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10:00–18:00 Uhr

Kunstfälschung

Ausstellung|Wie können wir uns besser gegen Betrug und Täuschung wappnen?

Kunstfälschung © SOCIAL SCIENCES ACADEMIC PRESS (China)

Kunstfälschung © SOCIAL SCIENCES ACADEMIC PRESS (China)

Ausstellung
Kunstfälschung: Das betrügliche Objekt der Begierde

Dauer der Ausstellung: 27.09.2025-25.10.2025, Dienstag-Sonntag, 10:00-18:00, Montag geschlossen
Ort: Goethe-Institut China, Peking
Adresse: Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing
Eintritt frei

2015 stellte die Londoner Dulwich Picture Gallery ihre Besucher auf die Probe. Statt des 1769 entstandenen ÖlgemäldesPorträt einer jungen Frauvon Jean-Honoré Fragonard hängte sie eine für gerade einmal siebzig Pfund angefertigte Fälschung auf. Das Publikum war eingeladen, das fingierte Kunstwerk unter den Exponaten ausfindig zu machen. Das Ergebnis war erstaunlich: Zum einen erkannten gerade einmal zehn Prozent die Täuschung – zum anderen vervierfachten sich die Besucherzahlen.

Kunstfälschungen und das Interesse an ihnen haben Hochkonjunktur. Für den globalisierten Kunstbetrieb aber sind sie zur Herausforderung geworden. Massenhafte Fälschungen erzeugen nicht nur erheblichen finanziellen Schaden, sie führen auch immer wieder Museen und die Forschung auf peinliche Irrwege.Hubertus Butinzeigt, dass sich das Phänomen nicht auf einzelne Straftäter reduzieren lässt. Wie das Doping im Sport, so ist die Fälschung in der Kunst ein systemisches Problem. Anhand zahlreicher, zum Teil irrwitziger, auch bislang unbekannter Fallbeispiele geht Hubertus Butin den Ursachen nach, schildert das Vorgehen berühmter Fälscher wie Wolfgang Beltracchi und erläutert, wie wir uns besser gegen Betrug und Täuschung wappnen können.

Im Jahr 2025 wurde die chinesische Übersetzung des Buches „Kunstfälschung: Das betrügliche Objekt der Begierde“ von Hubertus Butin mit Hilfe derÜbersetzungsförderung des Goethe-Instituts Chinavon Peking Social Sciences Academic Press herausgegeben.
Von der Kopie und Nachahmung antiker Gemälde und Kalligraphien bis hin zur Herstellung raffinierter Fälschungen mit modernen Hightech-Methoden – die Geschichte der Fälschungen ist fast so alt wie die Kunst selbst. Diese Ausstellung stellt nicht nur das Buch „Kunstfälschung: Das betrügliche Objekt der Begierde“ vor, sondern auch die Entwicklung der Kunstfälschung und die anhaltenden Diskussionen über „künstlerische Originalität“ anhand einer Zeitleiste der Fälschungsgeschichte, wichtiger Auszüge und ausgewählter Bilder aus der Publikation.

Der Autor

Hubertus Butin, geboren 1964, arbeitete in den neunziger Jahren als Kunsthistoriker im Atelier Gerhard Richters in Köln. Er hat zahlreiche Aufsätze und Bücher zur zeitgenössischen Kunst und Kunsttheorie publiziert. Unter anderem gab er 2014 das Werkverzeichnis der Editionen Gerhard Richters heraus und dasBegriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst. Nebenbei organisiert er als Gastkurator Ausstellungen an internationalen Museen. Außerdem ist er als Gutachter weltweit für Sammler, Kunsthändler, Auktionshäuser und die Landeskriminalämter tätig. Hubertus Butin lebt und arbeitet in Berlin.

Das Übersetzungsförderungsprogramm China

Um nicht-deutschsprachigen Lesern den Zugang zur deutschen Literatur der Gegenwart zu ermöglichen, unterstützt das Goethe-Institut mit dem Förderprogramm „Übersetzung deutscher Bücher in eine Fremdsprache“ ausländische Verlage bei der Veröffentlichung der entsprechenden Werke. Das Goethe-Institut China hat diese zentrale Förderung im Jahr 2009 um ein eigenständiges Programm erweitert. Im Rahmen dieses Programmes wurde bereits die Übersetzung von mehr als 120 deutschsprachigen Werke ins Chinesische gefördert. In der Veranstaltungsreihe  „Lesesalon“ werden ausgewählte Titel des deutsch-chinesischen Übersetzungsförderungsprogramms vorgestellt.