Bildende Kunst
Zhu Xiang

Zhu Xiang (朱湘), geboren 1991 in einer Küstenstadt im Kreis Danbai, Provinz Guangdong, lebt und arbeitet in Guanzhou.

Ihre bisherigen Einzelausstellungen umfassen: W.A.S.T.E (2017, FindArt Gallery in Guangzhou); Ausstellung eigener Projekte 2019 im You and Me Space in Guangzhou: Did you Image Today? / Community Mnemonic (你今日影像未?/社区记忆术).

Zhu Xiang war unter anderem an folgenden Gruppenausstellungen beteiligt: Tweet - Tweet - Art Camp (啁·啾——艺术扎营, 2019 Pingshan Art Museum in Shenzhen); Fold of the Bell Tower - Gazetteer Novel Group Exhibition of Writing Residency (钟楼褶皱—方志小说驻地联展, 2019 Xi’an, Bishan Crafts Cooperative); BJOY Library - Gazetteer Novel Group Exhibition of Writing Residency (白灼图书馆——方志小说联合驻地展, 2019, Xiamen, BJOY Library); Inside Out Practice / Stacks of Paper, Riot of Color: The Politics of Taste (中间实践/纸本·设色:关怀与趣味, 2018, Beijing, Inside Out Art Museum); There are Vocarnoes under the Sea (海面之下是火山, 2018, Beijing, Boers-Li Gallery).

Teilnahme an Residenzprogrammen: Gazetteer Novel Group Residency (方志小说联合驻地,2019, Shapowei in Xiamen); Cache Space X (X缓存空间,2020, Beijing, Cache Space). 2019 wurde Zhu Xiang Mitglied der Gruppe Making Space (新造小组) und begann auf dieser Basis zu arbeiten. Die Form der zuvor so nicht erlebten Diskussionen und Inspirationen sowie die Art des Zuhörens halfen der Künstlerin sich aus ihrer Ausdrucksblockade zu befreien und zu einer klaren Stimme zu finden.

 
In dem Zwischenraum zwischen Geschichte und Fiktion sucht Zhu Xiang als eine Art „Müllsucherin“ den Ausgangspunkt für ihre Praxis und ihre Aktionen. Leitgedanke ihrer Arbeit ist dabei immer, wie man den von „Erinnerungsängsten“ geformten individuellen Lebenslinien zu einem Ausdruck verhelfen kann. Aktuell beschäftigt sie sich mit Studien zur „Familiengeschichte“. Sie sieht sich erneut deren Auslassungen, Leerstellen und Lücken an und auf blickt auf die Geschichten, die vor dem großen historischen Hintergrund nicht erzählenswert erschienen. Zugleich möchte sie aus dem persönlichen Zusammenhang eine Erinnerungsarbeit in Gang setzen, die unter anderem mündliche Überlieferungen, Aktionen in der Nachbarschaft, Workshops und Stadtbegehungen umfasst. Zhu Xiang ist der Überzeugung, dass sich durch diese vielschichte Arbeit das Vergessen und der Nebel, der einen umgibt, bekämpfen lässt. Sie hat erkannt, dass die engen Beziehungen zwischen Individuen und Orten wie das Einzugsgebiet eines Flusses sind, wo alles zusammen- und ineinanderfließt. Zhu Xiang beginnt die Dinge auszugraben, die in keiner Akte zu finden sind, das Verdrängte wird für sie zum Ausgangsunkt, zur Entdeckung und zur Imagination.
 

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