Das Projekt

Konferenz der Abwesenden

Am Theaterprojekt des deutschen Künstlerkollektivs Rimini Protokoll Die Konferenz der Abwesenden wird keiner der eingeladenen internationalen Gäste anreisen müssen, aber trotzdem alle physisch anwesend sein. Das Goethe-Institut hat die Tour koproduziert, die die sechs europäischen Hauptstädte Brüssel, Lissabon, Luxemburg, Madrid, Paris und Rom involviert und außerdem auf der Architekturbiennale in Venedig gezeigt wird.

Die Konferenz der Abwesenden ist ein Projekt des Künstlerkollektivs Rimini Protokoll. Die Theateraufführung wurde als Konferenz angedacht, zu der alle eingeladenen Referenten plötzlich nicht anreisen können. Aufgrund der Reisebeschränkungen durch Covid-19 oder des ökologischen Gewissens einzelner Teilnehmer, die weitere CO2-Emissionen vermeiden möchten, aus welchen Gründen auch immer, können die Referenten nicht reisen und müssen daher physisch durch jemanden ersetzt werden. Daher die Idee, die direkte Mitarbeit des Publikums im Saal für die Konferenz zu nutzen. Freiwillige aus dem Publikum, die sich entscheiden, den Organisatoren bei der Konferenz zu helfen, erhalten ihr Skript erst zu Beginn des Stücks. Dank der Beteiligung des Publikums und der Improvisation findet die Theateraufführung immer auf einzigartige und unwiederholbare Weise statt.
 
Im Zentrum der gemeinsamen Performance stehen Menschen, die sich zu Ideenträgern machen und sich sowohl die Biografien der Referenten als auch deren Gedanken spielerisch aneignen. So wird die Abwesenheit zum Mehrwert, denn sie schafft Raum für ungeahnte Beschreibungen und Perspektiven. Ghostwriter und Redenschreiber, Co-Autor und Regisseur zugleich, verwandelt das Kollektiv Rimini Protokoll in der Konferenz der Abwesenden die dokumentarische Co-Autorschaft in eine Remote-Produktion, die überall auf der Welt stattfinden kann, auch wenn internationale Reisen wegen einer Pandemie verboten sind oder der Umwelt zuliebe vermieden werden sollten.
 
Nach der Premiere in Dresden im Juni wurde das Stück zunächst bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und dann in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut im Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt aufgeführt. Im Herbst beginnt die Europatournee mit dem Goethe-Institut. Das Stück wird in den Naves del Español en Matadero in Madrid, im Théâtre National du Luxembourg und beim Romaeuropa Festival in Rom gezeigt, ist zu Gast im Deutschen Pavillon der Architekturbiennale in Venedig und wechselt dann ins Kaaitheater in Brüssel, dann weiter ins Teatro do Bairro Alto in Lissabon und als letzte Etappe Paris das Centre Pompidou.

In Venedig ist Die Konferenz der Abwesenden im Rahmen der Projektreihe Performing Architecture zu Gast auf der Internationalen Architekturausstellung der Biennale in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pavillon, der das Jahr 2038 thematisiert.

Neben den Theateraufführungen veranstalten das Goethe-Institut und seine Partner in Madrid, Lissabon, Luxemburg und Rom mit Rimini Protokoll eine Reihe von Workshops, in denen die für dieses Stück entwickelte performative Telepräsenz-Technik auf andere Akteure des Theaters und der Zivilgesellschaft weitergegeben werden kann.

Auf dieser Website wird das Goethe-Institut die Ergebnisse der Aufführungen der Konferenz für Abwesende dokumentieren. Neben Bildern und kurzen Videos der Aufführungen werden hier Interviews mit lokalen Konferenzorganisatoren gesammelt. An jedem Ort der Tour wird ein Blogger eingeladen, der über das Stück und die Auswirkungen der performativen Telepräsenz auf das Publikum berichtet.
Am Ende der Tour dreht Rimini Protokoll einen Abschlussfilm mit den Beiträgen der Teilnehmer aus ganz Europa.

Die Konferenz der Abwesenden ist eine Produktion von Rimini Protokoll.

Idee / Text / Regie: Helgard Haug, Stefan Kaegi, Daniel Wetzel
Szenen / Videos / Lichter: Marc Jungreithmeier
Musik: Daniel Dorsch
Recherche / Dramaturgie: Imanuel Schipper, Lüder Pit Wilcke
Vorschläge: Henriette Hölzel, David Kosel, Hans-Werner Leupelt und Karina Plachetka
Politisch-kulturelle Zusammenarbeit: Dr. Werner Friedrichs
Produktionsleitung: Epona Hamdan
Assistenz Dramaturgie: Sebastian Klauke
Regieassistenz: Lisa Homburger und Maximilian Pellert
Produktionsassistent: Maksim Chernykh
Produktionskooperation: Federico Schwindt

Eine Produktion von: Rimini Apparat
In Koproduktion mit: Staatsschauspiel Dresden, Ruhrfestspiele Recklinghausen, HAU Hebbel am Ufer (Berlin) und dem Goethe-Institut.

Die Idee wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt.

Partner von Gastspielen und nicht reisenden Akademien in Südwesteuropa: Centre Pompidou in Paris, Kaaitheater (Brüssel), Matadero Madrid, Romaeuropa Festival (Rom), Teatro do Bairro Alto (Lissabon), Théâtre National du Luxembourg und Master PACS –  Darstellende Künste und Gemeinschaftsräume (Rom). Performing Architecture ist eine Programmreihe des Goethe-Instituts anlässlich der XVII. Internationalen Architekturausstellung –  La Biennale di Venezia, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pavillon und dem Künstlerhaus Mousonturm.

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