Autor: Roland Schimmelpfennig Regisseur: Moisès Maicas Besetzung: Lluna Pindado, Núria Cuyàs, Xavier Frau, Óscar Jarque
Schimmelpfennigs Bühnenwerk ist ein dramatisch genaues Werk, ein wirkungsvolles Schauspiel, welches jedwede naturalistische Theaterkonvention zerschlägt.
Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes ist eine zynische Komödie. Sie stellt sowohl den egoistischen Selbstbetrug, als auch die Mechanismen der Schuld bloß, mit der die westliche Welt häufig versucht, ihre Gewissenskonflikte zu lösen.
Hier zerbrechen Theaterkonventionen in einem Akt der Imagination. Dies gelingt, indem Werkzeuge aus Filmdrehbüchern mit einem neuen und einzigartigen Umgang mit Dialogen und Monologen verbunden werden.
Es handelt sich um ein Theater mit bissigen Widerreden und Wiederholungen, in dem ein wachsender Konflikt die Figuren zunehmend aufwühlt. Die vierte Wand taucht reflexartig auf und verschwindet wieder, wenn die Schauspieler ihre Gedanken nur dem Publikum zugewandt offenbaren. Schimmelpfennig verfasst ein Theater der Nuancen, in welchem die Aussagen jeder Wiederholung die innere Spannung der einzelnen Figuren aufzeigen und Abwehr- und Überlebensstrategien entwerfen.
Es handelt sich um ein Situationstheater, in dem die Widersprüche der Figuren zu einem Netz verwoben sind. Dieses hält sie gefangen und erstickt sie in ihrer eigenen Verwirrung und Desorientierung.
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