Fotoausstellung
Judith Döker - Heroes of War

Judith Döker - Heroes of War
© Judith Döker

Alltag in Flüchtlingslagern im Libanon

Goethe-Institut Madrid

Wir bieten Führungen auf Deutsch und Spanisch an. Bei Interesse melden Sie sich bitte bei: Rebeca.Castellano@goethe.de
“Was mich als Mensch – und somit auch als Fotografin – besonders interessiert, ist die Stärke in uns Menschen. Diese möchte ich sichtbar machen. In diesem Fall die Hoffnung, die Liebe und den enormen Lebenswillen der Menschen, denen ich im Libanon begegnet bin.”
Judith Döker

In der Ausstellung “Heroes of War – Alltag in Flüchtlingslagern im Libanon” zeigt Judith Döker das alltägliche Leben in einem Flüchtlingscamp im Libanon. Die Fotos entstanden 2017 und 2018 an verschiedenen Orten – wie zum Beispiel in der Bekaa-Ebene – nahe der syrischen Grenze. An diesen Orten, die wie Synonyme für Gewalt, Elend und Zerstörung stehen, hat Fotografin und Schauspielerin Döker intime Portraits aufgenommen, die von Hoffnung, Stärke und Menschlichkeit erzählen. Mit der Perspektive von innen heraus, wirft die Ausstellung einen anderen, für viele von uns neuen Blick auf das Leben in den Flüchtlingslagern.
 

Der Libanon ist so groß wie Hessen, mit einer Bevölkerung von rund 6 Millionen Menschen. Nach Schätzungen der libanesischen Regierung halten sich rund 1,75 Millionen syrische Flüchtlinge innerhalb der Landesgrenzen des Libanon auf. Gemessen an seiner Einwohnerzahl nahm der Libanon damit mit Abstand die größte Zahl an syrischen Geflüchteten auf. Doch offiziell gibt es im Libanon keine Flüchtlinge, nur Vertriebene. Der Grund: Flüchtlinge müssten aufgrund der Genfer Flüchtlingskonvention vom Staat finanziell unterstützt werden. Dazu fehlen der Regierung die Mittel. Es gilt: Wer einmal im Land ist, wird nicht ausgewiesen, muss aber selbst schauen, wie er über die Runden kommt. Folglich sind die Lebensumstände der Geflüchteten in ihren provisorischen Unterkünften desaströs.

In ihrem Projekt zeigt Döker die Gefühle und Schicksale einiger Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten; gibt den Schlagzeilen und Zahlen, die wir aus den Nachrichten kennen Gesichter und bildet ihr alltägliches Leben, ihr Leid, aber auch die Hoffnung, die sie in sich tragen, ab. Die Bilder erlauben einen Einblick in die individuellen, alltäglichen Geschichten und Sorgen von geflüchteten Menschen: Was heißt es, auf der Flucht zu sein? Was bedeutet es, das eigene Zuhause zu verlassen, um einen sicheren Ort zu suchen, alles zurückzulassen, was man hat?

„Meine Erfahrung ist, dass die Menschen, die vor Krieg und humanitären Katastrophen aus ihrer Heimat geflohen sind, ein großes Maß an Hoffnung in sich tragen - trotz allem. Obwohl ihre Zukunft völlig ungewiss ist, bringen sie die Kraft auf, sich neue Fähigkeiten anzueignen, um sich für ein Leben zu wappnen, das so ganz anders verläuft als jenes, auf das sie vorbereitet wurden. Für mich sind diese Menschen Helden, weil sie täglich beweisen, wozu sie imstande sind: Über sich selbst hinauszuwachsen.“
Judith Döker
 
© Jordi González | Goethe-Institut Barcelona
© Jordi González | Goethe-Institut Barcelona
 

Judith Döker

Arbeitet als Fotografin, Filmemacherin, Buchautorin und Schauspielerin. Sie studierte acht Semester Jura, bevor sie sich entschloss, Schauspielerin zu werden. Unter anderem war sie Hauptdarstellerin der Comedy-Serie „Weibsbilder“, spielte in Hape Kerkelings „Samba in Mettmann“, im „Tatort“ und war Gast in der „Schillerstraße“.

Für ihren Kurzfilm „Marlen & Bijou“, wurde sie beim „Global Art Film Festival“ in Los Angeles und auf dem „Sansevieria Filmfestival“ in Ohio ausgezeichnet. 2012 zog sie für zwei Jahre nach Mumbai. Über diese Zeit schrieb sie das autobiografische Buch „Judith goes to Bollywood“.
Bei den „International Photography Awards“ 2016 wurde sie in den USA mit einer Honorable Mention für ihr Cover-Portrait aus der Serie „Calcutta - Gentle Souls" ausgezeichnet. Ihre Fotografien aus Indien, Pakistan, Libanon und Syrien wurden international ausgestellt.

Ihr 11-minütiger Film “Kaleidoskop EUROPA // Drei Fragen: Glück”, bei dem sie für Regie, Buch und Kamera verantwortlich war, feierte seine Premiere am 11.11.2018 im Palau de la Música Catalana in Barcelona. Anlass war eine Veranstaltung des Deutschen und des Französischen Generalkonsulats, sowie des Goethe-Instituts und des Institut Français zum Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren.

Judith Döker hält Vorträge über ihre Fotoreisen nach Pakistan, Indien, Iran, Libanon und Syrien. “The Principal of Hope - Untold Stories from Special Places”.

Sie ist Schirmherrin der Indienhilfe Deutschland e.V.
© Judith Döker

Details

Goethe-Institut Madrid

c/ Zurbarán, 21
28010 Madrid

Preis: Eintritt frei

+34 91 3913954 Rebeca.Castellano@goethe.de

Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag - Freitag: 09.00 bis 19.00 Uhr, Samstag, Sonntag und an Feiertagen geschlossen