FUTURE PERFECT
Ruwwad for Development: Ezbet Khairallahs Hoffnung auf eine bessere Zukunft

Die Kinder erzählen, dass sie in den Räumlichkeiten von Ruwwad am liebsten ihre Freizeit verbringen. Hier können sie wiederholen, was sie in der Schule gelernt haben und an Freizeitaktivitäten teilnehmen.
Die Kinder erzählen, dass sie in den Räumlichkeiten von Ruwwad am liebsten ihre Freizeit verbringen. Hier können sie wiederholen, was sie in der Schule gelernt haben und an Freizeitaktivitäten teilnehmen. | © Sameh Badawy

Im Jahr 2010 taten sich einige Anwohner Ezbet Khairallahs zusammen. Sie gründeten eine gemeinnützige Zivilorganisation namens Ruwwad for Development (dt. die Entwicklungspioniere).

Im Herzen Alt-Kairos, inmitten des historischen Zentrums, befindet sich eine Grabanlage aus dem Jahr 641, die unter dem Namen Qibab al-Banat (dt. Kuppeln der Mädchen) bekannt ist. Sie ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Ezbet Khairallah, einer Stadt, die sozial benachteiligt, arm und der Willkür der Behörden ausgesetzt ist. Das liegt unter anderem daran, dass die Menschen hier ohne Rücksicht auf städtebauliche Planung und Vorschriften gebaut haben – es ist eine Gemeinde, die von Geschichte umgeben ist, die von der Gegenwart übergangen und von einer unbekannten Zukunft erwartet wird.

Gemeinsam für eine neue Zukunft


Doch in Ezbet Khairallah leben auch junge Menschen, die hoffnungsvoll und entschlossen sind, die Gegenwart zu ändern und Horizonte für eine neue Zukunft zu eröffnen. Im Jahr 2010 taten sich einige von ihnen zusammen, vereint durch ein gemeinsames Ziel: ihrer Gegend zu helfen. Sie gründeten eine gemeinnützige Organisation namens „Ruwwad for Development“ (dt. die Entwicklungspioniere).

„Wir wollen einen Raum zum gemeinsamen Lernen für die Jugend, Eltern und Kinder aus Khairallah und aus den umliegenden benachteiligten Gebieten schaffen“, mit diesen Worten beginnt Ihab Jamal, Direkter der Organisation „Ruwwad for Development“, seine Erläuterungen. „Ruwwad for Development“, erklärt er, „ist eine gemeinnützige Zivilorganisation mit drei Hauptprogrammen: ‚Kindliche Entwicklung‘, ‚Jugendorganisation‘ und ‚Gemeinschaftshilfe‘. Wir wollen die Leute bei der Suche nach passenden Arbeitsmöglichkeiten unterstützen und sie zum Nachdenken anregen, wie sie Lösungen für ihre Probleme finden können.“

Nachhaltiges Lernen


Asmaa Tarek gehört zu den Gründerinnen von Ruwwad und ist für das Programm „Kindliche Entwicklung“ verantwortlich, in dessen Rahmen Kinder ein Umfeld zum Lernen finden und über ihre Rechte aufgeklärt werden. Tarek berichtet: „Unsere Arbeit mit ihnen hat drei Schwerpunkte: akademische und schulische Unterstützung, die Entwicklung ihrer Lese- und Schreibfähigkeiten, um das schlechte Unterrichtsniveau zu kompensieren, und drittens Werte und positive Verhaltensweisen. In einer Gesellschaft, die von Gewalt und sozialen Problemen geprägt ist, lernen sie so etwas sonst nicht.“ Sie erzählt, dass Ruwwad mit Kindern zwischen vier und 16 Jahren arbeite und das fünf Tage die Woche. Ein Tag bestehe aus vier Stunden: Zwei Stunden Unterrichtsnachbereitung und zwei Stunden Freizeitaktivitäten.

