Ausstellung
"The Three Little Pigs" von Albert Serra

"The Three Little Pigs" von Albert Serra
Albert Serra

Fabra i Coats - Centre d'Art Contemporani de Barcelona

Auf Einladung der dOCUMENTA13 im Jahr 2012 dreht Albert Serra "Die drei kleinen Schweinchen", einen 101-stündigen Film mit Goethe, Hitler und Fassbinder als Protagonisten. Der Film wurde in Kassel in Fragmenten gedreht, die während der dreimonatigen Dauer der dOCUMENTA jeden Tag projiziert wurden und nun in Fabra i Coats: Centre d'Art gezeigt werden.

Mit diesem filmischen Experiment erkundet Serra die Performativität des Mediums, aber auch die Treue zu autobiografischen Texten und die symbolische Konstruktion von Geschichte. Nicht-professionelle Schauspieler rezitieren die Worte, die diesen Figuren in drei Büchern zugeschrieben werden, in einem kontinuierlichen Diskursfluss: Die "Gespräche mit Goethe" von J.P. Eckermann, die "Privatgespräche" von Adolf Hitler und eine Sammlung von Interviews mit Rainer Werner Fassbinder. Anhand ihrer Ausführungen werden die Persönlichkeit und die Ideen dieser drei Charaktere dargestellt, die drei Schlüsselmomente der deutschen Geschichte und Entwicklung Europas markieren.

Es handelt sich um die spanische Erstaufführung von "Die drei kleinen Schweinchen", die dank der Initiative von Fabra i Coats, die es für wichtig hielten, das Stück dieses internationalen Filmemachers  in Katalonien und damit zum ersten Mal außerhalb Deutschlands zu zeigen. Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Generalitat de Catalunya und des Goethe-Instituts Barcelona hat Fabra i Coats die titanische Aufgabe der Übersetzung und Untertitelung der 101 Stunden Film in Auftrag gegeben und geleitet.

Albert Serra (Banyoles, 1975) gilt international als einer der herausragendsten jungen Filmemacher der Gegenwart. Seine Produktionsfirma Andergraun Films gilt als eine der wichtigsten Stimmen der unabhängigen europäischen Filmproduktion. In seinen Werken, ob Film, Installation, Theateraufführung oder Performance, präsentiert Serra immer wieder einzigartige Landschaften, historische und literarische Figuren, die Klassizismus und Experimente miteinander verbinden, wie in "Honor de cavalleria" (2006), "El cant dels ocells" (2008), "Història de la meva mort" (2013), "La mort de Lluís XIV" (2016) oder "Liberté" (2019) zu sehen ist. Er vertrat Katalonien auf der 56. Biennale von Venedig im Jahr 2015 mit "Singularity", kuratiert von Chus Martínez.

Mit Unterstützung des Departament de Cultura de la Generalitat de Catalunya, des Goethe-Instituts Barcelona und des Generalkonsulats der Bundesrepublik Deutschland in Barcelona.

Details

Fabra i Coats - Centre d'Art Contemporani de Barcelona

Carrer de Sant Adrià, 20
08030 Barcelona