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Schrebergärten
Vom Armengarten zur Laubenkolonie

Ein Kleingarten bedeutet neben Entspannung auch viel Arbeit: Während bei Lilian und Henning vor allem Zierpflanzen wachsen, besinnen sich gerade junge Familien auf die Wurzeln der Kleingärtnerei und bauen wieder vermehrt Obst und Gemüse an. Unzählige Blogs beschäftigen sich mit der Selbstversorgung aus dem Schrebergarten. Europaweit gibt es heute mehr als 3 Millionen Kleingärten.
Ein Kleingarten bedeutet neben Entspannung auch viel Arbeit: Während bei Lilian und Henning vor allem Zierpflanzen wachsen, besinnen sich gerade junge Familien auf die Wurzeln der Kleingärtnerei und bauen wieder vermehrt Obst und Gemüse an. Unzählige Blogs beschäftigen sich mit der Selbstversorgung aus dem Schrebergarten. Europaweit gibt es heute mehr als 3 Millionen Kleingärten. | Foto (Ausschnitt): Daniel Urhøj © Goethe-Institut Dänemark

Gartenzwerg, Liegestuhl und Rosenhecke: Für Millionen von Europäerinnen und Europäern ist der Schrebergarten Erholung pur. Doch ursprünglich hatten Kleingärten einen ganz anderen Zweck.

