Konzertübertragung Berliner Philharmoniker - Sir Simon Rattle dirigiert Richard Wagner

Sir Simon Rattle © Berliner Philharmoniker

Do, 20.04.2017

19:00 Uhr

Goethe-Institut Barcelona

Eva-Maria Westbroek - Sopran (Sieglinde), Simon O’eill - Tenor (Siegmund), Sir John Tomlinson - Bass (Hunding)

Richard Wagner Siegfried Idyll, Die Walküre Erster Akt

Für die konzertante Aufführung des ersten Akts der Walküre haben Sir Simon und die Berliner Philharmoniker ein Bayreuth-erfahrenes Sängerensemble eingeladen. Eva-Maria Westbroeck ist als Sieglinde in jener Partie zu erleben, mit der sie ihr gefeiertes Debüt am Grünen Hügel gab. In die Rolle von Siegmund schlüpft Simon O’Neill, der in Bayreuth als Parsifal und Lohengrin zu hören war. Last but not least John Tomlinson: Der bei zahlreichen Bayreuther und Berliner Aufführungen in die Annalen der Wagner-Interpretation eingegangene Sänger leiht Hunding seine nachtschwarze Stimme. Den Auftakt zu diesen Wagner-Konzerten bildet das Siegfried-Idyll – eine am ersten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1870 als Geburtstagsständchen für die frisch angetraute Gattin Cosima uraufgeführte orchestrale Meditation über Motive aus dem dritten Teil des Rings.

Eva-Maria Westbroek wurde nach ihrem Gesangsstudium am Konservatorium in Den Haag von James McCray und Iris Adami Corradetti ausgebildet. Die Preisträgerin renommierter internationaler Wettbewerbe gab ihr Operndebüt als 25-Jährige am Teatro Manzoni in Rom in der Titelrolle von Puccinis Tosca. Nach Engagements an der Komischen Oper Berlin war die niederländische Sopranistin von 2001 bis 2006 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart, die sie 2006 zur Kammersängerin ernannte. Heute ist die Botschafterin der gemeinnützigen Organisation »Musicians without Borders« an den international renommiertesten Opernhäusern regelmäßiger Gast. Ihr Debüt bei den Salzburger Festspielen gab sie 2003 als Agave in einer konzertanten Aufführung der Oper Die Bakchantinnen von Egon Wellesz, bei den Bayreuther Festspielen war sie erstmals 2008 als Sieglinde zu hören. Für ihre Interpretation der Jenůfa an der Bayerischen Staatsoper wurde Eva-Maria Westbroek 2010 mit dem Deutschen Theaterpreis »Der Faust« ausgezeichnet. Am Royal Opera House, Covent Garden, übernahm sie im Februar 2011 die Partie der Anna Nicole Smith in der Weltpremiere von Mark-Anthony Turnages Oper Anna Nicole. In jüngster Vergangenheit war die Künstlerin an der Metropolitan Opera als Elisabeth (Tannhäuser) zu erleben, am Royal Opera House, Covent Garden, als Santuzza (Cavalleria Rusticana) sowie an der Opéra de Monte-Carlo in der Titelpartie in Alfredo Catalanis Oper La Wally; die aktuelle Spielzeit begann mit einer Neuproduktion von Puccinis Manon Lescaut in Amsterdam. Bei den Berliner Philharmonikern gastierte Eva-Maria Westbroek erstmals Ende Oktober 2005. In den philharmonischen Konzerten war sie zuletzt in einer konzertanten Aufführung von Wagners Tristan und Isolde Ende März/Anfang April 2016 zu erleben; Dirigent war Sir Simon Rattle.