Shirin Karim (12 Jahre), eine regelmäßige Teilnehmerin von Ruwwad, erzählt von ihrem Fortschritt: „Am besten hat mir gefallen, dass, wenn ich manche Sachen nicht gut konnte, sie es mir beigebracht haben, bis ich es gut konnte. Das Beste dabei war das Zeichnen“. Sie sagt, dass sie auch in der Schule nutzt, was sie bei Ruwwad lernt: „Natürlich, wenn wir hier etwas lernen und dann in die Schule gehen, können wir antworten, wenn uns der Lehrer fragt. Ich habe hier Sachen gelernt, von denen ich meinen Freunden erzähle, zum Beispiel, dass man keinen Müll auf die Straße werfen soll. Selbst wenn die Einrichtung schließt, werde ich an meine Freunde weitergeben, was sie mir hier beigebracht haben.“

„Hier haben sie mir Lesen beigebracht“, sagt Fathi Ayman (9 Jahre). Fathi nimmt an zahlreichen von Ruwwad organisierten Aktivitäten teil, wie zum Beispiel Formgestaltung, Puzzlespiele, Computer und am liebsten Zeichnen. Er fügt hinzu: „Zeichnen ist mir am wichtigsten, weil ich diese Kunst sehr liebe. Ich lasse in meinem Verstand immer auch Platz für Kreativität. Wir lernen auch Puppenspiel.“ Fathi gefalle die Organisation besser als die Schule, weil man mit ihm und seinen Ideen respektvoll umgehe und keine Gewalt anwende.

