Fensterprojektionen - vom Sonnenuntergang bis Mitternacht Die Virale Stadt | Documentation Report (No. 0617 - 0918)

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So, 21.02.2021 –
So, 07.03.2021

Goethe-Institut Montreal

Im August 2020 riefen wir Videokünstler*innen aus Kanada und Deutschland dazu auf, uns ihre Ideen zu dem Thema „Die Stadt in Zeiten des Virus“ einzureichen: Erobert sich die Natur die Innenstädte zurück? Wie wirken sich soziale Regeln und medizinische Hygienevorgaben auf unsere Körper aus? Wie bewegen wir uns im städtischen Raum? Wie interagieren wir miteinander in Zeiten des social distancing? - Die acht ausgewählten Videos werden nach Einbruch der Dunkelheit auf die Schaufensterleinwände des Goethe-Instituts Montreal am St. Laurent Boulevard bis März 2021 projiziert.

Documentation Report (No. 0617 - 0918)
Regie : Beatrice Schuett Moumdjian


Über den Film
Sachstandsdokumentation (Nr. 0617 - 0918)
Sachstandsdokumentation ist eine fortlaufende Serie von kurzen episodenförmigen Filmsequenzen. Die Protagonistin ist eine Frau, deren Kopf einer Überwachungskamera gleicht. Sie wird durch diese Prothese selbst zu einer überwachenden Entität. In den verschiedenen Episoden wird sie beobachtet, wie sie in ehemaligen sozialistischen Städten durch fast menschenleere Straßen geht und Überwachungskameras betrachtet und von ihnen betrachtet wird. Oft befinden sich diese Kameras im Umkreis von Gebäuden denen eine gesellschaftlich signifikante Rolle zukommt, zum Beispiel dem Bundesnachrichtendienst in Berlin oder dem Nationalen Kulturpalast in Sofia.
Die Filmemacherin hat persönliche Bezüge zu allen Orten, an denen sie und ihr Cinematograph Lars Preisser gefilmt haben. Zum Beispiel wurde sie vor dem Fall der Berliner Mauer in Sofia während des sozialistischen Regimes geboren, und hat nun viele Jahre später die Straße gefilmt/ überwacht, auf der sie einst gewohnt hatte.
Ihre Familie war, wie viele Menschen im Sozialismus, von Staatsüberwachung betroffen, was ein Detail ist, über das sie nur wenig weiß.

Über Beatrice Schuett Moumdjian
Geboren 1986 in Sofia, Volksrepublik Bulgarien, in eine Armenische Familie, 1990 Emigration nach Berlin. Ausbildung 2013 – 2020 an den Kunsthochschulen Den Haag (NL), Weimar und Leipzig. Diplom 2020 in Medienkunst und Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Beatrices kürzliche Ausstellungsbeteiligungen unter anderem bei Gegenwarten/Presences in Chemnitz und Kunst im Untergrund bei der nGbK Berlin. Ihr Projekt „International Bun“ wurde 2020 als Nachrückentwurf beim Wettbewerb Kunst im Stadtraum – Karl Marx Allee (Berliner Senat) gewählt. Screenings international, z.B. 2019 LUFF und 2018 Kasseler Dokfest (unter dem Namen Beatrice Mumdschijan).
 

JURY STATEMENT

Dokumentation, Beobachtung, Überwachung. Überwachung von öffentlichen Räumen, Gebäuden, Menschen. Beatrice Moumdjian besucht leere Stadträume, wo Kameras in die Leere blicken, die hinter den eingeschlossenen Menschen zurückbleibt. Was schauen sie an, wenn alle zu Hause sind? (Peter Haueis)

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© Beatrice Moumdjian

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