Galería Temporal ist ein zeitweiliger und ortsveränderlicher Ausstellungsraum für Gegenwartskunst, der Ende 2010 in einer Schaufenstervitrine im Zentrum Santiagos ins Leben gerufen wurde.
Seither ist er immer wieder an verschiedenen Orten aufgetaucht, die Exponate so unterschiedlich wie die Kontexte, in die sie eingebettet sind, wobei aber stets die Beziehung der Kunst zum öffentlichem Raum im Mittelpunkt steht. Das Anliegen dieses Ausstellungsformats ist es, die Möglichkeiten, Erfahrungen mit erlebbarer Gegenwartskunst in der Stadt zu machen, zu erweitern und zugleich die lokale Kunstszene dort zu verdichten, wo eine gewisse Unsicherheit das Temporäre und Vorübergehende allgemeinen Gesetzmäßigkeiten unterwirft.
Circuito Temporal heißt die zweite Ausstellungsstaffel von Galería Temporal. Es handelt sich dabei um einen Zyklus von Kunst-Interventionen, die vier Monate lang in drei verschiedenen Schaufenstervitrinen unterschiedlicher Einkaufspassagen der Stadt entstanden. Jedem Schaufensterkasten wurden vier Künstler zugeteilt, für jeweils einen Monat und im Rahmen eines für jede Vitrine festgelegten Konzepts oder Oberbegriffs: Raum, Inszenierung oder Objekt. Drei Begriffe, die unserer Alltagssprache entnommen sind, die jedoch darüber hinaus auch eine lange und komplexe Geschichte mit der bildenden Kunst verbindet.
Circuito Temporal war eine Einladung, die Arbeiten und Konzepte, die in diesen drei Räumen formuliert wurden, von einem zum andern wandernd zu besuchen und auf diese Weise gleichzeitig das architektonische und kulturelle Erbe des Netzwerks von Einkaufspassagen wiederzuentdecken, von denen das Zentrum Santiagos durchzogen ist.