 
  • Die Organisation Ruwwad for Development Egypt setzt sich für nachhaltige Entwicklung in Ezbet Khairallah ein, einem Außenbezirk im Süden Kairos, der zwischen Dar as-Salam und Masr el-Qadima liegt. Dort wurde Ruwwad von einer Gruppe junger Menschen mit dem Ziel gegründet, in Khairallah Freiräume für die Jugend zu schaffen. Die Zivilorganisation möchte im Rahmen von drei Projekten („Kindliche Entwicklung“, „Jugendorganisation“ und „Gemeinschaftshilfe“) das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner Ezbet Khairallahs stärken, Lösungen für lokale Probleme finden und die Entwicklung der Gegend vorantreiben. Asmaa Tarek gehört zu den Gründerinnen von Ruwwad und ist für das Kinderförderprogramm verantwortlich. Es bietet Kindern ein sicheres Umfeld zum Lernen und klärt sie über ihre Rechte und Pflichten in der Gesellschaft auf. ©Sameh Badawy
    Die Organisation Ruwwad for Development Egypt setzt sich für nachhaltige Entwicklung in Ezbet Khairallah ein, einem Außenbezirk im Süden Kairos, der zwischen Dar as-Salam und Masr el-Qadima liegt. Dort wurde Ruwwad von einer Gruppe junger Menschen mit dem Ziel gegründet, in Khairallah Freiräume für die Jugend zu schaffen. Die Zivilorganisation möchte im Rahmen von drei Projekten („Kindliche Entwicklung“, „Jugendorganisation“ und „Gemeinschaftshilfe“) das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner Ezbet Khairallahs stärken, Lösungen für lokale Probleme finden und die Entwicklung der Gegend vorantreiben. Asmaa Tarek gehört zu den Gründerinnen von Ruwwad und ist für das Kinderförderprogramm verantwortlich. Es bietet Kindern ein sicheres Umfeld zum Lernen und klärt sie über ihre Rechte und Pflichten in der Gesellschaft auf.
  • Ihab Jamal, Direktor der Organisation, erklärt, dass das Programm „Jugendorganisation“ dazu beitrage, junge Menschen in die lokale Entwicklungsarbeit zu involvieren. Über Ruwwad erhielten Jugendliche Studienstipendien für ein Jahr, die für maximal ein weiteres Jahr erneuert werden können. ©Sameh Badawy
    Ihab Jamal, Direktor der Organisation, erklärt, dass das Programm „Jugendorganisation“ dazu beitrage, junge Menschen in die lokale Entwicklungsarbeit zu involvieren. Über Ruwwad erhielten Jugendliche Studienstipendien für ein Jahr, die für maximal ein weiteres Jahr erneuert werden können.
  • Ruwaads starke Einbindung der Ahwohner in ihre Arbeit zeichne die Organisation gegenüber vergleichbaren Initiativen aus, sagt Ihab. Außerdem kümmere sie sich intensiv um Kinder im Alter von vier bis 16 Jahren unabhängig von Bildungsniveau oder Religionszugehörig. Auch die Religionsvielfalt sei eine Besonderheit Ruwwads. ©Sameh Badawy
    Ruwaads starke Einbindung der Ahwohner in ihre Arbeit zeichne die Organisation gegenüber vergleichbaren Initiativen aus, sagt Ihab. Außerdem kümmere sie sich intensiv um Kinder im Alter von vier bis 16 Jahren unabhängig von Bildungsniveau oder Religionszugehörig. Auch die Religionsvielfalt sei eine Besonderheit Ruwwads.
  • Die Organisation arbeitet an fünf Tagen die Woche für je vier Stunden mit Kindern. Zwei Stunden werden für die Unterrichtsnachbereitung genutzt, um die Lernerfolge der Kinder zu fördern, zwei weitere für Freizeitaktivitäten, in denen ihr soziales Verhalten positiv beeinflusst wird. ©Sameh Badawy
    Die Organisation arbeitet an fünf Tagen die Woche für je vier Stunden mit Kindern. Zwei Stunden werden für die Unterrichtsnachbereitung genutzt, um die Lernerfolge der Kinder zu fördern, zwei weitere für Freizeitaktivitäten, in denen ihr soziales Verhalten positiv beeinflusst wird.
  • Die Kinder erzählen, dass sie in den Räumlichkeiten von Ruwwad am liebsten ihre Freizeit verbringen. Hier können sie wiederholen, was sie in der Schule gelernt haben und an Freizeitaktivitäten teilnehmen. ©Sameh Badawy
    Die Kinder erzählen, dass sie in den Räumlichkeiten von Ruwwad am liebsten ihre Freizeit verbringen. Hier können sie wiederholen, was sie in der Schule gelernt haben und an Freizeitaktivitäten teilnehmen.
  • Ahmed, ein freiwilliger Helfer bei Ruwwad, erklärt, dass er sich gegenüber der Gesellschaft verantwortlich fühle und eine Rolle und Mission zu erfüllen habe. Bei Ruwwad habe er die Möglichkeit, das zu schaffen. ©Sameh Badawy
    Ahmed, ein freiwilliger Helfer bei Ruwwad, erklärt, dass er sich gegenüber der Gesellschaft verantwortlich fühle und eine Rolle und Mission zu erfüllen habe. Bei Ruwwad habe er die Möglichkeit, das zu schaffen.
  • In der Niederlassung von Ruwwad finden Treffen mit Kindern von 12 bis 16 Jahre statt, in deren Rahmen sie Werte und positive Verhaltensweisen erlernen können. ©Sameh Badawy
    In der Niederlassung von Ruwwad finden Treffen mit Kindern von 12 bis 16 Jahre statt, in deren Rahmen sie Werte und positive Verhaltensweisen erlernen können.
  • Ein Schwerpunkt des Programms „Kindliche Entwicklung“ ist Recycling. Dabei lernen Kinder, eigenständig zu denken und kreativ an einer Sache zu arbeiten, mit der sie sich bis dahin weder zuhause, noch auf der Straße, in der Schule oder in der Organisation beschäftigt haben. Shirin Karim, eine junge Teilnehmerin bei Ruwwad, sagt: „Mir gefiel am besten, dass sie mir alles beigebracht haben, sodass ich es später allein machen konnte und wusste, was ich da tue.“ ©Sameh Badawy
    Ein Schwerpunkt des Programms „Kindliche Entwicklung“ ist Recycling. Dabei lernen Kinder, eigenständig zu denken und kreativ an einer Sache zu arbeiten, mit der sie sich bis dahin weder zuhause, noch auf der Straße, in der Schule oder in der Organisation beschäftigt haben. Shirin Karim, eine junge Teilnehmerin bei Ruwwad, sagt: „Mir gefiel am besten, dass sie mir alles beigebracht haben, sodass ich es später allein machen konnte und wusste, was ich da tue.“
  • Bei ihrer Arbeit mit den Kindern haben die Freiwilligen bald bemerkt, dass etwas fehlte und zwar die Teilnahme der Familien an den Aktivitäten der Organisation. So startete Ruwwad eine Initiative unter dem Titel „Wir lernen, weil wir frei sind“. Dabei geht es um den Kampf gegen den Analphabetismus, sodass Eltern ihren Kindern beim Lernen zuhause helfen können. ©Sameh Badawy
    Bei ihrer Arbeit mit den Kindern haben die Freiwilligen bald bemerkt, dass etwas fehlte und zwar die Teilnahme der Familien an den Aktivitäten der Organisation. So startete Ruwwad eine Initiative unter dem Titel „Wir lernen, weil wir frei sind“. Dabei geht es um den Kampf gegen den Analphabetismus, sodass Eltern ihren Kindern beim Lernen zuhause helfen können.
  • Zu den wichtigsten Aspekten bei Ruwwad gehört, dass man freiwillige Mitarbeiter dazu anregt sich an Entscheidungsfindungen zu beteiligen, Ideen vorzuschlagen und diese praktisch umzusetzen. Dies macht sie zu selbstbewussten Akteuren der Gesellschaft, die Lösungen für Probleme in der Region, im Arbeits- und Familienleben finden und ihr Leben verbessern können. ©Sameh Badawy
    Zu den wichtigsten Aspekten bei Ruwwad gehört, dass man freiwillige Mitarbeiter dazu anregt sich an Entscheidungsfindungen zu beteiligen, Ideen vorzuschlagen und diese praktisch umzusetzen. Dies macht sie zu selbstbewussten Akteuren der Gesellschaft, die Lösungen für Probleme in der Region, im Arbeits- und Familienleben finden und ihr Leben verbessern können.
  • Asmaa Tarek, Ruwwad-Gründerin und Verantwortliche für das Kinderförderprogramm, liebt die Interaktion mit den Kindern, mit denen sie arbeitet, und ihre Lebendigkeit. Sie weiß mit der Freude, Wut und Trauer der Kinder umzugehen und ist sich bewusst, wie wichtig es ist, Kindern zuzuhören und sie erzählen zu lassen, was in ihnen vorgeht. ©Sameh Badawy
    Asmaa Tarek, Ruwwad-Gründerin und Verantwortliche für das Kinderförderprogramm, liebt die Interaktion mit den Kindern, mit denen sie arbeitet, und ihre Lebendigkeit. Sie weiß mit der Freude, Wut und Trauer der Kinder umzugehen und ist sich bewusst, wie wichtig es ist, Kindern zuzuhören und sie erzählen zu lassen, was in ihnen vorgeht.
 

