100 Jahre Heinrich Böll

Heinrich Böll am Rhein © Heinrich Böll Stiftung

Programm anlässlich des 100. Jahrestages von Heinrich Böll

Heinrich Böll (1917-1985) steht für einen Typus Schriftsteller, der mit seiner Autorschaft ein Höchstmaß an Aufklärung über die gesellschaftliche Erfahrungswelt des Menschen verbindet. Wie er selbst sagte, war er „gebunden an Zeit und Zeitgenossenschaft, an das von einer Generation Erlebte, Erfahrene, Gesehene und Gehörte“. Seine Romane, Erzählungen, Essays, Briefe und Interviews sind wichtige Zeugnisse des gesellschaftlichen und politischen Lebens in Deutschland über fast ein halbes Jahrhundert. Sie thematisieren Krieg, Wiederaufbau, Aussöhnung, Restauration und den Aufbruch Deutschlands in eine liberale Demokratie.
 
Bölls großes internationales Ansehen rührte nicht zuletzt von seinem unbestechlichen Engagement für Freiheit und Menschenrechte. Heinrich Böll war ein öffentlicher Intellektueller par excellence. Zu Zeiten des Prager Frühlings unterstützte er tschechische Künstler in ihren Emanzipationsbestrebungen. Auf Einladung des Tschechoslowakischen Schriftstellerverbandes reiste er mit seiner Frau Annemarie und seinem Sohn René am 20. August 1968 nach Prag. Hier wurde er Augenzeuge des Einmarsches sowjetischer Truppen, der das Ende des Prager Frühlings bedeutete.

 

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