Konzert Musica viva Pragensis

Pendel der Zeit - Zbynněk Vostřák © Goethe-Institut Prag

Do, 28.06.2018

19:30 Uhr

HAMU - Fakultät für Musik und Tanz an der Hochschule für Darstellende Künste

Das moderne Programm, das das Ensemble Musica Viva Pragensis vor fünfzig Jahren beim Festival Donaueschingen gespielt hat, wird nun von dem Ensemble MoEns unter der Leitung von Miroslav Pudlák erneut einstudiert und in der Prager Akademie aufgeführt.

In den 1960er-Jahren kam es zu einer Lockerung der Situation im kommunistischen Osteuropa. In Tschechien spricht man dabei vom Prager Frühling. Diese Zeit ist bekannt für den Boom im Bereich der Kreativität, die kurzzeitig nicht durch eine Zensur eingeschränkt war. Neben Filmen und literarischen Werken entstand auch Neue Musik. Im musikalischen Bereich war zu der Zeit das Ensemble Musica Viva Pragensis besonders herausragend. Im Jahr 1967 kamen einige Komponisten, Interpreten und Musikwissenschaftler inoffiziell zusammen als Prager Gruppe der Neuen Musik. Das Ensemble spiele eine bedeutende Rolle im Prager Musikleben der 1960er-Jahre und durch Gastauftritte auf europäischen Festivals der zeitgenössischen Musik verhalf er der tschechischen zeitgenössischen Musik zu einer größeren Bekanntheit im Ausland.
 
Im Oktober 1968 spielte das Ensemble Musica Viva Pragensis auf dem Festival Donaueschinger Musiktage, trotz der Ungunst der politischen Situation, sein lange geplantes Programm. Das war zugleich die Uraufführung der Werke einiger tschechischer Komponisten: Ladislav Kupkovič, Zbyněk Vostřák, Rudolf Komorous, Vladimír Šrámek und Marek Kopelent. Des Weiteren wurde Ragtime von Igor Strawinsky gespielt.

Zum 50. Jubiläum dieses besonderen musikalischen Ereignisses veranstaltet das Goethe-Institut ein Konzert mit demselben modernen Programm, gespielt von dem Ensemble MoEns. Dem Konzert wird auch der Komponist Marek Kopelent beiwohnen, der gemeinsam mit Zbyněk Vostřák in den Jahren 1965 bis 1973 das Ensemble Musica Viva Pragensis geleitet hat.
 

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