Spielung und Diskussion Perfect woman

Perfect woman, Screenshot © Peter Lu & Lea Schönfelder, 2014

Mi, 02.10.2019

19:30 Uhr – 21:00 Uhr

Goethe-Institut Nikosia

Games and Politics

Das Spiel Perfect Woman von Peter Lu & Lea Schönfelder 2014 produziert, ist das zweite von drei Spielen, die live vorgespielt werden. Zyprische Expertinnen kommentieren den Spielverlauf und beantworten die Fragen des Publikums.

Das Spiel Perfect Woman setzt sich spielerisch mit den unterschiedlichen und oft widerstreitenden Erwartungen auseinander, die die Gesellschaft an Frauenrollen stellt.

Die Spieler*innen durchlaufen ein Frauenleben vom Mutterleib bis ins Grab, das in verschiedenen Abschnitten unterteilt ist. Zu Beginn jedes Abschnitts können die Spieler*innen aus vier Optionen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden wählen. Die Rollenvorschläge decken dabei eine breite Palette von Klischees wie Prinzessin (mittelschwer) bis zu eher untypischen Rollen wie Pro Gamer (leicht) oder Außenministerin (schwer) ab.

Anschließend muss der*die Spieler*in über Kinect-Erfassung mit seinen*ihren Bewegungen die gewählte Figur in die vom Simulator geforderten Positionen biegen – je nach gewählter Rolle keine leichte Aufgabe. Man erfährt am eigenen Leib: Jede Frauenrolle erfordert es, sich mehr oder weniger zu verbiegen, um sie zu erfüllen. Gleichzeitig erlaubt das Spiel jedem, seine*ihre eigene Version einer „Perfect Woman“ zu kreieren – bestehend aus vielen unterschiedlichen Facetten.

Moderatorin: Chrystalleni Loizidou
Spielerin: Katrin Henn
Rednerin CY: Maria Petrides, Yianna Americanou

Chrystalleni Loizidou ist Mutter, Gesellschafts- und Kulturtheoretikerin und Öko-Kunst + Tech Kuratorin, mit einem besonderen Interesse am internationalen Zeitgeist der Frauenbewegungen und freien Technologien. Zu diesen Prioritäten gelangte sie durch akademische Forschungen zum öffentlichen Raum, zum kulturellen Erbe und zu künstlerischen Praktiken im Hinblick auf Konfliktlösung / -transformation sowie durch einen Hintergrund in Philosophie, Kunstgeschichte, Design, Kulturwissenschaften und der Arbeit in großen Institutionen. Tagsüber unterrichtete sie Medienwissenschaften und schrieb internationale Programme mit Wirkung für die Politik. Nachts organisierte und schrieb sie über Hackathons und Unkonferenzen und arbeitete für die DIY- und Hackerspace-Community.

Maria Petrides (geb. UK) ist eine unabhängige Autorin, Herausgeberin und Übersetzerin. Sie publizierte in Magazinen/Anthologien und Kunst Veröffentlichungen und nahm als writer-in-residency in NYC, Nicosia, Istanbul, Helsinki, Rio de Janeiro und Geneva teil. Sie übersetzt das politische Comicbuch Wow von Ariadni Kousela, wirkt bei Patakis Publishers mit und ist Co-Übersetzerin von Bill Ayers To Tech the Journey. Sie trug zur Comic Buch Sammlung A Book of Small Things bei, war assistierende Herausgeberin des Bandes von Evripides Zantides, Semiotics: Visual communication II, (Cambridge Scholars) und Co-Herausgeberin von Literary Agencys Cyprus Anthologie Nicosia beyond barriers - voices from a divided city (Sagi Books, 2019). Außerdem war sie Mitgründerin der Künstler*innen- und Forschungsgruppe pick nick.

Yianna Americanou erhielt ihren Masterabschluss in Film und Fernsehen an der Universität Bristol. Ihren Bachelor absolvierte sie mit summa cum laude in Kommunikationswissenschaften mit dem Schwerpunkt in Experimentalfilm-Produktion an der Universität Iowa. Sie arbeitete als Leiterin von MEDIA (Creative Europe Programme), entschied sich jedoch ihrer Leidenschaft als Regisseurin und Filmemacherin zu folgen. Ihre Kurzfilme wurden auf vielen, wichtigen Kurzfilmfestivals – unter anderem Rotterdam IFF, Oberhausen ISFF, Hamburger IFF, Drama IFF - aufgeführt und mit angesehenen Filmpreisen ausgezeichnet.  Ihr Kurzfilm Lullaby wurde von STOP International in Genova für eine Kampagne, gegen Menschenhandel verwendet und in allen großen Militär-Stützpunkten in Zypern gezeigt. Sie ist Mitglied in der Cyprus Directors Union, sowie im European Women's Audiovisual Network und Präsidentin des Komitees für das International Motion Film Festival in Zypern.

Zurück