La Rebelión de las Voces / EDEC 2020

EDEC 2020

12. bis 16.Oktober 2020

Vom 12. bis 16. Oktober wird die zehnte Ausgabe von La Rebelión de las Voces ausgestrahlt, die zum zweiten Mal in Folge mit dem Encuentro de Dramaturgia Europea Contemporánea (EDEC) zusammenarbeitet.
Die Begegnung wird diesmal virtuell sein.

Zusätzlich zu den in der nationalen Aufforderung ausgewählten Werken werden dramatisierte Lesungen von Texten aus Spanien, Deutschland, Kroatien, Frankreich und Österreich gezeigt. Die Lesungen werden bei nationale Theatergruppen aus anderen Regionen als der Metropolitan durchgeführt, um die Verbreitung kreativer Inhalte von Künstlern im Land zu dezentralisieren. Die Theatergruppen wurden in gemeinsamer Kuratorschaft mit dem Festival de Artes Cielos del Infinito, Festival de Teatro del Biobío, Festival Teatro Puerto, Identidades Festival Internacional und Centro Cultural Teatro Container ausgewählt. Es wird auch Meisterkurse und Vorträge geben, an denen prominente chilenische und europäische Dramatiker*innen teilnehmen werden.
 
Alle Aktivitäten sind kostenlos dank einer gemeinsamen Anstrengung von Santiago Off, der Ministerio de las Culturas, las Artes y el Patrimonio, und der Encuentro de Dramaturgia Europea Contemporánea (EDEC), der sich aus dem Goethe-Institut Chile, der Instituto Francés de Chile, der Centro Cultural de España, TeaCro de Croacia und die Embajada de Austria en Chile, besteht.
 
das vollständige Programm finden Sie unter www.santiagooff.com.
 

KOSTANTIN KÜSPERT bei la REBELIÓN DE LAS VOCES/EDEC 2020

Konstantin Küspert, deutscher Autor, Übersetzer und Dramaturg, nimmt im Rahmen der 10. Version des Festivals La Rebelión de las Voces/EDEC 2020 an verschiedenen Aktivitäten teil.

PROGRAMM


Masterclass Konstantin Küspert 13.10. | 10:00 bis 12:00 Uhr.
Masterclass: "El teatro como punta de lanza de la nueva iluminación"

Theatertexte der 2020er Jahre können sich nicht den Luxus erlauben, irrelevant zu sein. Zu brennend sind die Probleme, zu schnell schreitet die Erosion der Gesellschaft voran, zu drängend wird unsere Handlungsobligation. In einer globalen Gesellschaft, die Zugang zu mehr Informationen hat als alle Menschen vor ihnen, und in der trotzdem totalitäre Systeme und antiaufklärerische Strömungen zunehmen, muss das Theater wieder eine Anstalt politischer, gesellschaftlicher und moralischer Bildung werden. 
Wie kann man heute politisches Theater machen? Worin besteht die spezifische Herausforderung, für dieses gegenwärtige Publikum zu schreiben? Und wie kann das Theater neueste Technologien nutzen?


Conversatorio Konstantin Küspert 13.10. | 16:30 bis 17:30 Uhr
Gespräch: "Marcos de guerra. De cómo la palabra en escena se convierte en fotografía"


Die Regisseurin María Giacaman wird zusammen mit dem Künstlerteam des Projekts „Kriegsrahmen“ - eine Kooperation zwischen dem Theaterhaus Hildesheim, dem Institut für Medien, Theater und Populärkultur der Universität Hildesheim, dem Staatsschauspiel Hannover und dem Goethe Institut- über der kreative Prozess der Inszenierung sprechen. Das Wort auf der Bühne und seine Fähigkeit, Bilder hervorzurufen, werden einige der Themen dieses Gesprächs sein.


Lectura Konstantin Küspert
13.10. | 19:00 bis 20:00 Uhr
Dramatisierte Lesung: "Der Westen" von Konstantin Küspert

Lucky Luke, Superman, Captain Picard, Dagobert Duck stehen als (popkulturelle) Helden der westlichen Welt für unterschiedliche Zuschreibungen: Freiheit, Individualität, Pioniergeist und Gier. »Den Westen« könnte es bald nicht mehr geben. Was vor kurzem noch undenkbar war, es scheint nun möglich. Der Westen als geopolitische Himmelrichtung beherrscht den Globus bis in die Gegenwart hinein. Er gründet auf einer gemeinsamen, von den USA garantierten transatlantischen Sicherheit und auf gemeinsamen politischen und gesellschaftlich-kulturellen Werten wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft. Es gibt den Westen nicht ohne Europa und es gibt ihn nicht ohne Nordamerika. Der drohende Zerfall der EU als Friedens- und Wertebündnis, die nationalistischen Strömungen in Europa und nicht zuletzt die Abkehr der USA von der westlichen Gemeinschaft werden die Machtverhältnisse auf dem Globus verändern. Er wird sich weiterdrehen. Vielleicht rückt das Zentrum nach Russland oder nach China, als dem unfreiwilligen neuen Garanten für den freien Welthandel und den globalen Klimaschutz, von Amerika dazu gedrängt?
 
Küspert gräbt tief in der europäischen Geschichte, streift ein paar tatsächliche oder Beinahe-Katastrophen der westlichen Welt. Er analisiert unsere Lebensweisen und ihre Errungenschaften aus verschiedenen Perspektiven, und überprüft die Gründungs- und apokalyptischen Mythen.  In jeder seiner 22 Kurz- und Kürzest-Szenen legt er westlichem Spitzenpersonal auf seinem langen Marsch durch Geschichte und Kultur nett den Arm über die Schulter, um dann langsam zuzudrücken.

 
ÜBER DEN AUTOR

Konstantin Küspert © Konstantin Küspert Konstantin Küspert
wurde 1982 in Regensburg geboren, er ist Autor (auch in Ko-Autorenschaft mit seiner Frau Annalena), Übersetzer und Dramaturg. Als solcher hat er am Badischen Staatstheater Karlsruhe und am Schauspiel Frankfurt u.a. gemeinsam mit dem Regisseur Jan-Christoph Gockel Stückentwicklungen zu aktuellen Themen wie NSU, NSA oder moderner Sklaverei realisiert. Für sein Stück europa verteidigen erhielt Küspert 2017 bei den Mülheimer Theatertagen den Publikumspreis. Während des Lockdowns 2020 hat er zusammen mit fünf anderen Autor*innen im digitalen Writer´s Room das Theaterstück »Corona-Monologe - oder wie geht man auf Distanz« entwickelt. Stücke von ihm sind seit Jahren fester Bestandteil der Spielpläne deutschsprachiger Theater.

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