Simon O’Neill ist Absolvent der University of Otago, der Victoria University of Wellington, der Manhattan School of Music und des Julliard Opera Centers. Er erhielt ein Fulbright-Stipendium, wurde 2005 mit dem »Arts Laureate of New Zealand« ausgezeichnet und war 2002 Finalist der Metropolitan Opera National Auditions. Der gebürtige Neuseeländer tritt als einer der weltweit führenden Heldentenöre regelmäßig an den bedeutendsten Opernbühnen auf. Sein Siegmund (Die Walküre) am Royal Opera House, Covent Garden, (Dirigent: Antonio Pappano), an der Berliner Staatsoper Unter den Linden (Daniel Barenboim) und an der Metropolitan Opera (Donald Runnicles) wurde von der Kritik ebenso gefeiert, wie sein kurzfristiges Einspringen in der Titelpartie von Verdis Otello in einer konzertanten Aufführung am Barbican Centre mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Colin Davis. 2010 debütierte Simon O’Neill bei den Bayreuther Festspielen in der Titelpartie des Lohengrin (Regie: Hans Neuenfels) und kehrte dorthin ein Jahr später als Parsifal in der Inszenierung von Stefan Herheim zurück. Er war ebenso als Gran Sacerdote (Idomeneo) an der Metropolitan Opera New York zu erleben wie als Sergej (Lady Macbeth von Mzensk) an der Opera Australia, als Parsifal an der Wiener Staatsoper, als Mao Zedong (Nixon in China) an der San Francisco Opera sowie als Fidelio an der Hamburgischen Staatsoper. Darüber hinaus führten den Sänger Konzertverpflichtungen in Beethovens Missa solemnis, Mahlers Lied von der Erde und Achter Symphonie sowie in Schönbergs Gurreliedern zu Orchestern wie dem Boston Symphony Orchestra, der Accademia Nazionale di Santa Cecilia Roma, dem Montreal Symphony Orchestra und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Bei den Berliner Philharmonikern gibt Simon O’ Neill nun sein Debüt.

John Tomlinson, in Lancashire geboren, studierte zunächst an der Manchester University Ingenieurwesen (Civil Engineering), bevor ihn ein Stipendium ans Royal Manchester College of Music führte. Seit Mitte der 1970er-Jahre hat sich der Sänger vor allem als Wagner-Interpret Weltruf erworben, bei den Bayreuther Festspielen war er in 18 aufeinander folgenden Jahre zu hören: als Wotan in Das Rheingold und Die Walküre, als Wanderer in Siegfried, als Hagen in Götterdämmerung, als Titurel und Gurnemanz in Parsifal, als König Marke in Tristan und Isolde, als Heinrich in Lohengrin und in der Titelrolle in Der Fliegende Holländer. Zudem gastierte John Tomlinson an den Opernhäusern in Mailand, New York, Chicago, San Francisco, Paris, Amsterdam, Berlin (Deutsche Oper und Staatsoper Unter den Linden), München, Wien und Bilbao sowie bei den Festivals in Orange, Aix-en-Provence, Salzburg, Edinburgh und Florenz. Neben den großen Wagner-Partien gehören auch Rollen von Mozart (Sarastro, Leporello, Komtur), Strauss (Ochs, Orest), Pfitzner (Borromeo), Verdi (König Philipp, Großinquisitor), Mussorgsky (Boris Godunow, Pimen), Schönberg (Moses) und Debussy (Golaud, Arkel) zum umfangreichen Repertoire des Sängers, der auch im Konzertbereich mit den internationalen Spitzenorchestern und namhaften Dirigenten zusammengearbeitet hat. Dreimal wurde John Tomlinson mit dem Royal Philharmonic Society Music Award ausgezeichnet, 2004 wurde ihm von der britische Konzertgesellschaft zudem die Goldmedaille verliehen. Der »Commander of the British Empire« erhielt 2005 von der Queen den Ritterschlag. Bei den Berliner Philharmonikern war John Tomlinson seit seinem Debüt Ende September 1988 mehrfach zu hören, zuletzt im April 2013. Auf dem Programm stand die Premiere von Brett Deans Last Days of Socrates sowie Michael Tippetts Oratorium A Child of Our Time. Es dirigierte Sir Simon Rattle.


Das Sitzplatzkontingent ist limitiert. Eintrittskarten können am Tag der Vorstellung ab 18 Uhr im Foyer abgeholt werden.

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