Ein sicherer Hafen
Jüdische Woche Dresden 2022

  • Musiker*innen beim Programm Anti-Anti © Nils Brabandt

    Musiker*innen beim Programm Anti-Anti

  • Musiker*innen beim Programm Anti-Anti © Nils Brabandt

    Musiker*innen beim Programm Anti-Anti

  • Ein sicherer Hafen – Jüdische Woche Dresden 2022

    Ein sicherer Hafen – Jüdische Woche Dresden 2022

Vom 03.11.-13.11.2022 bot die Jüdische Woche Dresden ein vielseitiges Programm. Das Zentrum für internationale Kulturelle Bildung unterstützte unter anderem das Projekt ANTI-ANTI Spielen & Singen gegen Antisemitismus.

Das diesjährige Festival-Motto hat eine doppelte Bedeutung: Zum einen liegt der geografische Schwerpunkt buchstäblich auf den Hafenstädten, die schon seit hunderten Jahren blühende jüdische Gemeinden beherbergten (und/oder beherbergen). Orte wie Venedig, Izmir, São Paolo, Hamburg, Riga oder Odessa, wo sich einzigartige und vielfältige Kulturen entwickelt haben – das Resultat einer Verschmelzung von jüdischen und lokalen Einflüssen, kombiniert mit den kosmopolitischen Strömungen, die in jedem Hafen zu finden sind.

Zum anderen baut die Jüdische Woche Dresden inhaltlich auf das universelle Konzept des „sicheren Hafens“. Einem Ort, an dem Migrant*innen, Geflüchtete und andere gefährdete Menschen ein Zuhause und Akzeptanz finden können. Der Dresdner Stadtrat hat im März 2022 nach langer Diskussion mehrheitlich zur Potsdamer Erklärung „Städte Sicherer Häfen“ bekannt hat. Als 298. Stadt in Deutschland stellen sich die Bürger*innen damit hinter die zivilen Seenotrettungsorganisationen und sind bereit, mehr Geflüchtete aufzunehmen, als der Königsteiner Schlüssel vorgibt und aktiv Bleibeperspektiven zu erarbeiten.

Festivalleiterin Avery Gosfield erklärt: „Der aktuelle Krieg in der Ukraine führt uns deutlich vor Augen, wie wichtig es ist, Menschen in Not zur Seite zu stehen und aktiv zu werden. Als jüdisches Festival sehen wir uns seit Jahren in der solidarischen Verantwortung, Minderheiten in einer Mehrheitsgesellschaft sichtbar zu machen. Ihre Sorgen, ihre Hoffnungen, ihre Lebenslust aber auch ihre belasteten Biographien öffentlich zu machen. Denn die Geschichte des historischen Judentums unterscheidet sich kaum von der, die Millionen verfolgter und unterdrückter Menschen auf der ganzen Welt heute erleben. Diese Parallelen zu betonen – sei es in Syrien, Nordafrika, der Ukraine oder als Teil einer globalen Krise in der Zukunft – ist ein wesentlicher Teil des Versprechens,‚‘Never Forget!‘.“


Vergangene Veranstaltung


ANTI-ANTI
Spielen & Singen gegen Anti-Semitismus
Jüdisches Leben und Kultur gibt es nachweislich seit 1700 Jahren auf deutschem Boden. Der Antisemitismus ist noch älter und lässt sich nur mit Bildung und Aufklärung begegnen.

Deshalb hat das Festival Jüdische Woche Dresden das Programm Anti-Anti ins Leben gerufen. Dazu gehörten außerschulische Projekte mit deutschen und tschechischen Schüler*innen sowie Kooperationen mit internationalen jüdischen Künstler*innen, wie Frank London, Craig Judelman, Sasha Lurje, Patrick Farrell oder Sanne Möricke. Außerdem produzierte das Festival die Dokumentarfilmreihe „Wie wir uns selbst sehen“ und vermittelt so das notwendige Wissen, um sich gegen teils einfältigen, teils hinterhältigen, alten und neuen Antisemitismus zu schützen.

Proben & Konzert mit Jugendlichen aus Tschechien und Deutschland
Weitere Informationen finden Sie auf Jüdische Woche Dresden.

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