Die Hamburger Tütenfrau

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Eine ehemalige Jura-Professorin? Foto (Ausschnitt): dierk schaefer CC BY 2.0

In Hamburg gibt es an der Uni eine verrückte Tütenfrau, die auch manchmal in der Mensa isst. Man munkelt, dass sie früher mal eine Jura-Professorin war, die dann abgestürzt ist. Sie „telefoniert“ immer mit imaginären Leuten über verschiedene große Rechtsfälle der Geschichte.

Die Erzählung stammt von einem 26-jährigen Journalisten, der selbst an der Universität Hamburg studiert hat. Auch er hat die mysteriöse Frau nach eigenen Angaben ein paar Mal in der sogenannten „Schweinemensa“, der Hauptmensa auf dem Campus, gesehen. Er ist sich nicht mehr sicher, ob sie mit vielen Plastiktüten unterwegs war, die ihr den Namen „Tütenfrau“ gaben. Allerdings habe sie jede Menge Schlüssel und anderes Gedöns um den Hals hängen gehabt. Das lässt noch wenige Rückschlüsse auf ihren Werdegang zu, doch der Legende nach soll sie einst wirklich Jura-Professorin gewesen sein.

Aufgezeichnet von Matthias Mischo

Copyright: Goethe-Institut Prag
Dezember 2012

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