responses to algorithmic culture

Zines foto mit Pflanzen © Unsplash

Di, 27.07.2021 –
Fr, 31.12.2021

Präsentiert von UKAI Projects und dem Goethe-Institut Toronto
im Rahmen des Algorithmic Culture Projekts des Goethe-Instituts Toronto


Ein „Zine“ ist eine selbstveröffentlichte Publikation, die Text- und/oder Bildmaterial beinhaltet. Zines erscheinen meist in kleiner Auflage und dienen traditionell als Medium, um Inhalte bekannt zu machen, die in den gängigen Medien wenig Beachtung finden, oder um Lebenserfahrungen zu teilen, die in der Populärkultur nicht vorkommen. Zines liefern oft Antworten auf einen hegemonial geführten Diskurs, mit einem besonderen Bewusstsein für Andersartigkeit und gekennzeichnet durch eine dezentrale Urheberschaft. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Algorithmic Culture hat das Goethe-Institut Toronto sechs Zines in Auftrag gegeben – drei aus Kanada und drei aus Deutschland. Als bunt gemischtes „Programm“ erscheinen sie 2021/2022 begleitend zu Gesprächen, in denen ergründet wird, wie automatisierte Systeme unser Leben verändern und wie wir als Menschen durch die Anforderungen dieser Systeme geprägt werden. Die in Auftrag gegebenen Zines haben verschiedenste Inhalte – von Kindern, die Geschichten über ihr digitales Leben erzählen, bis hin zu Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die digitale Medien als Mittel zum Widerstand gegen die Mehrgenerationenfamilie im Smart Home einsetzen.

Was geschieht, wenn Zines im Mittelpunkt eines Prozesses der offenen soziokulturellen Sinnfindung stehen? Könnten Zines, anstatt Antworten auf etablierte Narrative zu liefern, einen Ausgangspunkt zur Erforschung idiosynkratischer Erfahrungen unserer Umwelt bieten? Die zugrundeliegende Erfahrbarkeit der Künstlichen Intelligenz kann dadurch erschwert sein, dass diese weitgehend unsichtbar ist. Wir haben verschiedene Künstlerinnen in Deutschland und Kanada gebeten, ihre Sichtweisen und ihre Erfahrungen ebenso wie die ihrer Community darzustellen, um einen Prozess in Gang zu setzen, der lokale und gelebte Antworten auf die Automatisierung der Kultur erkennbar werden lässt. Uns geht es nicht um abstrakte Debatten auf der Grundlage einer westlichen Ethik, sondern um das, was Neta Bomani eine Technologie nennt, „mit der wir unsere Freunde, unsere Familie und unser Umfeld aufklären und organisieren können, indem wir die Verteilung unserer Identitäten über sich überschneidende Machtstrukturen hinweg verorten.“ 

Als digitale sowie analoge Konstellationen der Sinnstiftung bieten die Zines vertiefte Einblicke in das laufende Programm, um sich mit der Ethik und der zugrundeliegenden Erfahrung der Künstlichen Intelligenz in unserem Leben zu beschäftigen.
Achten Sie auf die Bekanntgabe der Publikationstermine!
 

DIE KÜNSTLERINNEN

Jasmine Ghandtchi: Jasmine Ghandtchi hat iranisch-deutsche Wurzeln und lebt in Berlin. Sie arbeitet deutschland- und weltweit als freiberufliche interkulturelle Mediatorin, Sprachlehrerin und Künstlerin. Die Verknüpfung von Mensch, Kunst, Kultur, Technologie, Natur und Sprache steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Sie entwickelt mit Begeisterung neue kreative Lernformen. Zu ihren Leidenschaften zählen Storytelling, Zeichnen, Kochen und Yoga.
www.jasmine-ghandtchi.de

Bianca Weeko Martin: Bianca Weeko Martin ist Architekturwissenschaftlerin, Autorin diverser Publikationen und passionierte Kunst- und Internetschaffende. Ihre Arbeiten beschäftigen sich mit den Themenbereichen Familie, Erinnerung, Wohnraum und Urbanes Leben. Sie wurde in Jakarta, Indonesien, geboren und wuchs in Scarborough, Toronto, auf.
www.biancaweekomartin.com​​​​​​​

​​​​​​​Yasmeen Nematt Alla: Yasmeen Nematt Alla lebt als bildende Künstlerin und Kunstschaffende in Tkaronto (Toronto, Ontario). In ihren Werken nähert sie sich verfremdeten Narrativen aus einer deutenden Perspektive und hinterfragt, wie die Übersetzung von Sprach-, Erfahrungs- und Bildelementen mit Fragen der Fürsorge, Trauer und kommunalen Förderung verwoben ist. Ihre Werke wurden zuletzt im Gladstone Xpace Cultural Center und bei ACRE Projects ausgestellt. Zurzeit hat sie eine Residenz im CreateSpace STEPs inne.
  yasmeennematt.com​​​​​​​

Alexandra Ruppert: Alexandra Ruppert lebt als visuelle Geschichtenerzählerin, Illustratorin und Grafikdesignerin in Berlin. Angetrieben durch eine staunend-fragende Neugierde auf Menschen lässt sie uns in Paralleluniversen wie Klarträume, das Unterbewusstsein und das Internet eintauchen. Wir sollten damit rechnen, dass unsere Vorstellung der „Wirklichkeit“ erschüttert wird.
www.alexandraruppert.com​​​​​​​

Shireen Norouzi: Das Interesse der Künstlerin Shireen Norouzi aus Toronto, Kanada, liegt im Bereich der technologischen und gesellschaftlich beeinflussten Kunst sowie der Portraitphotographie. Zu ihren Schaffensbereichen gehören die digitale Illustration, die Photographie, die Risographie sowie das Licht- und Videodesign. Sie hofft, dass ihre Kunst einen Beitrag dazu leisten kann, auf gesellschaftlich und politisch relevante Themen aufmerksam zu machen und den Sinn für Gemeinschaft zu stärken.

 

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