Aufschub + Gefägnisbilder
Alle Bilder von Gefängnissen erinnern an eine brutale Vergangenheit. Dieses Programm bringt zwei Werke zusammen, deren Räumlichkeit durch Vorstellungen von Überwachung, Kontrolle, Tod und Gefangenschaft verzerrt wird: ein Gefängnis in den Vereinigten Staaten und ein "Durchgangslager" im von den Nazis besetzten Holland. Die Spuren und Fragmente der Bilder sprechen zu uns über den wachsamen Blick einer Institution, die über den Tod entscheidet. Wie treffen sich Überwachungsgeräte mit dem Kino? Welche Bilder werden von der robusten Kontrollmaschinerie erzeugt? Es gibt ein Auge, das beobachtet, zielt, entscheidet und schießt: Ein Körper fällt, ein Bild wird aufgenommen.
Programm
Aufschub
Regie: Harun Farocki, 40 Min., Deutschland - Südkorea, 2007
Zu sehen sind historische Aufnahmen des "Durchgangslagers Westerbork" aus dem Jahr 1944: arbeitende Menschen in Wäschereien, tanzende Menschen, Menschen, die in Züge steigen und helfen, die Türen zu schließen. Dazwischen Schrifttafeln und der Schnitt als reflektierender Kontrapunkt, um dort einzuhaken, wo die Bilder verschweigen.
Gefägnisbilder
Regie: Harun Farocki, 60 Min., Deutschland, 2000
Manchmal ist die Kamera wie eine Waffe. Die Höfe im Gefängnis von Corchoran (USA) sind wie Tortenstücke geschnitten, und an deren Spitzen wachen Kameras und bewaffnete Wärter. Wenn sich Gefangene schlagen, werfen sich unbeteiligte Häftlinge auf den Boden, denn sie wissen: es wird geschossen.
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