Konzert in digitaler Übertragung Strauss, Ravel und Brahms

Seong-Jin Cho und Sir Simon Rattle © Berliner Philharmoniker

Mi, 14.02.2018

19:00 Uhr

Goethe-Institut Barcelona

Seong-Jin Cho und Sir Simon Rattle

Mit Sir Simon Rattle

Berliner Philharmoniker
Dirigent: Sir Simon Rattle
                       
Richard Strauss
Don Juan op. 20 (19 Min.)
Maurice Ravel
Konzert für Klavier und Orchester G-Dur (32 Min.)
Seong-Jin Cho: Klavier
Johannes Brahms
Symphonie Nr. 4 e-Moll op. 98 (46 Min.)

Ein furioses Scheitern: So ließe sich Richard Strauss’ Tondichtung Don Juan (nach den gleichnamigen »Dramatischen Szenen« von Nikolaus Lenau) beschreiben, die Sir Simon Rattle an den Anfang dieser Konzerte gestellt hat. Denn in dem vielfarbig schillernden Werk, in dem Strauss virtuos die ganze Klangpalette des spätromantischen Symphonieorchesters in Szene setzt, folgt auf spektakuläre Klangfülle ein düster-verhangener Ausklang: Wie ein böser Spuk haben sich alle Leidenschaften und Triumphe des Don Juan in Luft aufgelöst: »Der Brennstoff ist verzehrt, und kalt und dunkel ward es auf dem Herd« (Nikolaus Lenau).

 
Nach Strauss’ Don Juan steht Maurice Ravels G-Dur-Klavierkonzert auf dem Programm. Obgleich Ravel in dieser Komposition selbst die klassischen Elemente betonte, ist das Werk von einer Auseinandersetzung mit der Sonatenform à la Beethoven weit entfernt: Die Eckteile erinnern mit ihren tänzerische Rhythmen und Blechbläser-Glissandi eher an ausgelassene Jazzklänge. Mit der kunstvollen Simplizität des zweiten Satzes kehrte Ravel hingegen zu jener »archaischen Lyrik« (Arbie Orenstein), die er bei seinem Lehrer Gabriel Fauré kennengelernt hatte. Solist des Abends ist anstelle des leider erkrankten Lang Lang der koreanische Shootingstar Seong-Jin Cho, 2015 Gewinner des legendären Chopin-Wettbewerbs in Warschau.

 
Nach der Pause erklingt die Vierte Symphonie von Johannes Brahms, von deren erfolgreicher Uraufführung am 25. Oktober 1885 Richard Strauss berichtete: »Es ist schwer, alles das Herrliche, was dieses Werk enthält, mit Worten zu definieren, man kann nur immer wieder andächtig zuhören und bewundern.« Joseph Joachim notierte anlässlich der ersten Aufführung durch die Berliner Philharmoniker am 1. Februar 1886: »Der geradezu packende Zug des Ganzen …, das wunderbar verschlungene Wachstum der Motive noch mehr, als der Reichtum und die Schönheit einzelner Stellen, haben mir’s geradezu angetan, so daß ich fast glaube, die e moll ist mein Liebling unter den vier Symphonien.«

 

 

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