Apples for Sale beleuchtet das Leben indonesischer Hausmädchen, die in Hongkong als Migranten zweiter Klasse unter prekären Umständen in einer weiblichen Parallelgesellschaft leben. Der Fokus der Auseinandersetzung liegt auf dem Gegensatz zwischen dem uniformen Alltagskorsett, in das die Arbeitsmigrantinnen im Haushalt ihrer Arbeitgeber gezwängt werden und dem Wunsch der jungen Frauen nach Sinn, Bestätigung und der Möglichkeit einer gelebten Individualität. In einem ausschließlich weiblichen sozialen Umfeld beginnen sie eine Art von Rollenspiel. Die männlichen Rollen werden von Tomboys übernommen – Frauen, die sich maskulin kleiden und geben. Liebevoll zurechtgemachte Puppen ersetzen die fehlenden Kinder. Da die Hausangestellten sich nur an einem Tag in der Woche frei in Hongkong bewegen können, verschiebt sich ihr sozialer und kultureller Raum immer mehr in die virtuelle Welt von Facebook. Dort sind dem individuellen Ausleben ihrer Persönlichkeit keine Grenzen gesetzt.
Die Recherche für das Projekt „Apples for Sale“ wurde im Rahmen des Programms Grenzgänger China – Deutschland der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit dem Literarischen Colloquium Berlin gefördert.
Together Apart ist ein Familienporträt von zwei Igorot-Frauen aus den Cordilleras in den Philippinen. Beide haben ihre Heimat verlassen, um in Zypern Arbeit zu suchen. Guil Ann, eine junge Frau, folgt ihrer Mutter Carren auf die andere Seite der Welt. Nur Monate nach der Wiedervereinigung von Mutter und Tochter in Zypern führen unerwartete Ereignisse zu einer Zwangsausreise von Carren. Nach fast zwei Jahrzehnten im Ausland muss sie sich nun auf einen Neuanfang in den Philippinen einstellen. Zurück in ihrer Heimat, lebt Carren wieder bei Sohn und eigener Mutter, während Guil Ann realisiert, dass sie nun die alleinige Versorgerin ihrer Familie ist.
Als osteuropäische Außengrenze hat Zypern einen der niedrigsten Löhne für Gastarbeiter, trotzdem bleibt die Zahl der Zuziehenden beachtlich. Together Apart zeigt eine Gegenwart in der Schwebe, die von den Zukunftsvisionen der beiden Protagonisten geprägt ist. Selbstbestimmung, Zugehörigkeit und transnationale Mutterschaft stehen im Zentrum eines Films, der jenseits der stereotypen Dichotomien von Ausnützung und Aufopferung, persönliche Einblicke in den Komplex globaler Migration gewährt.
Produziert von Manifest Media
Regie und Drehbuch: Maren Wickwire
Schnitt: Iara Rodriguez Vilardebó
Kamera: Maren Wickwire
Mastering und Sound Mix: Christos Kyriacoullis