Bildende Kunst
Ani Schulze

Ani Schulze, geboren 1982, studierte an der Städelschule in Frankfurt am Main, an der Glasgow School of Arts sowie an den Kunstakademien Düsseldorf und Karlsruhe. Ihre Arbeiten waren bereits in einer Reihe von Einzel- und Gruppenschauen unter anderem in der Frankfurter Kunsthalle Schirn, auf dem Kurzfilmfestival Oberhausen, im Salzburger Kunstverein sowie in der Extra City Kunsthal in Antwerpen zu sehen.
 
Die Künstlerin erschafft in ihren Filmen, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, visuelle Welten, in denen Geschichte und Geschichten nicht konventionell erzählt, sondern in traumartigen, surrealen Bildern umkreist werden. Ihre Arbeiten entwickeln Verschmelzungen verschiedener Zeiten- wie eine Archäologie der Zukunft untersuchen sie Auswirkungen moderner Utopien und westliche Konstruktionen von Zivilisation und Natur. Im Fokus stehen dabei das wechselseitige Verhältnis von Körper, Technologie, Kontrolle und Raum.

Mit Nachdruck hinterfragt die Künstlerin das Potential bewegter Bilder und die Vorgänge, mit denen diese produziert und repräsentiert werden. Dabei legt sie deren Kulturgeschichten, Dynamiken und Machtverhältnisse frei, lässt aber Fragen nach Original und Remake, Fiktion und Realität bewusst offen.
 
Ihren Aufenthalt in Peking möchte Ani Schulze nutzen, um mit ihrem Projekt "A Suffusion of Yellow" die Beziehung der chinesischen Gesellschaft zur Zukunft zu erforschen. Wie manipuliert und bestimmt der zeitgenössische Umgang der chinesischen Gesellschaft mit Technologien und Algorithmen (insbesondere der Fortschritt der Künstlichen Intelligenz) das Verhältnis der Gesellschaft zur Zukunft? Wie werden aktuelle Entwicklungen für Gesundheits-, Umwelt- und Sicherheitssysteme durch den Fortschritt der Künstlichen Intelligenz beeinflusst? Spielen alte Ansätze für die Vorhersagung der Zukunft, noch eine Rolle im Alltag Pekings?

Die Künstlerin plant sich insbesondere mit der Symbolsprache des I-Ching, dem ältesten Bücher der Weissagung (es wurde während der Han-Dynastie, 206-220 v. Chr., entschlüsselt) zu beschäftigen. Das Schlüsselelement, das im I-Ching-Orakel zu lesen ist, ist die Veränderung: Wer in der Lage ist, den Fluss der Veränderung zu interpretieren, wird die menschliche Natur und die ihr zugrunde liegenden antagonistischen Prinzipien verstehen. Mit "A Suffusion of Yellow" möchte Ani Schulze erkunden, wie und wo das I-Ching trotz technologischen Wachstum noch den Alltag in China beeinflusst. Zudem ist sie besonders daran interessiert, wie die Hexagramm Struktur des I-Ching digitale Technologien, wie zum Beispiel das binäre System von Computern, beeinflusst hat.
 
 
 

Top