Fotografieausstellung Wolfgang Tillmans: Fragile

Wolfgang Tillmans, Greifbar 29, 2014 Foto: Wolfgang Tillmans, Greifbar 29, 2014

Fr, 12.01.2018 –
So, 18.02.2018

Musée d’Art Contemporain et de Multimédias (Echangeur)

  • Pressegespräch: 10. Januar 2018, 11:00 Uhr, Musée d'Art Contemporain et Multimédias
  • Vernissage: 12. Januar 2018, 17:30 Uhr, , Musée d'Art Contemporain et Multimédias
  • Künstlergespräch: 13. Januar 2018, 12:00 Uhr, Académie des Beaux-Arts, Kinshasa

Öffnungszeiten

  • Museum (Echangeur): jeden Tag von 10 bis 18 Uhr
  • Akademie: Mo-Fr von 9 bis 15 Uhr, Sa von 9 bis 13 Uhr

In Kinshasa eröffnet im Januar 2018 die Ausstellung „Fragile“ des deutschen Künstlers Wolfgang Tillmans im Musée d’Art Contemporain et Multimédias. Die Hauptstadt des Kongo ist ein Zentrum der Kunst-, Musik-, Performance- und Modeszene: eine Metropole in Bewegung, spontan und kreativ – trotz der angespannten politischen Lage, die jederzeit zu kippen droht. Zwischenmenschliche Beziehungen, Verbundenheit und Vertrauen stützen das soziale Gefüge. Es sind Motive, die sich auch in der Ausstellung „Fragile“ von Wolfgang Tillmans wiederfinden, die nach Kinshasa in weiteren afrikanischen Städten gezeigt wird. Die Ausstellung in Kinshasa wird für Tillmans die erste auf dem afrikanischen Kontinent sein.
 
Die Arbeit von Wolfgang Tillmans nimmt in der internationalen zeitgenössischen Kunst einen zentralen Platz ein.  Seit seinen ersten Ausstellungen und Veröffentlichungen in den frühen 1990er Jahren hat Tillmans seine Praxis konstant weiterentwickelt: Er befragt die Fotografie als Bild und Objekt immer wieder neu, sei es für den Raum des Museums oder abgedruckt in einer Publikation. Seine Arbeit basiert auf einer unbändigen Neugierde, recherche-intensiven Vorbereitungen und dem permanenten Ausreizen und Weiterentwickeln des Mediums mit seinem technischen und ästhetischen Potential. Seiner Bildsprache liegt eine genaue Beobachtung zugrunde, die einen zutiefst menschlichen Zugang zur Komplexität der Welt eröffnet. Vertrautheit, Empathie, Freundschaft und Nähe sind in Tillmans‘ Bildern sicht- und spürbar.
 
Tillmans' Haltung lässt sich als Aufruf zur Freiheit verstehen und als Einladung, dem Anderen mit offener Neugier und ohne Angst zu begegnen. Das Annehmen der Fragilität, die uns als Individuen und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmt, versteht Tillmans nicht als Schwäche, sondern vielmehr als Stärke. Fehler, Brüche und Zerbrechlichkeit sind immer wieder Impulse zur Entwicklung neuer Prozesse. Sie verweisen auf die Unvollkommenheiten unseres Lebens und eröffnen gleichzeitig ungeahnte Perspektiven auf dessen Materialität.
 
„Fragile“ gibt einen umfassenden Überblick der facettenreichen künstlerischen Ausdrucksformen von Wolfgang Tillmans: angefangen bei großformatigen Drucken, über skulpturale Objekte, Videoprojektionen und Musik bis hin zum kuratorischen Moment der Installation. Die Werkauswahl für die ifa-Tourneeausstellung umfasst mehr als 200 Arbeiten aus dem Zeitraum von 1986 bis 2017: Neben gerahmten und ungerahmten fotografischen Arbeiten mit unterschiedlichen Formaten werden auch Tillmans‘ Tisch-Installation truth study center, Video-Arbeiten sowie zahlreiche Publikationsprojekte zu sehen sein. Jede Station der Tournee, so auch in Kinshasa, zeigt wie alle Ausstellungen Tillmans‘ eine auf den spezifischen Ausstellungsraum, dessen Architektur und Umgebung reagierende Installation.
 
Wolfgang Tillmans: Fragile ist eine Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen). Die Premierenstation in Kinshasa wird in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kinshasa, dem Musée d'Art Contemporain et Multimédias und der Académie des Beaux-Arts Kinshasa realisiert.

Im Rahmen der Ausstellungstournee erscheint eine Publikation auf Englisch und Französisch. Sie wird jeweils um einen lokalen Beitrag ergänzt. Autorinnen und Autoren: Christine Eyene, N’Goné Fall, Bart van der Heide, Ashraf Jamal und Patrick Mudekereza für Kinshasa
 

Über Wolfgang Tillmans

Wolfgang Tillmans wurde 1968 in Remscheid, Deutschland geboren. Von 1990 bis 1992 studierte er in Großbritannien am Bournemouth and Poole College of Art and Design. Er lebt und arbeitet in Berlin und London. Tillmans wurde im Jahr 2000 als erster Fotograf mit dem Turner Prize ausgezeichnet und erhielt 2015 den Hasselblad-Preis. In den letzten Jahren wurden Tillmans‘ Arbeiten in großen Museums-Einzelausstellungen gezeigt, zuletzt 2017 in der Tate Modern in London und in der Fondation Beyeler in Basel. Tillmans hat zahlreiche Künstlerbücher veröffentlicht und wurde jüngst verstärkt politisch aktiv: 2016 gestaltete er anlässlich des britischen Referendums eine Anti-Brexit-/ Pro-EU-Kampagne, 2017 eine Poster-Kampagne für mehr Wahlbeteiligung und gegen nationalistische Kräfte im Deutschen Bundestag.
 

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