Ausstellung (Re)conceptualizing Roma Resistance

(Re)conceptualizing Roma Resistance © Stephan Floss

Fr, 03.06.2016 –
Fr, 22.07.2016

17:00 Uhr

Goethe-Institut

Ausstellung im Rahmen des internationalen Roma Festivals Khamoro

Die Ausstellung (Re)conceptualizing Roma Resistance, die im Rahmen des internationalen Roma Festivals Khamoro stattfindet, wird am 03.06.2016 um 17 Uhr mit einem Gespräch mit der Kuratorin Tímea Junghaus eröffnet.

Künstlerinnen und Künstler: Daniel Baker, Júlia Baki, Tibor Balogh, Miklós Déri, Lada Gaziova, Sead Kazanxhiu, Delaine Le Bas, Dusan Marinkovic, Tamara Moyzes, Csaba Nemes, Alex Schikowski, Marcin Tas

Kuratorin: Tímea Junghaus

Mit 10 bis 12 Millionen Angehörigen sind die Roma nicht nur eine der größten, sondern auch eine der vielfältigsten Minderheiten in Europa. Dennoch sind Roma und Sinti bis heute konfrontiert mit Stereotypen und Vorurteilen, die auf 500 Jahre Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung zurückgehen. Dass die Geschichte der Roma aber nicht nur aus der Position eines  Opfers des kolonialen Herrschaftsdiskurses erzählt werden kann, sondern auch als eine der beständigen Selbstbehauptung gegen ebendiese Zwangsherrschaft – dafür sorgen Geschichten von Widerstand, Auflehnung und Heldentaten der Roma, wie die beiden Roma-Aufstände in Auschwitz 1944 und Aktivitäten innerhalb der europaweiten Partisanenbewegung unter dem NS-Regime. Dabei geht es um die Umdeutung historischer Perspektiven auf die eigene Gemeinschaft, um die Befreiung vom kolonialen Blick sowie von der historischen Fremdzuschreibung der Opferrolle.  An die Stelle einer Geschichte der Unterdrückung treten Narrative des Widerstands, der Selbstbehauptung und -bestimmung.

Der Roma-Widerstand wird in der von der Kunsthistorikerin Tímea Junghaus kuratierten Ausstellung zum zentralen Aspekt der Roma-Erfahrung und die Roma-Kunst selbst zu einer bewussten und kreativen Form der Roma-Resistance, einer etablierten Form des kulturellen Überlebens und eine Demonstration von ethischem und politischem Engagement für die Zukunft der Roma. Eine neue Geschichtsschreibung aus Roma-Perspektive(n) ist Teil eines neuen Roma-Bewusstseins, welches seinen Ausdruck nicht zuletzt in der Bildenden Kunst findet. 

Opposition is not enough. In the vacant moment after one has resisted there is the necessity to become – to make oneself anew
bell hooks (afroamerikanische Feministin, *1952)

Die Ausstellung ist inspiriert durch aktuelle Forschungen des Tom Lantos Institute in Zusammenarbeit mit dem ternYpe International Roma Youth Network und La Voix des Rroms, unterstützt durch die International Holocaust Remembrance Alliance.

Mit freundlicher Unterstützung der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S., Hellerau – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, und der European Roma Cultural Foundation.
 

Zurück