Ausstellung
对流with/against the flow

Dong Wensheng, A Day of No Significance, 2009, Photography, Archival inkjet print , 60 × 180 cm
© Dong Wensheng

G Museum

Initiatoren: Goethe-Institut China, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), G Museum
Dauer der Ausstellung: 26.09.2020 - 06.12.2020, 10:00 - 22:00 (Montag geschlossen)
Künstler*innen: Dong Wensheng, Ge Yulu, Jiang Pengyi, Li Binyuan, Sebastian Stumpf, Taiyo Onorato & Nico Krebs, Zheng Zhiyuan
Kurator*innen: Florian Ebner, Christin Müller, Chen Rui
Ort: G Museum, Nanjing (No. 888, Yingtian Aventue, Jianye District, Nanjing, Jiangsu Province)
Eintritt frei

Die Ausstellung „对流 with/against the flow“ des Instituts für Auslandsbeziehungen e.V. wird mit Unterstützung des Goethe-Instituts China vom 26. September bis 6. Dezember 2020 im G Museum in Nanjing gezeigt. Bei dieser zweiten Station der Ausstellung in China lud das G Museum den Kurator Chen Rui ein, die Werke der chinesischen Künstler*innen zusammenzustellen und mit Beiträgen von Taiyo Onorato, Nico Krebs und Sebastian Stumpf in einen künstlerischen Dialog treten zu lassen. In der Nanjinger Ausstellung sind neben diesen drei Künstlern nun auch Dong Wensheng, Ge Yulu, Jiang Pengyi und Li Binyuan vertreten.

Das Thema der Ausstellung bezieht sich auf den Menschen, konkret auf das Verhältnis zwischen menschlichem Körper und städtischem Raum, in dem der Einzelne, ob in China oder in Deutschland, mit einem formalisierten Netz einer Großstadt konfrontiert ist, das durch sichtbare Straßen und Nachbarschaften, aber auch durch eine unsichtbare soziale Ordnung aufgeteilt wird, die den Verlauf des menschlichen Handelns und den Stundenplan eines jeden Individuums definiert. Mit der Ausstellung in Nanjing wollen die Organisatoren und der Kurator die Wirkung dieser physischen und psychischen Erfahrung auf die Psyche des Individuums verstärken. Gleichzeitig wollen sie damit auch den Kontrast zwischen städtischem Raum und Individuum in den sehr unterschiedlichen kulturellen Kontexten Chinas und Deutschlands aufzeigen.

Die Werke des deutschen Künstlers Sebastian Stumpf und der Künstlergruppe Taiyo Onorato & Nico Krebs bilden den zweiten Ausstellungsteil der ifa-Ausstellungsreihe „with / against the flow. Zeitgenössische fotografische Interventionen“. Während Stumpf seinen eigenen Körper unmittelbar in Beziehung zur jeweiligen Umgebung setzt, arbeiten Onorato & Krebs mit optischen Täuschungen und Konstruktionen. Beiden Positionen gemeinsam ist das Mittel der performativen Intervention, nicht zuletzt hinterfragen und dekonstruieren sie damit Sehgewohnheiten. Sie kommentieren mit Fotografien und Videos spielerisch, manchmal ironisch das urbane Leben in der Gegenwart und dessen visuelle Konfiguration. Die Künstler beschäftigen sich mit dem architektonischen Raum als Form gewordener Ausdruck von Gesellschaft. Sie arbeiten mit dieser vorgefundenen urbanen Ordnung, zeigen Lücken im Gefüge der Großstadt auf, hinterfragen Vielgesehenes und machen Unscheinbares sichtbar.

Von den in dieser Ausstellung vertretenen chinesischen Künstler*innen benutzen Dong Wensheng, Jiang Pengyi und Zheng Zhiyuan schon lange Fotografie explizit als primäre kreative Methode. Sie verstehen die Stadt als eine ästhetische Herausforderung, die im Zusammenspiel mit dem kreativen Medium, der Kamera, sowie den Techniken der Postproduktion bearbeitet wird. Die Herausforderung ereignet sich auf der Ebene des menschlichen Körpers und des Auges, so dass deren Ästhetik immer in Verbindung mit der Ordnung der modernen Städte steht, also eine ästhetische Verfremdung bewirkt. Ge Yulu und Li Binyuan zählen zur jüngsten Generation chinesischer Performance-Künstler. Beide thematisieren sowohl den Widerstand als auch den Humor, den das winzige, unabhängige Individuum im Prozess der Urbanisierung an den Tag legt; im Gegensatz zu ihrer Vorgängergeneration sind sie mit einem globalen urbanen Syndrom, einer unausweichlichen Modernität, konfrontiert.
 

Details

G Museum

No.888, Yingtian Aventue
Jianye District
Nanjing

Preis: Eintritt frei