07/2002
Alcalá de Henares

Deutschkurse an der Universität Alcalá

Die Außenstelle des Goethe-Instituts Madrid in Alcalá de Henares besteht seit dem Jahr 2002 in Zusammenarbeit mit der Universität von Alcalá de Henares (UAH). Das Büro ist nur zwei Minuten vom zentral gelegenen Plaza de Cervantes entfernt und befindet sich im Gebäude „Trinitarios“. Der Unterricht findet in verschiedenen Räumlichkeiten der Universität statt. Dank des Abkommens mit der UAH können Kurse sowohl für Studenten und Mitarbeiter der UAH als auch für externe Personen angeboten werden.
 

Interview mit Prof. Dr. Dr. Dr. h. c. Santiago García Echevarría

Foto: Santiago García Echeverría privat Catedrático em. de Política Económica  de la Empresa
Prof. Honorífico de la Universidad de Alcalá
Instituto de Dirección y Organización de Empresas (IDOE)

 



Wie kam es dazu, dass im Jahre 2002 Deutschkurse des Goethe-Instituts an der Universität in Alcala eingerichtet wurden?

Durch meine Promotion in Köln habe ich Kontakte mit vielen deutschen Kollegen, damals Assistenten wie ich, die nachher Professoren wurden.

Das zweite war der Umstand, dass wir durch die neue Gründung der Universität von Alcala die großartige Gelegenheit hatten, Kollegen aus deutschen Universitäten, die mit mir früher als Doktoranden zusammen gearbeitet haben, als Gastprofessoren einzuladen.

Durch sie hatten wir hunderte von deutschen Studenten bei uns in Alcala und haben angefangen, innerhalb unseres Instituts spanisch zu unterrichten. Wir haben ein Studentennetzwerk aufgebaut, aus dem später Erasmus geworden ist.

Die deutschen Kollegen schickten also deutsche Studenten, weil die großes Interesse hatten, aber wir hatten umgekehrt keine Leute, die nach Deutschland gingen, weil sie kein Deutsch sprachen. Das war die Ausgangslage, und als die Möglichkeit bestand, den British Council, das Institut Français und das Goethe-Institut an die Uni zu holen, war das ein Durchbruch. Auf diese Art und Weise wurde diese professionelle Blockierung durch unsere Sprache aufgehoben.
 

Patricia Pizarroso Acedo, Schülerin im Goethe-Institut in Alcalá de Henares       

Foto: Patricia Pizarroso privat Auch wenn ich mir nie vorgenommen hatte, Deutsch zu lernen, hat doch ein Jahr Deutschunterricht an der Universität ausgereicht, mir klarzumachen, wie sehr ich diese Sprache mochte (ihren Klang, ihre Wortbildungsmöglichkeiten…). Aus diesem Grund habe ich Oscar Wildes Sentenz in den Wind geschlagen: „Life is too short to learn German.“ (Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen.) Und so schrieb ich mich im Goethe-Institut ein, um weiter Deutsch zu lernen.

Meine Erfahrungen in dieser Einrichtung waren und sind unbedingt positiv, und das nicht nur, weil es ein großes Angebot an Kursen gibt. Diese Kurse sind dabei sehr gut organisiert und strukturiert, die Lehrkräfte sind nicht nur sehr gut ausgebildet, sondern auch motiviert und immer hilfsbereit. Kurse beim Goethe-Institut haben mir erlaubt, mich einer anderen Sprache zu nähern, andere Kulturen, andere Personen kennenzulernen. Wenn also gilt, dass „die Grenzen der Sprache die Grenzen meiner Welt“ definieren, so hat mir das Deutsche erlaubt, meinen Horizont zu erweitern.