Von Goethe-Institut Dänemark, Internet-Redaktion

  • Die Industrialisierung in Europa führt dazu, dass Anfang des 19. Jahrhunderts große Teile der Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen leben; viele leiden unter Mangelernährung. Sogenannte „Armengärten“ sollen sozial schwachen Familien ermöglichen, selbst Obst, Gemüse und Getreide anzubauen. Der erste deutsche Kleingärtnerverein wird auf Anregung des Landgrafen Carl von Hessen 1814 in Kappeln an der Schlei gegründet. Kappeln liegt im damals dänisch regierten Herzogtum Schleswig, das sowohl von Deutschen als auch von Dänen bewohnt wird. Foto (Ausschnitt): Fotograf/in unbekannt © VISDA
    Die Industrialisierung in Europa führt dazu, dass Anfang des 19. Jahrhunderts große Teile der Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen leben; viele leiden unter Mangelernährung. Sogenannte „Armengärten“ sollen sozial schwachen Familien ermöglichen, selbst Obst, Gemüse und Getreide anzubauen. Der erste deutsche Kleingärtnerverein wird auf Anregung des Landgrafen Carl von Hessen 1814 in Kappeln an der Schlei gegründet. Kappeln liegt im damals dänisch regierten Herzogtum Schleswig, das sowohl von Deutschen als auch von Dänen bewohnt wird.
  • Überall in Europa nimmt die Arbeiterbewegung die Idee der Kleingärten auf und engagiert sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die Entstehung von Arbeitergärten im Dunstkreis der europäischen Industriemetropolen. Der eigene Garten ist also kein Vorrecht der Bürgerlichen mehr. Foto (udklip): Ukendt fotograf © VISDA
    Überall in Europa nimmt die Arbeiterbewegung die Idee der Kleingärten auf und engagiert sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts für die Entstehung von Arbeitergärten im Dunstkreis der europäischen Industriemetropolen. Der eigene Garten ist also kein Vorrecht der Bürgerlichen mehr.
  • In Deutschland beschäftigt sich der Leipziger Arzt Moritz Schreber mit den medizinischen und sozialen Aspekten des Stadtlebens. Speziell Kindern verordnet er Bewegung an der frischen Luft. 1864 entsteht die erste Kleingartenkolonie in Leipzig - damals wird sie noch als „Kinderbeet“ bezeichnet. Dem Arzt zu Ehren nennt man die Parzellen umgangssprachlich Schrebergärten. Foto (Ausschnitt): Fotograf/in unbekannt © VISDA
    In Deutschland beschäftigt sich der Leipziger Arzt Moritz Schreber mit den medizinischen und sozialen Aspekten des Stadtlebens. Speziell Kindern verordnet er Bewegung an der frischen Luft. 1864 entsteht die erste Kleingartenkolonie in Leipzig - damals wird sie noch als „Kinderbeet“ bezeichnet. Dem Arzt zu Ehren nennt man die Parzellen umgangssprachlich Schrebergärten.
  • 1891 gründen Arbeiter die ersten Kleingärten in Kopenhagen. In den 1920er-Jahren entwickelt sich der Kleingarten zum Prestigeobjekt und wird entsprechend ausstaffiert. Foto (Ausschnitt): Fotograf/in unbekannt © VISDA
    1891 gründen Arbeiter die ersten Kleingärten in Kopenhagen. In den 1920er-Jahren entwickelt sich der Kleingarten zum Prestigeobjekt und wird entsprechend ausstaffiert.
  • Dem Garten einen Namen zu geben, ist in Laubenkolonien auf der ganzen Welt üblich. Viele Hobbygärtner mögen es blumig. Das dänische „Rosenly“ bedeutet so viel wie „Zuflucht unter Rosen“. Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland bleibt das Gartenhäuschen eine Zuflucht auf Zeit. Ganzjähriges Wohnen ist nicht erlaubt, weswegen in Dänemark in den 1950er-Jahren sogar über ein Verbot von Dächern auf Lauben nachgedacht wurde. Foto (Ausschnitt): Fotograf/in unbekannt © VISDA
    Dem Garten einen Namen zu geben, ist in Laubenkolonien auf der ganzen Welt üblich. Viele Hobbygärtner mögen es blumig. Das dänische „Rosenly“ bedeutet so viel wie „Zuflucht unter Rosen“. Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland bleibt das Gartenhäuschen eine Zuflucht auf Zeit. Ganzjähriges Wohnen ist nicht erlaubt, weswegen in Dänemark in den 1950er-Jahren sogar über ein Verbot von Dächern auf Lauben nachgedacht wurde.
  • Die Beliebtheit der Schrebergärten nimmt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark ab. In Frankreich beispielsweise verschwinden in der Nachkriegszeit etwa 85 Prozent aller Kleingärten. Auch in Kopenhagen ist es für Lilian und Henning kein Problem, 1999 einen Schrebergarten im alten Hafenviertel Sydhavnen zu ergattern. Seitdem verbringen sie fast jeden Sommertag dort. Schon im Januar beginnt Lilian, die Gartenarbeit für das Frühjahr zu planen.Lilian begynder allerede at forberede forårets havearbejde i januar. Foto (Ausschnitt): Daniel Urhøj © Goethe-Institut Dänemark
    Die Beliebtheit der Schrebergärten nimmt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark ab. In Frankreich beispielsweise verschwinden in der Nachkriegszeit etwa 85 Prozent aller Kleingärten. Auch in Kopenhagen ist es für Lilian und Henning kein Problem, 1999 einen Schrebergarten im alten Hafenviertel Sydhavnen zu ergattern. Seitdem verbringen sie fast jeden Sommertag dort. Schon im Januar beginnt Lilian, die Gartenarbeit für das Frühjahr zu planen.
  • Julie, Andreas und Alfred haben einen Kleingarten im Kopenhagener Stadtteil Amager. Heute sind Schrebergärten wieder sehr beliebt. Viele machen hier einen kurzen Familienurlaub – als Auszeit vom Großstadttrubel. Um sich in die Warteliste eintragen zu lassen, musste Andreas vor dem Büro der Verwaltung übernachten. In Kopenhagen kommen heute 11 Bewerber auf einen Garten. In Berlin warten 12.000 Menschen darauf, dass ein Kleingarten frei wird. Foto (Ausschnitt): Daniel Urhøj © Goethe-Institut Dänemark
    Julie, Andreas und Alfred haben einen Kleingarten im Kopenhagener Stadtteil Amager. Heute sind Schrebergärten wieder sehr beliebt. Viele machen hier einen kurzen Familienurlaub – als Auszeit vom Großstadttrubel. Um sich in die Warteliste eintragen zu lassen, musste Andreas vor dem Büro der Verwaltung übernachten. In Kopenhagen kommen heute 11 Bewerber auf einen Garten. In Berlin warten 12.000 Menschen darauf, dass ein Kleingarten frei wird.
  • Gemeinschaftsgefühl, Erde unter den Fingernägeln oder einfach mal offline sein: Das sind einige der Gründe für die neue Beliebtheit von Kleingärten. Dem kleinen Alfred gefällt am besten, dass er im Garten Frösche fangen kann. Neben Deutschen und Dänen schätzen besonders die Luxemburger den Schrebergarten. Fast jeder Zehnte ist Mitglied im nationalen Kleingärtnerverband. Foto (Ausschnitt): Daniel Urhøj © Goethe-Institut Dänemark
    Gemeinschaftsgefühl, Erde unter den Fingernägeln oder einfach mal offline sein: Das sind einige der Gründe für die neue Beliebtheit von Kleingärten. Dem kleinen Alfred gefällt am besten, dass er im Garten Frösche fangen kann. Neben Deutschen und Dänen schätzen besonders die Luxemburger den Schrebergarten. Fast jeder Zehnte ist Mitglied im nationalen Kleingärtnerverband.
  • Ein Kleingarten bedeutet neben Entspannung auch viel Arbeit: Während bei Lilian und Henning vor allem Zierpflanzen wachsen, besinnen sich gerade junge Familien auf die Wurzeln der Kleingärtnerei und bauen wieder vermehrt Obst und Gemüse an. Unzählige Blogs beschäftigen sich mit der Selbstversorgung aus dem Schrebergarten. Europaweit gibt es heute mehr als 3 Millionen Kleingärten. Foto (Ausschnitt): Daniel Urhøj © Goethe-Institut Dänemark
    Ein Kleingarten bedeutet neben Entspannung auch viel Arbeit: Während bei Lilian und Henning vor allem Zierpflanzen wachsen, besinnen sich gerade junge Familien auf die Wurzeln der Kleingärtnerei und bauen wieder vermehrt Obst und Gemüse an. Unzählige Blogs beschäftigen sich mit der Selbstversorgung aus dem Schrebergarten. Europaweit gibt es heute mehr als 3 Millionen Kleingärten.
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