Ein Film von Goran Radovanović
Goran Radovanović’ neuester Film „Der Fall Makavejev oder Gerichtsverhandlung im Kinosaal“ ist eine Hommage an den großen serbischen und jugoslawischen Filmregisseur Dušan Makavejev. Im Mittelpunkt steht dabei das umstrittenste Werk Makavejevs „WR: Mysterien des Organismus“ und die Umstände, unter welchen es seinerzeit verboten wurde.
Der Titel von Radovanović’ Film spielt auf eine Art Prozess gegen Dušan Makavejev und seinen Film an, der vom Kultur- und Bildungsdezernat der Autonomen Provinz Vojvodina nach dessen Vorführung im Arena-Kino am 5. Juni 1971 in Form einer öffentlichen Debatte inszeniert wurde. In den Parteikreisen hatte der Film zuvor heftige und zwiespältige Reaktionen hervorgerufen. In Folge der öffentlichen Debatte wurde dem Film die Zulassung für jugoslawische Kinos entzogen, aber trotz des Verbotes erwies sich „WR: Mysterien des Organismus“ als großer Erfolg, vor allem im Ausland.
In seinem Film wollte sich Radovanović jedoch nicht nur auf eine Hommage auf Makavejev und auf dessen „Mysterien des Organismus“ beschränken, sondern auch für die Rechte aller Künstler*innen einstehen. . Jede Künstlerin und jeder Künstler haben ein Recht darauf, von ihrem Publikum und nicht vom Staatsapparat gelobt oder kritisiert zu werden.
Daher richtet sich „Der Fall Makavejev“ nicht ausschließlich an Makavejev-Fans, sondern auch an alle Film- und Kunstliebhaber*innen sowie an all diejenigen, die sich für Redefreiheit und für die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks einsetzen.
Neben vier heimlich aufgenommenen Tonbändern aus 1971 hat Radovanović auch viel Material aus Makavejevs Film benutzt, vor allem diejenigen Teile, die von den Teilnehmer*innen der öffentlichen Debatte im Arena-Kino für besonders anstößig erklärt wurden. Darüber hinaus hat ihm Dušan Makavejevs Witwe Bojana Makavejev einige seltene Aufnahmen exklusiv zur Verfügung gestellt.
Nach seiner Prämiere beim 47. Internationalen Filmfestival Belgrad – FEST wurde „Der Fall Makavejev oder Gerichtsverhandlung im Kinosaal“ mit zwei lokalen Preisen ausgezeichnet, und zwar als bester Film in der Sektion „Serbischer Film – Serbien und seine Freunde ” sowie mit dem Milutin-Čolić-Förderpreis der Tageszeitung Politika.
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