Kokon
GoetheFEST 2022

  • Kokon © Jost Hering Filme (Foto: Jackie Baier)
  • Kokon © Jost Hering Filme (Foto: Jackie Baier)
  • Kokon © Jost Hering Filme (Foto: Jackie Baier)

Es ist Sommer in Berlin-Kreuzberg und es ist heiß! Im Schlepptau ihrer älteren Schwester Jule zieht Nora als stille Beobachterin ums Kottbusser Tor, ins Freibad, aufs Hausdach, auf Partys. Sie ist ein Schmetterling in Wartestellung im Kokon, nicht mehr ganz Raupe – wie sie Nora auch in einer Kiste hält – aber auch noch nicht aus ihrer Hülle befreit. Als sie im Sportunterricht ihre erste Menstruationsblutung bemerkt und voller Panik auf die Toilette flieht, begegnet ihr in der etwas älteren und tougheren Romy der rettende Engel. Romy wäscht ihr nicht nur pragmatisch die Hose aus und bietet ihr gegen die Krämpfe einen Joint an, sondern weckt in Nora auch eine völlig neue Gefühlswelt, gegenüber ihrer verstockten Sexualkundelehrerin vorsichtig in die Worte verpackt, dass sie Mädchen eigentlich schöner findet als Jungs. Mit beinahe dokumentarisch wirkenden Aufnahmen, präziser Alltagssprache und einem genauen Blick für die gezeigten Lebensrealitäten und Altersfragen, erzählt Regisseurin Leonie Krippendorff eine zärtliche-romantische Coming-of-Age- und Coming-Out-Geschichte zugleich; und am Ende fliegt der Schmetterling.

Kokon from Salzgeber Club on Vimeo.