Debatte Was macht #MeToo mit der Kultur?

#MeToo © duncan c ǀ CC BY-NC 2.0 https://www.flickr.com/photos/duncan/38304217042/in/photolist-21mP8ed-23DzqbD-22yMfFd-JGKTh6-23AM6xb-22yRGRS-22h9ep6-22h9h7v-DZx9qz-22yRbDs-23DyT1n-23DyHVZ-22yRp7y-22h9yYg-DZx5x4-FvJfR1-DZxDug-23Dz5XP-FvJyXm-DZxx5n-23AMZEs-22h5rwa-FvJxfU-DZt6gg-23Dzvtx-22h9wLv-23Dvh4p-DZtcBx-23AMc6A-22h9ZeF-FvHDAG-22yS1W9-FvHJuj-23ALXho-22h9P4F-23AMSwQ-DZxwCv-FvHHoG-JGKRSn-22yRGYW-23Dzupt-22hanNt-22yRhXE-22h5r6v-22h5jkg-FvHRdE-22haqNB-22h5utn-22h9B7z-23AMcwf

Mi, 21.03.2018

20:00 Uhr

Goethe-Institut Barcelona

Debatte mit Elisabeth Bronfen (Universität Zürich) und Alex García Düttmann (Universität der Künste Berlin)

Selten hat eine Bewegung in kurzer Zeit weltweit so viel durcheinander gewirbelt wie die #MeToo Welle.

Mitte Oktober postet die Schauspielerin Alyssa Milano den hashtag #MeToo und fordert Frauen auf, ihn zu verwenden, um auf sexuellen Missbrauch und Nötigung aufmerksam zu machen. Es ist eine Reaktion auf den Skandal um den Hollywoodproduzenten Harvey Weinstein, und in kürzester Zeit werden Millionen #MeToo  in unzähligen Ländern gepostet, lösen Skandale in Firmen, Regierungen und Behörden aus  und stellen vor allem im Kulturbereich Hierarchien und Strukturen in Frage. Verblüffend ist nicht nur die Geschwindigkeit, mit der sich diese Bewegung ausbreitet, sondern die Schnelligkeit, mit der auf die dort offenbarten Vorwürfe reagiert wird. Blitzschnell werden Sendungen abgesetzt, Künstler verbannt, Schauspieler aus bereits abgedrehten Filmen entfernt und ersetzt. Eine Erklärung von 100 Frauen in Le Monde – unter ihnen Catherine Deneuve, Catherine Millet und Ingrid Caven – in der davor gewarnt wird, „Anmache“ auf die gleiche Stufe wie Nötigung und Vergewaltigung zu stellen und die Autorinnen eine neue Prüderie fürchten, gehört zu den wenigen Aktionen, in denen sich die Skepsis gegenüber dieser Welle artikuliert, die inzwischen auch in den Museen nach Sexismus in Kunstwerken fahndet.

Wie erklärt sich der Rigorismus, mit dem unsere Gesellschaften auf diese Anzeigen von Vorfällen reagieren, die bisweilen Jahrzehnte zurückliegen? Erleben wir die längst überfällige Abrechnung mit frauenverachtenden Mechanismen in männlich geprägten Machtstrukturen?


Über diese Fragen diskutieren

Elisabeth Bronfen (* 23. April 1958 in München) ist Professorin für Anglistik und Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich. Zudem ist sie seit 2007 Global Distinguished Professor an der New York University. Bronfen hat zahlreiche Aufsätze in den Bereichen Gender Studies, Psychoanalyse, der Literatur-, Film- und Kulturwissenschaften sowie einige vielbeachtete Bücher veröffentlicht. Sie lebt gegenwärtig in Zürich.

Alex García Düttmann (* 1961 in Barcelona) ist Philosoph und Professor für Philosophische Ästhetik, Kunstphilosophie, Kulturtheorie und Kunsttheorie an der Universität der Künste in Berlin. Er studierte in Frankfurt am Main und Paris und lebte von 1993 bis 2013 in London. Dort war er zuletzt Professor für Philosophie und Visual Culture am Goldsmiths College London. Er lehrte u.a. an der Stanford University, University of Essex, Monash University, New York University, Middlesex University und am Royal College of Art.


Moderation:
Mercè Oliva, professora agregada, Universidad Pompeu Fabra, Dept. de Comunicació

Mit Simultanübersetzung

Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat der Schweiz
 

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