Ausstellung 100 Jahre BAUHAUS

Bauhaus © Miloš Kostić & Nataša Janković

22.07.-15.09.2019

Fakultät für Architektur Belgrad

Kontextualisierungen und Rekontextualisierungen im Kunstraum Ex-Jugoslawiens

Die Ausstellung „100 Jahre Bauhaus: Kontextualisierungen und Rekontextualisierungen im Kunstraum Ex-Jugoslawiens“ wurde konzipiert als eine visuelle, diskursive und dokumentarische Reflexion über folgende Themen:
- Bauhaus als neue Architektur-, Design und Kunstschule
- Studierende aus Jugoslawien am Bauhaus
- Bauhauseinflüsse und Bauhausrezeption im Königreich Jugoslawien bzw. in Slowenien, Italien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina und Serbien sowie im jugoslawisch-ungarischen Kultur-Amalgam in der Vojvodina;
- Identifizierung mit den Paradoxen der schnellen Modernisierung, einem Prozess, bei dem das Bauhaus bekanntermaßen zu den leitenden Kräften im Rahmen der hohen und der populären Kultur gehört hat
- Interpretationen des Geistes, der Ästhetik und der kulturellen Impacts des Bauhauses auf die konzeptuelle und zeitgenössische Kunst.

Die Ausstellung hat einen dokumentarisch-didaktischen Charakter. Sie zeigt unterschiedliche Dokumente, Darstellungen von Kunstwerken sowie Spuren der direkten und indirekten Bauhaus-Einflüsse bzw. der eklektischen Mischungen von unterschiedlichen Modernisierungs-Projekten: vom Bauhaus, über De Stijl, die konstruktivistische Avantgarde aus der UdSSR und den französischen Modernismus von Le Corbusier bis zum internationalen, d. h. deutschen, tschechischen und französischen Dadaismus und ungarischen Aktivismus.
Die ersten Informationen über das Bauhaus und die ersten Bauhaus-Interpretationen im jugoslawischen Kulturraum stammen aus programmatischen und  überblickenden Texten in der Avantgarde-Zeitschrift UT (Manifest der KURI-Gruppe, UT, Novi Sad, Dezember 1922), in der Avantgarde-Zeitschrift Zenit (Walter Gropius „Internationale Architektur“ und ein unterschriftsloser Text unter dem Titel „Bücher des Bauhauses“, Zenit Nr. 40, Belgrad, 1926), in der Zeitschrift Letopis Matice Srpske (Zoltan Čuka, „Bauhaus“, LMS Nr. 315, Band 2, Novi Sad, 1982), in der Zeitschrift Nova Literatura (Heinz Luedecke, „Bauhaus in Dessau“, Nova Literatura Nr. 10, Belgrad, 1929) und in der Tageszeitung Politika (Stanislav Vinaver „Bauhaus und Dessau – Neue Formen der Arbeit im Kollektiv“, Politika, Belgrad, 28. März 1931). Bei der Ausstellung Zeitgenössische deutsche Kunst und Architektur in Zagreb und Belgrad 1931 waren auch Werke von Bauhauskünstlern bzw. -professoren vertreten.
Die Ausstellung „100 Jahre Bauhaus: Kontextualisierungen und Rekontextualisierungen im Kunstraum Ex-Jugoslawiens“ stellt eine komplexe Assemblage von visuellen und diskursiven Ideen, welche die kulturelle Erinnerung heraufbeschwören, nicht nur an das Bauhaus, sondern auch an die modernistische Expansion und an die Einflüsse der Moderne im Allgemeinen, an eklektische Mischungen unterschiedlicher künstlerischer Impacts auf die internationale Szene, an die jugoslawischen Entsprechungen der Bauhaus-Ideale im stilistischen und pädagogischen Bereich sowie an affektive, polemische, Entwicklungs- und Appropriations-Beziehungen zur Bauhaus-Tradition in konzeptueller und zeitgenössischer Kunst.

Miško Šuvaković


Ausstellungsautoren: Nataša Janković, Marko Nikolić, Boško Drobnjak und Miško Šuvaković
Aufbau- und Katalog-Autorin: Nataša Janković
Mitarbeiter: Miloš Kostić
 

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