Fachtreffen 11. Internationales Bibliothekarisches Fachtreffen

JIEB20 © SEDIC/JIEB

Do, 19.11.2020

17:30 Uhr – 20:30 Uhr

CentroCentro

Ethische Herausforderungen im Bibliotheksalltag

Am Donnerstag, den 19. November, findet das 11. Bibliothekarische Fachtreffen statt, diesmal vollständig online und mit Schwerpunkt auf alltäglichen ethischen  Herausforderungen in Bibliotheken. 

Die Internationalen Bibliothekarischen Fachtreffen (JIEB) nahmen ihren Anfang im Jahr 2008 mit einer Tagung, die „Neue Ansätze bibliothekarischer Dienstleistungen für multikulturelle Gemeinschaften“ aufzuzeigen suchte. In Zusammenarbeit mit der US-Amerikanischen Botschaft, der Comunidad de Madrid, dem Ayuntamiento de Madrid, SEDIC, dem Institut Français, dem Instituto Internacional en España u.a., versammeln sich jedes Jahr internationale Experten aus dem Bibliothekswesen.

In diesem Jahr möchten wir einen Beitrag zum Nachdenken über die kontinuierliche und unbemerkte ethische Arbeit in der Bibliothek leisten und einen Raum für Analyse und Debatte schaffen, der auf Erfahrungen und Erklärungen aus verschiedenen Ländern und Kulturen basiert.

Innerhalb des weiten Feldes werden wir uns bei dieser Online-Konferenz auf zwei verschiedene Themenbereiche konzentrieren:

Das Prinzip der intellektuellen Freiheit, eine thematische Gruppe, die die Entwicklung und die Zensur von Sammlungen oder Dienstleistungen sowie den Kampf gegen Desinformation umfasst.

Das Gleichheitsprinzip, das sich mit der sozialen Verantwortung und dem Prinzip der Inklusion befasst und benachteiligte Gruppen wie Obdachlose oder Alleinlebende -vor allem in der heutigen Zeit-, Menschen mit funktionaler Vielfalt -die bereits in früheren Jahren angesprochen wurden- oder LGBTQIA-Personen einschließt.
 

Die Konferenz wird online über ZOOM abgehalten. Die Plätze sind auf 250 Personen begrenzt und werden nicht auf anderen Kanälen übertragen.

Die Teinahme ist für alle kostenlos und jeder kann sich über die Webseite des Bibliothekarischen Fachtreffens einschreiben. Hier finden sie auch das gesamte Programm.
JIEB 2020 - Platzreservierung und Programm

INTERNATIONALER AUSTAUSCH VON ERFAHRUNGSWERTEN - Vorträge und Live-Debatte

Wie ist das Verhältnis zwischen Bräuchen, Ethik und Bibliotheken? Welche Rolle spielen diese Institutionen in den komplexen Realitäten unserer Gesellschaft als "neue Normalität"? Sollten Bibliotheken danach streben, neutrale Räume zu werden, oder sollten sie bestimmte ethische Verhaltensweisen in den Gemeinschaften, denen sie dienen, fördern?

Zur Eröffnung der Konferenz wird der spanische Denker und Philosoph Javier Gomá mit Anna Maria Ballester, der Leiterin der Bibliothek des Goethe-Instituts Madrid, über diese und andere Fragen zur Ethik und zum Stellenwert von Bibliotheken in der heutigen Gesellschaft sprechen.

Außerdem, das Goethe-Institut Madrid konnte dieses Jahr die deutsche Schriftstellerin und Verlegerin Zoë Beck als Expertin gewinnen.

In ihrem Vortrag mit dem Titel „Libraries as allies“ wird Zoë Beck, aus ihrer Perspektive als Verlegerin und Aktivistin der deutschen Initiative #verlagegenrechts -ein Aktionsbündnis der Buchwelt gegen rassistisches, antifeministisches und und homofeindliches Gedankengut- über die Rolle der Bibliotheken im Kontext der derzeit international stattfindenden Bürgerbewegungen sprechen.

Der Blick einer Verlegerin und Schriftstellerin auf Bibliotheken zu Themen wie Neutralität: Sollen in Bibliotheken auch Medien stehen, die sich gegen eine diverse Gesellschaft positionieren? Wo sind die Grenzen? Wer setzt diese fest?

Weitere internationale Teilnehmerinnen sind die Expertinnen Ana Álvarez und Silvia Galán (Samur Social), Mª Luisa Azcárraga (Biblioteca Pública del Estado in Madrid) "Manuel Alvar", Suzanne S. Lapierre (Fairfax County Public Library, USA) und Cécile Swiatek (Université Paris II academic library in Paris, Frankreich).

Die Konferenz wird von Paz Fernández, Leiterin der Bibliothek - Forschungszentrum  Juan March Stiftung in Madrid, moderiert.
 

JAVIER GOMÁ LANZÓN

Javier Gomá © Teresa Arsuaga Javier Gomá Lanzón (Bilbao, 1965) ist ein Schriftsteller philosophischer und in letzter Zeit auch dramatischer Werke. 

Er ist der Autor u.a. von "Imitación y experiencia" (2003), "Aquiles en el gineceo" (2007), "Ejemplaridad pública" (2009), "Necesario pero imposible" (2013), "La imagen de tu vida" (2017), "Ingenuidad aprendida" (2011) und "Filosofía mundana" (2016). Sein letzter Essayband trägt den Titel "Dignidad" (2019). Javier Gomá hat an dem Buch "Muchas felicidades" (mit Savater und García Gual) mitgewirkt und den Sammelband "Ganarse la vida en el arte, la literatura y la música" koordiniert. Er ist auch Autor der Theaterstücke "Inconsolable" (2017) , "Quiero cansarme contigo" (Pre-Textos, 2019), "Las lágrimas de Jerjes" und "El peligro de las buenas compañías" (2020). 

Doktor der Philosophie und Studium der Klassischen Philologie und Rechtswissenschaften, seit 1993 ist er auch Mitglied des Anwaltskollegiums des Staatsrats.

Zoë Beck © Anette Göttlicher Zoë Beck

Zoë Beck, geboren 1975, schreibt, übersetzt und leitet zusammen mit Jan Karsten CulturBooks Verlag. 

Studium der englischen und deutschen Literatur u.a. in Gießen, Bonn und Durham. Creative Producerin für internationale Fernsehfilmproduktionen bei KirchMedia. Redaktion für Synchronproduktionen (Disney Channel), anschließend bis heute als Dialogbuchautorin und Dialogregisseurin tätig. Seit 2004 freiberufliche Schriftstellerin und literarische Übersetzerin.

2010 Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte „Bester Kurzkrimi“.
2014 Krimipreis von Radio Bremen.
2016 Deutscher Krimipreis, National Platz 3, für „Schwarzblende“.
2018 Goldene Auguste

„Das zerbrochene Fenster“, „Brixton Hill“, „Schwarzblende“, „Die Lieferantin“ und „Paradise City“ standen jeweils auf der Krimibestenliste.

Ihre Romane und Erzählungen wurden bisher in zehn Sprachen übersetzt.

Beck engagiert sich außerdem bei Verlage gegen Rechts, Herland, Bücherfrauen, Litprom und PEN Zentrum Deutschland.

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