Ausstellung Gordana Belić: Erbarme dich, mein Gott!

Erbarme dich, mein Gott! © Gordana Belić

Mi, 10.06.2020 –
Fr, 04.09.2020

19:30 Uhr

Gradska biblioteka u Novom Sadu, Bibliotečki ogranak "Anica Savić Rebac"

Schaufensterausstellung

 
Ausstellungseröffnung: 10.06.2020 um 19:30 Uhr
Die Eröffnung findet vor dem Goethe-Institut statt. In der Galerie sind maximal 3 Besucher gleichzeitig erlaubt. Wir bitten Sie, Abstand zu halten und Ihre Mundmaske zu tragen.

Kunstcafé: 18.06.2020 um 20:00 Uhr
Mit: Gordana Belić und Biljana Jotić
Online-Streaming über Facebook und Instagram
Die Zahl der persönlich anwesenden Besucher des Kunstcafés ist auf 10 begrenzt. Teilnahme erfolgt auf Einladung.

Psychodrama-Führung: 04.09.2020 um 19:30 Uhr
Mit: Gordana Marić Lalović
Anmeldung: bibliothek-belgrad@goethe.de


Mithilfe der Intuition, der Erinnerung und aufmerksamer Betrachtung von Synchronizitäten, die sie in ihren Skizzen und Tagebucheintragungen festhält, erforscht die Künstlerin in dieser Ausstellung das Jenseitige, die dunkle Seite des Seins, den „Schatten“ an sich. Als Inspirationsquelle dienen ihr dabei Werke folgender Autoren:
  • Johann Sebastian Bach: Matthäus-passion, Erbarme dich, mein Gott
  • Rammstein: Angel, Mutter, Mein Herz brennt
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Die Zauberflöte 
  • Friedrich Nietzsche: Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik
  • Karl Gustav Jung: Synchronizität, Akausalität und Okkultismus.
  • David Bohm: Wholeness and the Implicate Order
  • Gustav Klimts Bilder
  • Mosaike im Mausoleum der Galla Placidia in Ravena
  • Werner Herzog: Nosferatu
  • Wim Wenders: Der Himmel über Berlin
  • Darth Vader aus Star Wars
 
Tagebucheintrag

Es ist an der Zeit, einen Blick in die dunklen Ecken meiner eigenen Seele zu werfen, selbstverständlich mit tiefer Beklommenheit, um dort Dinge zu finden, die ich lieber gar nicht finden möchte, um etwas zu erfahren, was man eigentlich gar nicht erfahren kann, um mich mit Sache auseinanderzusetzen, vor denen ich mich fürchte, und um einiges zu bejahen und zu akzeptieren, was in Wirklichkeit keinesfalls zu bejahen und zu akzeptieren ist. Das brauche ich unbedingt, um weiterleben zu können, um mich daran zu erinnern, was meine eigentliche „Mission“ in diesem Leben ist. Das habe ich bereits vor langer Zeit vergessen und jetzt muss ich versuchen, mir das wieder in Erinnerung zu rufen, obwohl ich immer fester daran glaube, meine Mission wäre – unterzugehen. Hätte ich doch nicht mehr erreichen können, als ich letztendlich erreicht habe? Kann man überhaupt noch mehr erreichen? Manchmal habe ich nur einen einzigen Gedanken in meinem Kopf: Erbarme dich, mein Gott! Sei mir gnädig!

Manchmal bin ich mir aber nicht sicher, wie die Devise wirklich lautete: Mache Kunst! oder Gehe unter! In Serbisch, meiner Muttersprache, lauten die beiden Ausdrücke fast identisch.
 
Ein wichtiger Gedanke

Den geistigen Zustand seiner Zeit beschreibt der englische Poet und Kulturkritiker Matthew Arnold als Wandering between two worlds, one dead. The other powerless to be born.
 
Zitat

„Der philosophische Mensch hat sogar das Vorgefühl, daß auch unter dieser Wirklichkeit, in der wir leben und sind, eine zweite ganz andre verborgen liege, daß also auch sie ein Schein sei; und Schopenhauer bezeichnet geradezu die Gabe, daß einem zu Zeiten die Menschen und alle Dinge als bloße Phantome oder Traumbilder vorkommen, als das Kennzeichen philosophischer Befähigung. Wie nun der Philosoph zur Wirklichkeit des Daseins, so verhält sich der künstlerisch erregbare Mensch zur Wirklichkeit des Traumes; er sieht genau und gern zu: denn aus diesen Bildern deutet er sich das Leben, an diesen Vorgängen übt er  ich für das Leben.“

Nietzsche, F. „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“
 
Gordana Belić: Lebenslauf

Geboren 1966. Beschäftigt sich mit Visueller Kunst, Forschung und Psychotherapie. Skulpturen, Rauminstallationen, Bilder, Performances und Künstlerische Forschungsworkshops. Mehrere Gruppen- und Einzelausstellungen, in Serbien und im Ausland. Diese Ausstellung ist ein Teil ihres Promotionsprojektes an der Kunstakademie Belgrad.

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