Event Institut für Angst

Miroslav Barták - Institut für Angst © Miroslav Barták

Mo, 19.03.2018

18:00 Uhr

Goethe-Institut

Die erste öffentliche Anhörung des Instituts für Angst

Über die Angst unserer Gesellschaft zu sprechen heißt nicht sie zu vergrößern, sondern im Gegenteil sie erträglich zu machen und zur Entfernung ihrer Ursache beizurtragen.
 
Das Institut für Angst kündigt hiermit an, dass es seine Tätigkeit beginnt, und dass es gern ein Ort werden möchte, an dem man auch die Dinge ansprechen kann, die man für gewöhnlich für sich behält. Deshalb hat es, anstatt selbst Reden zu halten und weil es mithilfe Ihrer Stimme sprechen möchte, am Vorabend seiner Öffnung für die Öffentlichkeit einige Freunde, Bekannte und Unbekannte zu einem Treffen einberufen, damit sie versuchen zu formulieren, in welchen Bereichen sich Angst kumuliert. Das Institut hat für diesen ersten großen Tag Gäste geladen, mit denen es gern Zeit verbringen, zusammenarbeiten, einfach ein bisschen entspannen und Probleme lösen möchte, aber auch Visionen vorschlagen, wie man Angst in konstruktive Energie wandeln kann, mit der eine Änderung hervorgerufen werden kann. Diese Anhörung wurde einberufen, um zu versuchen, ohne das Wort Angst zu verwenden, sie in unterschiedlichen Professionen, Interessensbereichen oder anderen Tätigkeiten zu lokalisieren. Über Angst zu sprechen muss nämlich überhaupt nicht angsteinflößend sein, damit möchte das Institut seine ersten Schritte machen. Und weil das Institut für Angst noch sehr jung ist (und momentan auch noch etwas scheu), kann es noch nicht viele Leute, Tiere, Pflanzen, Minerale und andere Entitäten kennen. Deshalb bittet das Institut alle, die gern etwas mit ihm teilen und an etwas zusammenarbeiten möchten, zu seiner Geburtsstunde zu kommen, ihm viel Kraft zu wünschen, ein paar Gläser Wein und einige Teller zu leeren. Teilen ist nämlich eine Vorliebe des Instituts.

Das Institut für Angst bietet Raum zur Erforschung der Angst, die sich durch die Gesellschaft zieht und sich durch Schlaflosigkeit, Stress, Verfremdung, Empathieverlust, Ungleichheit und Gewalt bemerkbar macht. Erfolglos versucht die Pharmaindustrie mit ihren Produkten dagegen zu wirken. Die Angst wächst mit der steigenden sozialen und ökonomischen Unsicherheit in der Gesellschaft. Das Institut möchte eine Plattform bilden, auf der Angst kommuniziert werden kann und sich für eine mögliche Lösung öffnet und in eine Kraft umgewandelt wird, die radikalisiert werden und strukturelle Änderungen in der bestehenden Ordnung erzwingen kann.
 
Das Institut für Angst wurde von Zuzana Blochová, Edith Jeřábková, Barbora Kleinhamplová und Eva Koťátková gegründet. Für das Jahr 2018 wird ihm vom Goethe-Institut Prag und dem Verein Are Raum zur Verfügung gestellt.

Zurück