Veranstaltungsreihe
Teil II der 9. Ausgabe der Deutschen Filmwochen Barcelona

Deutsche Filmwochen Barcelona
©Die Goldfische

Vom 8. Januar bis 29. Januar 2021

Die 9. Deutschen Filmwochen Barcelona nehmen ihre Vorführungen an der Stelle wieder auf, wo sie im November aufgrund der Corona-bedingten Kinoschließungen ausgesetzt wurden. Vom 8. bis 29. Januar projizieren wir in der Filmoteca de Catalunya die zweite Hälfte unseres Festivals. Wie bei den erfolgreichen Ausgaben der letzten Jahre bieten wir eine Auswahl der interessantesten und innovativsten Filme des aktuellen Kinopanoramas. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Autoren- und Independent-Filmen. Alle Werke werden im Original mit spanischen Untertiteln projiziert.

Bei etlichen der diesjährigen Filme spielt das Thema kulturelle Vielfalt eine Rolle, was auch an der großen Anzahl von Regisseur*innen mit Migrationshintergrund liegt. Deutschland als Einwanderungsland ist ein zentrales Thema, wobei die Geschichten und Milieus sehr unterschiedlich sind. In "Es gilt das gesprochene Wort" geht eine Deutsche eine Scheinehe mit einem jungen Türken ein, den sie während einer Reise flüchtig kennengelernt hat. Das Verhältnis zwischen der zielstrebigen Flugzeugpilotin und dem intelligenten Überlebenskünstler gestaltet sich komplexer als erwartet. In dem schwulen Coming Out-Film "Futur Drei" sind die Protagonist*innen junge Leute, die der liberalen iranischen Mittelschicht entstammen und im deutschen Exil ihre Sexualität frei ausleben. In diesem Film ist das große Problem die drohende Abschiebung einer der Hauptpersonen.

In dem Dokumentarfilm "Draw a line" probt eine internationale Tanz-Company in Deutschland ein Stück, das in der nigerianischen Hauptstadt Lagos entwickelt wurde. In "In the name of Sheherazade" thematisiert eine aus dem Iran stammende junge Regisseurin auf humorvolle Art die Erwartungen, die sie meint, erfüllen zu müssen, um ihren ersten Film in Deutschland finanziert zu bekommen.


Aber auch die Zeitgeschichte spiegelt sich in sehr persönlichen Geschichten. "Adam und Evelyn", nach dem gleichnamigen Roman von Ingo Schulze, führt uns zurück in den Sommer 1989. Wie viele andere Menschen aus der DDR, fahren auch die Protagonist*innen nach Ungarn in den Urlaub. Als dort die Grenze nach Westeuropa geöffnet wird, müssen sie sich entscheiden: Bleiben oder gehen?

Andere Filme finden ihre Geschichten und Protagonist*innen im turbulenten Alltag einer heutigen Großstadt: "Leif in Concert Vol. 2" lässt uns die Atmosphäre einer Jazzkneipe im Szene-Stadtteil Berlin-Kreuzberg eintauchen. In Pandemie-Zeiten erweckt dieser Film die Sehnsucht nach einer Unbeschwertheit, die wir hoffentlich im neuen Jahr 2021 nach und nach wieder erlangen können.