Stipendien für engagierte Jugendliche


Ruwwads zweites Hauptprogramm ist „Jugendorganisation“, erzählt Direktor Ihab Jamal. „Das ist unser Kernprogramm, mit dem Ruwwad angefangen hat. Es soll die Partizipation junger Menschen in der Gesellschaft stärken. Wir geben ihnen einjährige Studienstipendien, die um ein weiteres Jahr verlängert werden können. Die Stipendien dienen entweder für die Fertigstellung der Universitätsausbildung oder um Kurse zu belegen, die der Freiwillige gerne machen möchte, oder auch um ein weiterführendes Studium zu absolvieren. Im Gegenzug für ein Stipendium absolviert der Jugendliche für vier Stunden die Woche Freiwilligendienst für die Gemeinde von Ezbet und nimmt am Enrichment Programme ‚Dardashat‘ teil. Bei diesem Programm treffen sich die Freiwilligen an einem Tag im Semester für vier Stunden und sprechen über ihre Tage als Freiwillige, was sie erlebt haben und welche Lösungsideen sie für die Probleme in Ezbet Khairallah haben. Sie organisieren dann gemeinsam Märkte, um arme Menschen mit Kleidung zu versorgen, oder Kampagnen für die öffentliche Sauberkeit, damit die Gegend schöner wird.“

„Ruwwad gibt uns das Geld erst, wenn wir die Ausbildung anfangen. Wir arbeiten als Freiwillige und wenden Gelerntes an, um für unser Umfeld nützlich zu sein“, sagt Ahlam Salah (21 Jahre). Sie war mehr als 18 Monate bei Ruwwad und hat an vielen Aktivitäten mitgearbeitet, bis sie sich mit ihrem Engagement behauptet hatte. Dann wurde ihr die Verantwortung für die Bibliothek und die dort stattfindenden Aktivitäten übertragen. Sie sagt: „Ich war sehr introvertiert, bevor ich die Organisation kennenlernte. Sie hat mich zu einer kooperativen und aktiven Person gemacht.“

