Dienstag, 28.10.2025 l 19:00 Uhr

Gemeinsame Vergangenheit und Zukunft - mit Dolores Delgado und Elke Gryglewski

öffentliche Gesprächsrunde|Erinnerung und Verantwortung im heutigen Spanien und Deutschland

  • Goethe-Institut Madrid, Madrid

  • Sprache Deutsch und Spanisch mit Simultanübersetzung
  • Preis Eintritt frei
  • Teil der Reihe: Memorias

qr - Symposium Memorias 2025 KI-generiertes Bild. Tool: Copilot

Symposium Memorias 2025 KI-generiertes Bild. Tool: Copilot

Spanien und Deutschland blicken auf historisch tiefgreifende Erfahrungen zurück, die ihre jeweiligen Gesellschaften bis heute prägen. Während Deutschland sich intensiv mit den Folgen des Nationalsozialismus auseinandersetzt, steht Spanien vor der fortwährenden Herausforderung, die Erinnerung an den Bürgerkrieg und die Franco-Diktatur kritisch zu reflektieren. Beide Länder haben unterschiedliche Wege der Aufarbeitung beschritten, doch eint sie das Bestreben, historische Verantwortung zu übernehmen und demokratische Werte zu stärken. Die Erinnerungskultur beider Staaaten ist dabei eng mit dem normativen Fundament Europas verknüpft: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wird als Voraussetzung für die Verteidigung dieser Werte in der Gegenwart und Zukunft verstanden. In diesem Kontext kommen den Medien, Bildungsinstitutionen, Gedenkstätten und zivilgesellschaftlichen Initiativen eine zentrale Rolle zu: Sie tragen dazu bei, historische Kontinuitäten sichtbar zu machen, marginalisierte Perspektiven einzubeziehen und das kollektive Gedächtnis kritisch zu hinterfragen. Über diese und weiterführende Aspekte werden Dolores Delgado, Staatsanwältin für Menschenrechte und Demokratische Erinnerung und Elke Gryglewski, Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen sprechen. Moderiert wird das Gespräch von dem Politologen Fernando Vallespín
Begrüßungsworte spricht Antonia Blau, Leiterin des Goethe-Instituts Madrid und mit einer Einführung in das Thema durch Fernando Martínez López, Staatssekretär für Demokratische Erinnerungskultur mit dem Titel "Las políticas publicas de memoria. La Ley de Memoria Democrática" (dt.: Staatliche Erinnerungspolitik: das Gesetz zur demokratischen Erinnerung). 

Unsere Gäste

Staatsanwältin für Menschenrechte und demokratische Erinnerung. 
Studium der Rechtswissenschaften an der Autonomen Universität Madrid (1980-1985). Master in Gemeinschaftsrecht an der Universität Complutense Madrid (1985-1986). Seit 1989 Mitglied der Staatsanwaltschaft. Im Jahr 2004 trat sie in die Staatsanwaltschaft der Audiencia Nacional ein, wo sie an Terrorismusfällen arbeitete und vom Generalstaatsanwalt zur Staatsanwältin des ersten Prozesses ernannt wurde, der in Spanien wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter Anwendung des Prinzips der universellen Gerichtsbarkeit („Verbrechen, die während der Militärdiktatur in Argentinien begangen wurden“) stattfinden sollte. Im Jahr 2011 arbeitete sie mit der Staatsanwaltschaft des Internationalen Strafgerichtshofs im sogenannten „Libyen-Fall” bei der Untersuchung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit zusammen, die während des „Arabischen Frühlings” begangen wurden. Sie ist Autorin zahlreicher Vorträge in den Bereichen Strafprozessrecht, jihadistische Terrorismusdelikte, Geldwäsche, Wirtschaftsdelikte, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Drogenhandel, universelle Gerichtsbarkeit, internationale Rechtshilfe usw.
Sie wurde durch das Königliche Dekret 461/2023 vom 13. Juni (BOE 14. Juni) zur Staatsanwältin für Menschenrechte und demokratische Erinnerung ernannt.

Leitet seit Januar 2021 die Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten sowie die Gedenkstätten Bergen-Belsen und Wolfenbüttel. Seit 2018 ist sie Expertin für das Auswärtige Amt zur Frage der Gestaltung einer Gedenkstätte zur Geschichte der Colonia Dignidad in der Villa Baviera, Chile (mit Dr. Jens-Christian Wagner). Von 2015-2020 war sie stellvertretende Direktorin und Leiterin der Bildungsabteilung in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannseekonferenz. Sie hat Politologie und Lateinamerikanistik in München, Santiago de Chile und Berlin studiert.

Professor für Politikwissenschaft der Universidad Autónoma de Madrid, Mitglied der Real Academia de Ciencias Morales y Políticas, Mitglied des Beirats der Fundación Ortega-Marañón und Direktor der Revista de Occidente. Er war Gastprofessor an den Universitäten von Harvard, Frankfurt und Heidelberg, Veracruz und Malaysia. Als Autor hat er mehr als ein Dutzend Bücher und hundert wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Er war Präsident des Centro de Investigaciones Sociológicas und Direktor des Instituto Universitario de Investigación Ortega y Gasset. Er ist darüber hinaus auch Kolumnist in verschiedenen Medien wie El País. Sein letztes Buch ist „La sociedad de la intolerancia“ [dt. Die Gesellschaft der Intoleranz] (Galaxia Gutenberg, 2021).

In Zusammenarbeit mit