Fotoausstellung Harald Hauswald - Alltag

Hauswald ©Harald Hauswald 21 Fotos + 22 Minuten kommentierte Fotos von Harald Hauswald im Dokumentarfilm "Radfahrer"

Das Goethe-Institut Barcelona beherbergt die Fotoausstellung ALLTAG (Daily Life) des Berliner Fotografen Harald Hauswald, Gründungsmitglied der renommierten Fotoagentur OSTKREUZ. Hauswalds Fotografien aus dem Ostberlin der Siebziger- und Achtziger Jahre zeichnen sich durch einen stillen, diskreten und objektiven Blick aus, der seine Sympathie für das einfache Leben der Arbeiterklasse und der Kinder offenbart; einen ironischen und sehr kritischen Blick auf die allmächtige DDR.


Harald Hauswald Harald Hauswald Harald Hauswald wurde 1954 in der sächsischen Stadt Radebeul geboren und ist Gründungsmitglied der Agentur OSTKREUZ. Nach einer Lehre als Fotograf zog er 1977 nach Ostberlin und wurde dort in den Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) aufgenommen. Das soziale Interesse machte ihn zusammen mit seiner künstlerischen Ambition innerhalb kürzester Zeit zu einem bedeutenden Fotografen des Ostens. Als erster DDR-Fotograf veröffentlichte er unter anonymen Namen Fotoreportagen in Magazinen der BRD, wie GEO, dem Zeitmagazin oder der Taz. Mittlerweile ist Harald Hauswald Träger des Bundesverdienstkreuzes und wurde mit mehr als 250 Einzelausstellungen in ganz Deutschland, den USA, Frankreich, Italien und den Niederlanden, sowie unterschiedlichsten Publikationen zum Thema Ost-Berlin, zu einem angesehenen deutschen Fotografen. Seine Bilder aus der Zeit vor der Wende haben das Bild der DDR und die Erinnerungen an Ostberlin deutlich mitgeprägt.


RADFAHRER
Regie: Marc Thümmler, s/w, Digi Beta, 28 Min., 2008
Original mit spanischen Untertiteln

Stasi-Überwachung als Filmerfahrung: Über Jahre hinweg hat das Ministerium für Staatssicherheit der DDR den Fotografen Harald Hauswald bespitzeln lassen. Über 30 „IM's" (Inoffizielle Mitarbeiter) waren auf ihn angesetzt. Zu sehr wichen seine Arbeiten von jenem Bild ab, das die DDR gerne von sich gesehen hätte. Dass Hauswald seine Fotos auch im Westen publizierte, verstärkte das politische Mißtrauen der Behörden. Der Filmemacher Marc Thümmler konfrontiert im Off gelesene Texte aus Hauswalds Stasi-Akten mit den oft skeptischen, manchmal auch ironischen, aber in ihrer Sensibilität nie denunziatorischen Fotografien von Harald Hauswald.

Zum Film gehört auch ein sorgfältig geführtes Interview, das Marc Thümmler mit Harald Hauswald geführt hat: Der Fotograf erzählt von seinem Leben in der DDR und von dem, was sich nach der Wiedervereinigung für ihn geändert hat. Die Selbstzeugnisse sind auch als Kontrast zu den vorherigen „Zeugnissen" zu sehen, die ihm von den Spitzeln des MfS ausgestellt wurden.
 

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