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17:30–18:52 Uhr

Echte falsche Kunst

Filmvorführung|Werteinschätzung und schöpferische Reflexion vor dem Hintergrund künstlerischer Fälschungen

Chinas Van Goghs © Yu Haibo

Chinas Van Goghs © Yu Haibo

Filmvorführung
„China's Van Goghs“

Regie: Yu Haibo, Yu Tianqi | Chinesisch und Englisch mit englischen Untertiteln | 2016 | 82 Min
Zeit: 27.09.2025, 17:30-18:52
Ort: Goethe-Institut China, Peking
Eintritt frei. First come, first served.

Chinas Van Goghs © Yu Haibo

„China's Van Goghs“ ist ein Dokumentarfilm unter der gemeinsamen Regie vonYu HaiboundYu Tianqi. Der Film dreht sich um die Bauernmaler aus dem Ölgemäldedorf Dafeng in Shenzhen – der weltweit größten Werkstatt für Ölgemälde-Reproduktionen. Er erzählt von den vielfältigen Entscheidungen, denen diese Künstler in Bezug auf Realität, Selbstverständnis, Ethik und künstlerisches Streben gegenüberstehen, nachdem sie jahrelang westliche Meisterwerke kopiert haben. Innerhalb der Erzählung über zeitgenössische Kunst und gesellschaftlichen Wandel ist„China´s Van Goghs“mehr als nur eine visuelle Chronik der Kunstreproduktion. Der Film dient als tiefgründiger gesellschaftlicher Spiegel und wirft Fragen zu „Originalität” und „Identität” inmitten der Globalisierung auf. Er zwingt uns zum Nachdenken:Wie definieren wir Kunst in der heutigen Gesellschaft? Wie bewerten wir Arbeit? Wie würdigen wir den Wert jedes einzelnen Lebens?

Die Regien

Yu Haibo stammt ursprünglich aus der Provinz Henan und studierte während seines Militärdienstes (1980) Druckgrafik bei Zhang Huaijiang. 1989 schloss er sein Studium der Fotografie an der Universität Wuhan ab. Seine Werke sind weltweit in Sammlungen vertreten und haben die Auszeichnungen erhalten, darunter den Golden Eye Award für chinesische Fotojournalisten (1999); den World Press Photo (2006); Golden Statue Award beim International Press Photo Contest (2005 & 2006); Foreign Photographer Grand Prize beim Seoul International Photo Festival (2023); Jury Grand Prize bei den China Documentary Academy Awards für seine Arbeit „China's Van Gogh” (2016); und den Besten Regisseur beim 14. Japan SKIP CITY International Film Festival (2016). Zu seinen Veröffentlichungen zählen „Blurring Boundaries” (2016), „Footprints of the People” (2017), „YU HAIBO” (2020) und „China's Shenzhen- A City under Reform and Opening-Up” (2007).

Kiki Tianqi Yu ist Dozentin für Film an der Queen Mary University of London. Sie ist Filmemacherin, Wissenschaftlerin und Kuratorin und engagiert sich für die Förderung der globalen Film- und Bewegtbildtheorie und der forschungsorientierten Praxis, insbesondere in den Bereichen nicht-westliches Kino, Film und östliche Philosophien, Dokumentar- und nicht-fiktionalen Film, Autorenfilm und Essayfilme. Zu Kikis Büchern zählen „My’ Self on Camera: First Person Documentary Practice in an Individualising China“(Edinburgh University Press, 2019),„China’s iGeneration: Cinema and Moving Image Culture for the 21 Century“(2014) und die aktuelle Sonderausgabe von„Studies in Documentary Film: Feminist Approaches in Women’s First-Person Documentaries from East Asia“(2020 14:1). Zu Kikis preisgekrönten Filmen gehören „Photographing Shenzhen“(2006), „Memory of Home“(2009), „China’s van Goghs“(2016) und „The Two Lives of Li Ermao“ (2019).