Ausstellung Covered Culture

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So, 06.12.2020 –
So, 17.01.2021

Goethe-Institut China

Audiovisuelle Rauminstallation

Eröffnung Station Peking: 06.12.2020, 17:00
Gäste bei der Eröffnung: Brigitta Muntendorf (online), Moritz Lobeck (online), Yulia (Beijing Queer Chorus), Morrison (Beijing Queer Chorus)
Im Anschluss Live-Musik von NO TRACE
Dauer der Ausstellung: 06.12.2020 – 17.01.2021, 12:00 – 18:00 (Montag geschlossen)
Ort: Goethe-Institut China (Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road No. 2, Chaoyang District, Beijing)
Die Besichtigung der Ausstellung ist frei.
Zur Teilnahme an der Eröffnungsveranstaltung klicken Sie bitte hier.

 
„We are companions, cum panis, at table together." (Donna Haraway) 
 
Welche Spuren hinterlässt Beethoven als Komponist, als Humanist und als Revolutionär? Welche Spuren hinterlässt er in verschiedenen Kulturen, bei einzelnen Menschen? Anlässlich des 250. Geburtstages von Ludwig van Beethoven initiierten die Goethe-Institute in Ostasien in Zusammenarbeit mit Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck im Rahmen des weltweiten Projekts „The other Beethoven(s)“ das Social-Composing-Projekt COVERED CULTURE. Dabei wurden über einen Open Call kollektiv erstellte Materialien gesucht und mit Vor-Ort-Aufnahmen von Menschen aus China, Korea und Japan zu einem virtuellen Chor kombiniert. Als audiovisuelle Rauminstallation wurde COVERED CULTURE erstmals am 24. und 25. Oktober 2020 bei Radialsystem Berlin vorgestellt und tourte weiter nach Shanghai, Peking, Seoul, Kyoto und Tokyo. Das Goethe-Institut China eröffnet die Ausstellung am 6. Dezember 2020 in Anwesenheit von Brigitta Muntendorf (online) und Moritz Lobeck (online) sowie Vertreter*innen aus Peking, die an den Aufnahmen teilgenommen haben. Ergänzt wird das Eröffnungsprogramm von einem Live-Konzert der chinesischen Band NO TRACE, gemischt mit Beethovens Klavierstücken und Industrierock. Die Ausstellung dauert bis zum 17. Januar 2021.
 
Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck untersuchen in diesem Projekt kulturelle Prägungen, individuelle Interpretationen und kollektive Aneignungen als Potentiale des Chorischen. Das musikalische Objekt der Analyse ist das Summen - als Klang, in seiner intimen und persönlichen Bedeutung und als Moment der Nivellierung. Basierend auf Fragmenten von Beethovens Vokalmusik und seiner politischen Sicht auf das Kollektiv entwickeln Muntendorf / Lobeck eine audiovisuelle Installation, in der Stimmen und Bilder von Sängern des Beijing Queer Chorus, dem Opernchor des Deutschen Nationaltheaters Weimar und zahlreichen Sängern und Interpreten aus China, Korea und Japan sich als virtueller Chor etabliert werden. Chor und Publikum sind in einem Tischobjekt verbunden, umgeben von Lichtwürfeln. Der vom japanischen Architekten KATO entworfene Tisch schafft eine Landschaft, die das Publikum zum Sitzen und Zuhören einlädt. Zusammen mit den Signalwandlern wird der Tisch in einen Lautsprecher transformiert und bildet eine soziale Skulptur, die sich mit dem Publikum verbindet und die Analyse des Summens, die Analyse der sozialen Skulptur und die Analyse des Klang-Tisches kombiniert. In dieser gemeinsamen Entdeckung und Untersuchung des Unbekannten folgt COVERED CULTURE der Vision einer Hyperkultur und der kritischen Infragestellung hymnischer Feierkulturen.
 

