Michael Soprani-Dersch
Advent in Abobo

Michael Soprani-Dersch in der Schule Anador Abobo
Foto: Goethe-Institut Côte d'Ivoire

„Weihnachten“. Das war das Thema für meinen Besuch in der „Anador Abobo“ Schule am 26.11.2015 in Abobo, einer der 10 Gemeinden von Abidjan, im Rahmen des Programmes „Miete eine/n Deutsche/n“ vom Goethe-Institut. Weihnachten war allen der 21 anwesenden Schülerinnen und Schüler, vorwiegend muslimischen Glaubens, bekannt. Einige hatten als Vorbereitung etwas recherchiert und trugen Ihre Ergebnisse vor, manche auf Deutsch und manche lieber auf Französisch.
 
Das meiste beschränkte sich auf den 24. und 25. Dezember, den damit verbundenen Sonnenkult, die Geschenke, Familie, und dem traditionellen Kirchengang. Daher waren typisch deutsche Weihnachtselemente (auch wenn heutzutage nicht nur mehr Teil des deutschen Weihnachtens) wie Advent, Adventskranz und Adventskalender, Nikolaus und Heilige Drei Könige, sowie der Weihnachtsbaum, die Krippe, die verschiedenen Gebäckarten, die Weihnachtslieder und die Weihnachtsmärkte, sicherlich interessante Neuigkeiten. Meine Fragen wurden zum Teil auf Deutsch beantwortet, wobei das Deutschniveau eher bescheiden war. Es meldeten sich aber immer mehrere Schüler, als ich eine Frage stellte, Zeichen dafür, dass doch viele teilnehmen wollten.
 
Im Anschluss an den ersten Teil wollten die Schülerinnen und Schüler wissen, ob die Deutschen Rassisten sind, warum man Deutsch lernen sollte, ob Deutsch eine Weltsprache wie Englisch sei, oder werden würde und wie man das Lernen der deutschen Sprache verbessern könnte.
 
Stattgefunden hat die Veranstaltung in Raum C2. Der Klassenraum selber war mit Bänken, Stühlen und einer Tafel einfach eingerichtet, aber sauber. Rund 3500 Schülerinnen und Schüler besuchen diese Schule aller Jahrgänge und davon lernen rund 400 die deutsche Sprache. Die Schule verfügt über einen kleinen IT Raum, relativ viel Grün und offene Flächen und bietet den Schülern Sport, Musik und Tanz als Zusatzaktivitäten an.
 
Vor Verlassen der Schule konnten wir die kleine Bibliothek besichtigen und wurden vom Direktor empfangen.
 
Es war für mich ein sehr interessantes Erlebnis und hat mir die Möglichkeit gegeben einen Einblick in einen lokalen Kontext zu gewinnen.
 


Michael Soprani-Dersch
Michael Soprani-Dersch ist in Deutschland geboren, in Italien aufgewachsen und seit 2001 im internationalen Kontext unterwegs. Seit Mai 2014 ist er für drei Jahren in der Elfenbeinküste für einen internationalen Konzern tätig.  Er ist mit einer Brasilianerin verheiratet und hat zwei Kinder.