Ausstellung Horst Weierstall und Kyriaki Costa

KunstRaumGoethe © Horst Weierstall/Kyriaki Costa

Mo, 01.06.2020 –
Di, 09.06.2020

10:00 Uhr – 18:00 Uhr

Goethe-Institut Nikosia

Ausstellungen im KunstRaumGoethe

KunstRaumGoethe ist ab Montag, den 1. Juni, bis Dienstag, den 9. Juni 2020 wieder der Öffentlichkeit zugänglich. (Montag, den 8. Juni 2020, wegen Feiertag geschlossen.)

Aus Sicherheitsgründen können nicht mehr als neun Besucher*innen gleichzeitig im Veranstaltungssaal sein. Besucher*innen sind aufgefordert einen Abstand von zwei Metern voneinander zu halten. Wir freuen uns, wenn Sie zu unserer Sicherheit und anderer Besucher*innen Mundschutz tragen. Bitte melden Sie sich an, um die Ausstellung zu besuchen. Die Sicherheitsmaßnahmen werden in Einklang mit den Erlassen der Regierung angepasst.

KunstRaumGoethe ist VeranstaltungsRaum und neue VeranstaltungsReihe des Goethe-Instituts Zypern, die Künstler*innen und Kurator*innen der zeitgenössischen Kunst zeigt, die auf verschiedene Art und Weise mit Deutschland und Zypern verbunden sind und/oder sich in ihrer Arbeit damit auseinandersetzen.

Den Auftakt anlässlich der Renovierung des neuen Saals bilden die beiden Ausstellungen Buch der Gezeiten des deutschen Künstlers Horst Weierstall und Zeitliche Unvereinbarkeiten / Kopf- und Handreihen der zyprischen Künstlerin Kyriaki Costa.

Buch der Gezeiten

Buch der Gezeiten ist eine Wandinstallation aus Papierarbeiten, die aus zwei Teilen besteht: das Buch der Gezeiten (farbige Zeichnungen mit Akryl und Filzstift, die an moderne abstrakte Kunst erinnern) und Aphorismen (Texttransskriptionen aus Tagebüchern von 2019-2020). Die Grundelemente von Form, Linie und Zwischenräume stehen miteinander in Beziehung und wirken durch eine offene, zeitlose Struktur wie ein begehbares Buch.

Die Grundidee für eine formale Reduzierung in Weierstalls Arbeiten geht zurück auf frühere Aktionen und Zeichnungen, in denen Kreuz, Kreis und Linie als Form und Symbolträger fungierten. Der Künstler versucht in dieser Installation, die Frage zu klären, wie Grenzen, Peripherien oder Risse zusammengefügt werden können. Gustave Flaubert schrieb 1876 bezogen auf die literarischen Grenzen „Schließlich glaube ich, dass Form und Hintergrund zwei Feinheiten sind, zwei Einheiten, die niemals ohne einander existieren.“

Horst Weierstall wurde 1944 in Wuppertal-Elberfeld geboren und kam 1981 nach Zypern, wo er als erster Installationskünstler überhaupt Projekte im öffentlichen Raum realisierte. 2010 gründete er zusammen mit seiner Tochter, der Choreografin Alexandra Waierstall, den interdisziplinären Kunstraum TheArtSpace in Düsseldorf. Dieser Ort markiert gleichzeitig Angelpunkt und Hindernis zwischen Tanz-Performance und visuellen Künsten. Horst Weierstall lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Zeitliche Unvereinbarkeiten / Kopf- und Handreihen

Als bildende Künstlerin interessiert sich Kyriaki Costa für die Veränderung von Gegenständen und die so entstehende neue Ästhetik. Durch den Prozess der Restaurierung möchte sie eine „neue Perspektive“ gewinnen und untersuchen, wie ein Raum nach seiner Umgestaltung wiederverwendet werden kann und wie seine Identität nach den Änderungen neu definiert werden kann. Dieses Werk von Costa bezieht sich auf die Theorie von Jacques Le Goff. Den schmalen Grad zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erklärt Jacques Le Goff am Beispiel von Unstimmigkeiten in grammatikalischen Zeiten und der Tatsache, dass eine Vergangenheitsform als Referenz auf die Gegenwart bzw. die Gegenwart als ein Verweis auf die Zukunft verwendet werden kann. Dies zeigt, wie wandelbar ihre Beziehung ist und dass im Wesentlichen die eine Zeit die Schaffung der anderen ist.

Kyriaki Costa wurde in Nikosia, Zypern geboren. In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit kollektivem Gedächtnis, welches sie anhand persönlicher Erzählungen im Hinblick auf menschliche Bedeutungen, folkloristische Romantik und Vorstellungen von Realität und Imagination ideologisch auswertet. Die Künstlerin befasst sich in ihrem Schaffen mit undefinierten Bereichen der Umwelt und des menschlichen Verhaltens. Ihre Arbeitspraxis ist ein Konglomerat aus zeitgenössischen technologischen Praktiken und traditionellen Methoden. Costa engagiert sich aktiv in diversen Initiativen in Zypern, deren Schwerpunkt auf Umweltfragen aber auch auf Themen des Gemeinwesens liegen.

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