Besetzung

Brigitta Muntendorf
Die deutsch-österreichische Komponistin Brigitta Muntendorf schafft Musik, die am Schnittpunkt verschiedener Kunstformen und Ausdrucksweisen existiert, ein Geflecht aus vielschichtigen Bezügen und Verbindungen. Sie ist Stipendiatin der Cité Internationale des Arts Paris und der Villa Kamogawa Kyoto. 2014 erhielt sie den Ernst von Siemens Musikpreis und 2017 den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA. Ihre Werke werden von zahlreichen Ensembles wie Ensemble Modern, Klangforum Wien, Mocrep Chicago, Musikfabrik und Les Siècles bei Festivals weltweit gespielt. Seit 2017 ist Brigitta Muntendorf Professorin für Komposition an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
 
Moritz Lobeck
Moritz Lobeck studierte Musikwissenschaft, Stadtsoziologie und Psychologie und arbeitete als Kurator und Kommunikationsberater in Berlin und als Dramaturg für mehrere Produktionen an den Staatsopern Berlin, Stuttgart, Wien sowie in Salzburg. Seit 2011 arbeitete er als Dramaturg und Entwicklungsleiter an der Staatsoper Stuttgart und seit 2014 als Kurator beim internationalen und multidisziplinären Kunstfestival Wiener Festwochen. Seit 2018 ist er Programmdirektor für Musik und Medien in HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste und künstlerischer Leiter des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals für zeitgenössische Musik TONLAGEN – Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik.
 
Besetzung

Konzept, Musik, Video: Brigitta Muntendorf
Konzept, Dramaturgie: Moritz Lobeck
Design Soundtisch: KATO Hiroshi und Giacomo Sponzilli
Licht: Begoña Garcia Navas
Multikanal Mix / Audiodesign: Sebastian Schottke
Audio / Video Networksystem: Maximilian Estudies
Videotechnik / Planning: Warped Type
Assistanz: Nicolas Berge
Performer*innen: Beijing Queer Chorus, Opera Choir of Deutsches Nationaltheater Weimar, Open Call Choir, Shii, Menthae, Maki Ota, Esther Lee, Xiao Ke x Zi Han, Lin Cuixi, Xinxin Song, Zhihao Huang, Jianjie Wu und das Ensemble Sonne (Toshiko Oka, Masaru Kakio, Seiko Kuwano, Koji Itose, Ema Fumiyama) 
Recording Teams: PahPah & XYHahn, Marc Mehanni / Elsa Michanol, Day Yokota
 
Covered Culture ist eine Produktion des Goethe-Instituts im Rahmen von „The other Beethoven(s)“ in Kooperation mit ZKM | Karlsruhe und mit Unterstützung von: Deutsches Nationaltheater Weimar, PSA Power Station of Art Shanghai und Feonic Sound
 
Weitere Ausstellungsorte: Radialsystem Berlin, Shanghai Duolun Museum of Modern Art, LOOP - Alt Space Seoul, Kyoto, Tokyo

 
 

Live-Musik

NO TRACE wurde im Winter 2008 gegründet. Bis zum Sommer 2017 ist die Band kein einziges Mal öffentlich aufgetreten, was sie zu einer der geheimnisvollsten Gruppierung in der Pekinger Indie-Szene machte. Ihr „musikalisches Temperament ist dunkel, und sie mögen es, wie ziellos mithilfe von Worten humanistische Ansichten zu konstruieren, indem sie philosophische Perspektiven, denen es bisweilen etwas an Logik fehlt. Die Bildhaftigkeit ihrer Musik ist stark, aber die Klangfarben eher eintönig. Ihr Musikstil ist schwer zu definieren; das Einzige, was ich mit Sicherheit sagen kann, ist, dass er atmosphärisch, aber nicht zu fröhlich ist. Der Rhythmus ist markant, aber nicht zu unruhig.“ Im Jahr 2020 hat NO TRACE einen Vertrag mit modern sky unterzeichnet.
 

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