Filmfestival Deutsche Filmtage 2021

Filmstill aus "Undine". Eine Frau und ein Mann in einem nächtlichen Swimmingpool. © Schramm Film/Christian Schulz

So, 30.05.2021 –
Mi, 02.06.2021

Grand Teatret (Kopenhagen), Øst for Paradis (Aarhus)

Pünktlich zur langersehnten Wiedereröffnung der Kinos kehren die Deutschen Filmtage zurück an ihren angestammten Platz im Frühjahr. Das Programm bietet wie immer eine Auswahl der interessantesten und bedeutendsten Filme, die Deutschland aktuell bewegen. Ganz besonders freuen wir uns darauf, das Publikum endlich wieder persönlich im Kino begrüßen zu können und gemeinsam die Filme auf der großen Leinwand zu erleben. Vier Tage deutsches Filmvergnügen in Kopenhagen und Aarhus – wir freuen uns, wenn Sie dabei sind! Das Programm wird laufend veröffentlicht, soviel können wir schon jetzt verraten:
 

Undine von Christian Petzold


Der meisterhafte Christian Petzold ist zurück mit einer faszinierenden Neuerzählung des Mythos über die Wassernymphe Undine, die sich in einen Menschen verliebt. Traum und Wirklichkeit gehen poetisch ineinander über in diesem modernen Märchen, verortet im Berlin der Gegenwart mit seinem Geflecht an Kanälen und Seen, das auf Nymphen und Menschen gleichermaßen anziehend wirkt.
 

Und morgen die ganze Welt von Julia von Heinz


Für das Manuskript zu ihrem neuen Film ließ sich Julia von Heinz von der Wirklichkeit inspirieren: Jurastudentin Luisa wird Teil eines linksradikalen Netzwerks. Schon bald steht sie vor einer folgenschweren Entscheidung. Hier gibt es Unterrichtsmaterialien für den Film, die sich für den Einsatz vor und nach der Filmvorstellung eignen.
 


Prelúde von Sabrina Sarabi


Der 19-jährige David ist ambitioniert und hat riesiges Talent auf dem Klavier – sein größter und einziger Traum ist es, Konzertpianist zu werden und auf allen Bühnen der Welt zu spielen. Vorerst sieht alles gut aus und David, gespielt von Louis Hofmann („Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit“, „Dark“) hat gerade sein Studium am Konservatorium begonnen. Unter den Fittichen einer resoluten Klavierlehrerin erreicht sein Klavierspiel neue Dimensionen, doch gleichzeitig steigen die Erwartungen an ihn und er entwickelt eine gnadenlose Selbstkritik. Als sich David leidenschaftlich in Marie (dargestellt von Liv Lisa Fries, bekannt aus „Babylon Berlin“) verliebt, die mit einem Kommilitonen liiert ist, droht die Situation zu eskalieren. Das Spielfilmdebüt der Regisseurin Sabrina Sarabi zeichnet sich durch intensive Schauspielleistungen und einen außerordentlich musikalischen Rhythmus in Ton und Bild aus.

Herr Bachmann und seine Klasse von Maria Speth 


Wie heißt es so schön: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Dass diese Worte wahr sind, steht nach einem schweren Jahr Homeschooling vor dem Bildschirm außer Frage. Die Gemeinschaft in der Klasse und in den prägenden Jahren des Lebens beobachtet dieser hervorragende Dokumentarfilm von Maria Speth („Töchter“, „Madonnen“) mit liebevollem und messerscharfem Blick. Wir begleiten eine Schulklasse in Deutschland mit Schülern und Schülerinnen aus 12 Nationen im Alter von 12-14 Jahren, die von ihrem Lehrer Unterricht und gesunden Widerstand erhalten – Herr Bachmann ist ein vorbildlicher Mensch, für den Lernen mit Neugierde und Einfühlung beginnt. Kann man einen mitreißenden Film über Kultur und (Aus)Bildung machen? Ja, man kann, wenn die Schulstunde mit Herrn Bachmann eingeläutet wird. Und ja, der Film ist lang, doch die Zeit vergeht wie im Fluge in guter Gesellschaft. Der Film wurde bei der diesjährigen Berlinade mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.
 

Enfant Terrible von Oskar Roehler 


Rainer Werner Fassbinder war einer der bedeutendsten Filmemacher der deutschen Filmgeschichte. In rasantem Arbeitstempo drehte er mehr als 40 Spielfilme und verfasste zahlreiche Theaterstücke, bis er 1982 im Alter von nur 37 Jahren starb. Regisseur Oskar Roehler nimmt Fassbinders künstlerische Kompromisslosigkeit und die Personen, mit denen er sich umgab, zum Ausgangspunkt und schildert mit Hilfe von stilisierten, kulissenartigen Szenen zentrale Ereignisse und filmische Höhepunkte aus dem Leben des Filmkünstlers. Oliver Masucci liefert eine Energieleistung als manischer Filmemacher, der von gewaltigen Ambitionen, Begierden und einer tiefen Sehnsucht nach Liebe getrieben war.
 

Schwesterlein von Stéphanie Chuat og Véronique Reymond 


Lisa (Nina Hoss) war einst eine anerkannte Dramatikerin, die jetzt aber nicht mehr schreibt und mit ihrem Mann (Jens Albinus) und den Kindern in der Schweiz lebt. Als ihr Zwillingsbruder Sven (Lars Eidinger), ein bekannter Theaterschauspieler, schwer an Krebs erkrankt, kehrt sie nach Berlin zurück in die Welt, der sie in ihrem Inneren noch immer angehört. Lisa setzt alles daran, um ihren Bruder wieder auf die Beine und zurück auf die Bühne zu bringen. Gleichzeitig erwacht in ihr die Sehnsucht, wieder zu schreiben und kreativ zu sein.
 

Exil von Visar Morina


Es beginnt mit einer toten Ratte, die an der Tür des Hauses hängt, in dem Xhafer mit Frau und Kindern wohnt. Xhafer stammt ursprünglich aus dem Kosovo, lebt aber bereits seit vielen Jahren in Deutschland und ist gut ausgebildet und gut integriert. Die Ratte ist für Xhafer das erste Zeichen, dass er aufgrund seines ethnischen Hintergrunds schikaniert wird. Bald wird jedes Wort und jedes Ereignis als Ausdruck von Rassismus ausgelegt – Xhafer fühlt sich mehr und mehr isoliert und von der Gesellschaft, seiner Arbeit und sogar von seiner Familie verstoßen. Ist da etwas Wahres dran oder leidet Xhafer an Paranoia und Realitätsverlust?


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Die Deutschen Filmtage sind eine Zusammenarbeit des Goethe-Instituts Dänemark, Grand Teatret/Camera Film, der Deutschen Botschaft und Copydan Verdens TV. Mit freundlicher Unterstützung von German Films und Kulturgesellschaft Aarhus. Gesponsert durch World Translation A/S, Femern A/S, BEUMER Group, DestinationLab, NJORD Law Firm, Deutsche Zentrale für Tourismus.

 

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