Ahmad Awad Allah, ein Freiwilliger bei Ruwwad, erzählt: „Wir organisieren Theatervorführungen für Kinder. Dabei stehen wichtige Werte im Mittelpunkt, aber zum Beispiel auch Informationen über Berufe und ihre Aufgaben in der Gesellschaft.“ Über seine Erfahrungen in der Organisation sagt er: „Ich habe von Ruwwad sehr viel profitiert. Das Wertvollste für mich ist der Teamgeist und wie wir als ein Team funktionieren, in dem jeder mit jedem zusammenarbeitet. Außerdem ist da noch die Arbeit mit Kindern. Als ich hierherkam, wusste ich nicht, wie man mit ihnen umgeht, aber jetzt arbeite ich sehr gut mit ihnen zusammen.“


Bildung für die ganze Familie


In Ägypten betrug 2014 die Zahl der Analphabeten im Alter von zehn Jahren und älter mehr als 17.2 Millionen, davon waren elf Millionen weiblich. Laut einem Bericht der „Central Agency for Public Mobilization and Statistics“ aus dem Jahr 2015 beträgt die Analphabetenrate in der Bevölkerung (Personen im Alter von 15 Jahren und darüber) 29.2 Prozent (20.5 Prozent unter Männern, 38.1 Prozent unter Frauen). Zu diesem Problem erklärt Basim Abd al-Basit, ein Freiwilliger und Verantwortlicher für das Alphabetisierungsprogramm: „Die Idee für das Alphabetisierungsprogramm entstand während unserer Arbeit mit den Kindern. Wir bemerkten, dass es in der Kette ein fehlendes Glied gab, und zwar das Zuhause [die Eltern]. Das Programm zielt darauf ab, ihnen das beizubringen, was sie [im Alltag] benötigen, sodass sie schnell Fortschritte machen. Wir beginnen also mit Wörtern, die die Frauen tagtäglich brauchen, während des Kochens zum Beispiel, und das spornt sie an.“

Einige Teilnehmerinnen des Alphabetisierungsprogramms, die lieber anonym bleiben möchten, erzählen von ihren Erfahrungen: „Der Umgang hier ist sehr gut und sie geben uns etwas Nützliches mit. Unser Lehrer, Basim, vermittelt uns die Information auf einfache Weise, so lernen wir jeden Tag etwas Neues.“ Eine andere Frau fügt hinzu: „Ich bin glücklich dazuzulernen. Das hat mir dabei geholfen, meine Kinder zuhause zu unterrichten. Vorher fiel mir das schwer, weil ich nicht lesen und schreiben konnte.“


Im Februar 2016 endete Ruwwads drittes Jahr und Ihab Jamal zieht Bilanz: „Mit uns arbeiten nun 139 junge Männer und Frauen aus Ezbet Khairallah und umliegenden Gegenden, wie Dar as-Salam und Masr al-Qadima. Außerdem kommen jeden Monat mehr als 500 Kinder zu uns.“ Des Weiteren hätten die jungen Freiwilligen eine neue Alphabetisierungskampagne gestartet, „Nataallam“ (dt. wir lernen), an der 85 Personen, mehrheitlich Frauen, teilnehmen.

Was Ruwwad auszeichne, so Jamal, sei die starke Einbindung der Menschen aus der Gegend in die Arbeit der Organisation, unabhängig von Bildungsniveau und Religionszugehörigkeit. Er fügt hinzu: „Es ist das wichtigste Merkmal unserer Arbeit, dass wir mit allen Kindern, Jugendlichen und Eltern zusammenarbeiten ohne dass ihre Religionszugehörigkeit dabei eine Rolle spielt.“

Ruwwads Direktor hofft, dass die Organisation im Jahr 2016 ihre Ziele erreicht. Dazu gehört, 50 junge Männer und Frauen in das Stipendienprogramm aufzunehmen, 100 Personen beider Geschlechter Lesen und Schreiben beizubringen und 200 Kinder als tägliche Teilnehmer zu gewinnen. Außerdem will er ein neues Programm starten, das junge Projekte unterstützt.